Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Adidas schafft Plastik ab Nur noch Papier kommt in die Tüte

In den 14.000 Läden von Adidas gibt es ab sofort keine Plastiktüten mehr. Bislang hat die Marke jedes Jahr rund 70 Millionen Stück verteilt. Doch der Schwenk der Sportartikelmarke zum Papier ist nicht unumstritten.
21.04.2016 - 20:00 Uhr
Der Sportartikelhersteller gibt ab sofort nur noch Papiertüten aus. Quelle: Bloomberg
Adidas

Der Sportartikelhersteller gibt ab sofort nur noch Papiertüten aus.

(Foto: Bloomberg)

München Papier statt Plastik: Bei Adidas geht die Zeit der Kunststofftüten an diesem Freitag zu Ende. Weltweit verbannt der fränkische Sportkonzern die Plastikbeutel aus seinen Geschäften. Stattdessen bekommen die Kunden jetzt Papiertüten, allerdings nur auf ausdrücklichen Wunsch. Die Verkäufer müssten in jedem Fall fragen, ob die Konsumenten wirklich eine Tasche benötigten, betont Vorstand Roland Auschel.

Das Ende der Plastiktüten ist Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitsoffensive der Marke mit den drei Streifen. „Weniger Tüten zu produzieren heißt auch, unsere Umweltbilanz zu verbessern“, erklärt Auschel. Es geht um eine gewaltige Menge: Bislang hat die Firma aus Herzogenaurach jedes Jahr 70 Millionen Plastiktüten in den 14.000 Geschäften des Labels verteilt, davon alleine zwei Millionen in Deutschland.

Adidas bemüht sich an vielen Stellen, weniger Ressourcen zu verbrauchen. So haben die Franken vergangene Woche angekündigt, langfristig auf wiederverwertetes Material für die Turnschuhe, Shirts und Shorts der Marke umzusteigen. Eine erste Kollektion aus aufbereitetem Plastikmüll aus dem Meer soll noch dieses Jahr in die Läden kommen.

Der im Dax notierte Konzern liegt mit der Abschaffung der Plastiktüten voll im Trend. Der Discounter Kik hat sie bereits im Herbst aus seinen Filialen verbannt und durch Mehrwegtaschen ersetzt. Andere Händler sind nicht ganz so radikal: Beim Drogeriemarkt dm müssen die Kunden seit Beginn des Monats für Plastiktüten zahlen, auch Konkurrent Rossmann hat damit aufgehört, die Kunststoffbeutel umsonst zu verteilen.

Bei der Kaufhauskette Karstadt kostet die Plastiktüte seit kurzem je nach Größe zwischen fünf und 30 Cent. H&M und Media Markt sind ebenfalls nachgezogen; auch die Apothekerverbände haben ihre Mitglieder dazu aufgerufen, für Plastiktüten Geld zu verlangen.

Damit nicht genug: In einer freiwilligen Vereinbarung mit dem Bundesumweltministerium will sich der Handelsverband Deutschland, kurz HDE, dazu verpflichten, dass bald 60 Prozent der Plastiktüten kostenpflichtig sind. Innerhalb von zwei Jahren soll ein Anteil von mindestens 80 Prozent bezahlter Tüten erreicht sein. Den Preis für die Tüte lege jedes Unternehmen selbst fest.

Dem Umweltbundesamt zufolge verbrauchen die Deutschen pro Kopf gut 70 Plastiktüten pro Jahr, das entspricht mehr als zwei Kilo Abfall. Das Problem dabei: Der Kunststoff verrottet kaum. Es dauert mindestens 100 Jahre, bis eine Plastiktüte vollständig zerfallen ist. In einigen Ländern sind sie deshalb komplett verboten, etwa in Italien oder Papua-Neuguinea.

Vom 1. Juli an sind Einweg-Plastiktüten an den Ladenkassen in Frankreich nicht mehr zu bekommen, so will es der Gesetzgeber. Nach einer Vorgabe der EU muss der Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststofftüten bis zum Jahr 2025 auf 40 Stück im Jahr sinken.

Umweltschützer bezweifeln Sinn
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Adidas schafft Plastik ab - Nur noch Papier kommt in die Tüte
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%