Adler-Modemärkte-Chef Thomas Freude Durchsetzungsstark

Es gibt viel für ihn zu tun bei Adler.
Düsseldorf Telekom-Shops und Adler Modemärkte haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Bei den einen geht es um technisch anspruchsvolle Produkte, beim anderen um Kleidung für den Massenmarkt. Aber in beiden Fällen braucht man einen starken Verkäufer, damit es läuft.
Und so einer ist Thomas Freude. Der 56-Jährige hat viele Jahre lang die Läden der Deutschen Telekom auf Vordermann gebracht, „um jedem Kunden ein außergewöhnliches und individuelles Einkaufserlebnis zu bieten“, wie er einmal sagte. Im September tritt er beim Modekonzern Adler aus der Nähe von Aschaffenburg an. Dort soll er bei den 184 Läden den Turnaround schaffen.
Denn im ersten Halbjahr war das Ergebnis mit einer Million Euro noch rot, wie Adler am Donnerstag bekanntgab. Auch der Umsatz fiel um drei Prozent auf 254 Millionen Euro.
Für den neuen Mann an der Spitze gibt es deshalb noch genug zu tun. Zwar hat sein Vorgänger Lothar Schäfer in seinen acht Jahren bei Adler schon viel erreicht: Er hat das Profil des Konzerns geschärft. Er beendete den Versuch, Adler massiv zu verjüngen, um neue Kunden zu erreichen. Denn das schadete mehr, als es nutzte. Außerdem hat er viel in Technik investiert, um die Modefirma fit zu machen für das digitale Einkaufen.
Thomas Freude muss also nicht bei null anfangen. Aber er übernimmt das Unternehmen, das sein Vorgänger schon Ende April verlassen hat, in einer schwierigen Zeit. Pleiten, Filialsterben und Billigketten bestimmen die Modebranche.
Da ist es ein Vorteil, dass Freude als „durchsetzungsstark“ gilt, wie bei der Telekom zu hören ist. Außerdem hat der Mann, der seine Ausbildung beim Ex-Warenhauskonzern Horten begann, bei allen großen Einzelhändlern von Kaufhof und Karstadt bis zur Otto-Gruppe gearbeitet.
Bevor der verheiratete Vater zweier Kinder bei Adler am 11. September startet, lässt er es langsam angehen: Er hatte die Telekom bereits Ende März verlassen.
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