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Aeroflot, Pobeda, Sibir Russische Airlines landen in Deutschland

Immer weniger russische Urlauber steuern Deutschland an. Westliche Airlines streichen Russland-Flüge aus dem Programm, der Tourismusbranche drohen Millionenverluste. Grund zur Freude haben aber russische Fluglinien.
03.04.2016 - 21:15 Uhr
Die staatliche Fluggesellschaft stemmt den Luftverkehr nach Deutschland derzeit fast im Alleingang. Quelle: Reuters
Aeroflot-Maschine in Moskau

Die staatliche Fluggesellschaft stemmt den Luftverkehr nach Deutschland derzeit fast im Alleingang.

(Foto: Reuters)

Moskau Die Werbung der russischen Billigfluggesellschaft Pobeda macht Biergartenlaune: Junge Leute in zünftiger Tracht strahlen den Betrachter an, der weiß-blaue Hintergrund ist ein Muster aus Brezen, Maßkrügen und Würsten. „Nach Bayern ab 999 Rubel!“, verspricht der Begleittext – mit umgerechnet 13 Euro ein konkurrenzlos günstiges Angebot. Dass die Fahrt vom Zielflughafen Memmingen in die Touristenhochburg München eineinhalb Stunden dauert und ebenso viel kostet wie der Flug, steht erst im Kleingedruckten.

Als Anfang März die erste Pobeda-Maschine von Moskau nach Memmingen flog, wurden die Passagiere am Ziel von Alphornbläsern mit Brezen begrüßt. Seit 2014 fahren immer weniger Russen ins europäische Ausland.

Wegen der Abwertung des Rubels sind Reisen in Euro-Länder für viele nicht mehr erschwinglich. Buchungsportale und Reiseveranstalter klagten bereits vergangenes Jahr über die bis zu 50 Prozent eingebrochene Nachfrage nach den einstigen Prestigezielen. Im Sommer 2015 verbrachten rund 30 Prozent weniger Russen ihren Urlaub in Deutschland als im Vorjahr, belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa reagierte mit Rückzug auf die geschwundene Reiselust. Sie strich den Großteil ihrer Russlandflüge aus dem Programm, nachdem die Passagierzahlen um ein Sechstel zurückgegangen waren. Der Sommerflugplan der Airline 2016 bleibt übersichtlich: Von den zwei Drehkreuzen Frankfurt am Main und München aus steuert Lufthansa nur noch Moskau und Sankt Petersburg an.

„Unser derzeitiges Angebot deckt den Bedarf, auch wenn wir uns mehr wünschen würden“, erklärt Pressesprecher Thomas Jachnow. Die Billig-Tochter Eurowings fliegt aus neun verschiedenen Städten Moskau an. Neue Ziele in Russland seien nicht geplant, sagt Jachnow. Auch Konkurrent Air Berlin hat sich vom russischen Markt weitestgehend zurückgezogen.

Die unsichersten Airlines der Welt
Rangliste der 60 größten Airlines der Welt
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Einmal im Jahr stellt das Flugunfallbüro Jacdec für das Fachmagazin „Aero International“ ein Sicherheitsranking der 60 größten Fluggesellschaften auf. Die Sicherheit berechnet sich nach der Anzahl der Ausfälle pro Flugkilometer, gewichtet um die Schwere des Unfalls und einen Landesfaktor. Da alle Unfälle der vergangenen 30 Jahre zeitlich gewichtet in die Statistik eingehen, schneiden viele Airlines wegen schwerer Unglücke in der Vergangenheit schlecht ab. Wir zeigen, welche 20 Airlines im Ranking die hinteren Plätze belegen.

(Foto: ap)
Platz 41 – American Airlines (USA)
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Eine der größten Fluggesellschaften der Welt und in der Rangliste relativ weit hinten: American Airlines findet sich mit dem Jacdec-Index von 0,139 (ein niedriger Wert bedeutet höhere Sicherheit) auf Platz 41. Die Airline fusionierte zuletzt mit US Airways und behielt ihren Namen bei. American ist seit sechs Jahren unfallfrei. Doch erst 2001 gab es einen Absturz: Ein Airbus A300 stürzte mitten im New Yorker Stadtteil Queens ab, alle 260 Insassen starben.

(Foto: Reuters)
Platz 42 – Air China (China)
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Mit dem Startjahr 1988 ist Air China eine der jüngeren Fluggesellschaften in der Rangliste, hat aber bereits zwei Flugzeugverluste erlitten. 2002 starben 129 Passagiere bei einem Absturz. Der Index liegt bei 0,142.

(Foto: Reuters)
Platz 43 – Alaska Airlines (USA)
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Im September 2011 wurde Alaska Airlines zu einer Geldstrafe von 590.000 US-Dollar verurteilt, nachdem es bei der Wartung einer Boeing 737 zu Regelverletzungen kam – und Jahre später ein Feuer ausbrach. Die letzte große Katastrophe liegt mittlerweile 16 Jahre zurück: Im Jahr 2000 stürzte eine Maschine in den Pazifik. Obwohl die Airline eher unbekannt ist, gilt sie als zukunftsgerichtet: Alaska Airlines war eine der ersten Fluggesellschaften, die Flugscheine und das Check-in über das Internet anbot. Der Index liegt bei 0,163.

(Foto: ap)
Platz 44 – China Southern Airlines (China)
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Die größte Fluggesellschaft des bevölkerungsreichsten Landes der Welt gehört zu den unsichersten Airlines der Welt. Das letzte tödliche Unglück geschah am 8. Mai 1997. Den Piloten des Flugs 3456 misslang bei schwerem Gewitter der erste Landungsversuch in Shenzhen. Bei einem zweiten schoss die Maschine aufgrund des durch den ersten Landeversuch beschädigten Fahrwerks über die Landebahn hinaus. 35 Menschen kamen dabei ums Leben. Index 0,193 – macht Platz 44.

(Foto: AFP)
Platz 45 – Thai Airways International (Thailand)
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Die staatliche Fluggesellschaft Thailands war 2012 noch unter den „Top 10“ der unsichersten Airlines. Langsam arbeitet sie sich in sicherere Gefilde. Der letzte große Unfall datiert zwar auf 1998, doch kleine Pannen sorgen für eine schlechte Sicherheitsnote. Zum Beispiel kam im September 2013 ein Flugzeug bei der Landung am Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi von der Landebahn ab, es wurden mehrere Personen verletzt. Der Index für 2015 liegt daher bei 0,216.

(Foto: AFP)
Platz 46 – Asiana Airlines (Südkorea)
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Die Südkoreaner mussten in den vergangenen Jahren schwere Zwischenfälle melden. 2013 verunglückte eine Boeing beim Landeanflug auf den Flughafen von San Francisco. Die Maschine setzte vor der Landebahn auf und kam schwer beschädigt auf dem Rollfeld zum Stehen. Drei Personen wurden getötet und 181 Menschen verletzt. 2015 streifte ein Flugzeug beim Landeanflug auf Hiroshima eine Antenne – viele Passagiere wurden verletzt. Das beschert der Airline eine schlechtere Platzierung im Sicherheitsranking (Index 0,241). Drei Flugzeugverluste stehen in der Jacdec-Statistik.

(Foto: ap)

In die Lücke sind Russlands Fluggesellschaften vorgestoßen: Die staatliche Aeroflot stemmt den Luftverkehr nach Deutschland derzeit fast im Alleingang. Im Sommerflugplan steuert sie täglich Stuttgart, Dresden, Hamburg und Hannover an. Ihre Billig-Tochtergesellschaft Pobeda setzt mit Memmingen und Köln-Bonn auf schwächer frequentierte Ziele in Deutschland. Die private Aeroflot-Konkurrentin Sibir, bekannt unter der Abkürzung S7, fliegt vom Heimatflughafen in Nowosibirsk direkt nach München und Frankfurt. Aus Moskau bedient Sibir außerdem die Geschäftsreiseziele Düsseldorf und Berlin.

Airlines müssen Preispolitik anpassen
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