Windkraftanlagenbauer Nordex schreibt höhere Verluste – Aktie bricht ein

Der Auftragseingang ist wegen der Coronakrise eingebrochen.
Hamburg Der Windkraftanlagenbauer Nordex ist wegen der Coronakrise tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust lag unter dem Strich in den ersten sechs Monaten des Jahres bei 180 Millionen Euro, ein Jahr zuvor stand am Ende ein Minus von 55,4 Millionen Euro. „Die Pandemie hat die Betriebsabläufe im zweiten Quartal deutlich beeinträchtigt“, sagte Konzernchef José Luis Blanco am Donnerstag laut Mitteilung in Hamburg.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ergab sich im ersten Halbjahr ein Verlust von 70,8 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es noch plus 17,1 Millionen Euro. Den Umsatz konnte das Unternehmen zwar auf gut 2 Milliarden Euro verdoppeln. Aber die Pandemie drückt massiv auf die ohnehin schon schwachen Margen.
Bereits im Juli hatte Nordex mitgeteilt, dass der Auftragseingang wegen der Coronakrise eingebrochen sei. Die Prognose hatte der Konzern bereits vorher ausgesetzt und vor zwei Wochen sogar einen Antrag auf Staatshilfe bei dem Land Mecklenburg-Vorpommern gestellt, das schon grünes Licht für die finanzielle Unterstützung gegeben hat.
Nordex-Aktie bricht ein
„Obwohl sich mittlerweile Prozesse wieder normalisiert oder neu eingespielt haben, bleibt die Pandemie als Belastung und Unsicherheitsfaktor bestehen“, erklärte Blanco. Die neue durch das Corona-Bürgschaftsprogramm unterstützte Kreditlinie sichere die Firma aber gegen die Auswirkungen gut ab. „Daher sind wir zuversichtlich, dass Nordex den Wachstumskurs auch unter diesen Umständen fortsetzen kann“, so Blanco.
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Vor anderthalb Wochen erst hatte die Aktie der Hamburger einen satten Kurssprung von 22 Prozent nach oben gemacht - da hatte Nordex verkündet sein Portfolio von Wind- und Solarparks in Europa für 402,5 Millionen Euro an den Energiekonzern RWE zu verkaufen, und war damit bei einer Nettoschuldenposition von 240 Millionen Euro auf einen Schlag schuldenfrei und verschafft sich damit zumindest etwas finanziellen Spielraum.
Lange gehalten hat die Freude darüber allerdings nicht: Am Donnerstagmorgen gab die Aktie des Turbinenherstellers um mehr als neun Prozent nach.
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