Airbus-Strategiechef „Ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage“

Für Airbus ist das Ergebnis der Black Box-Auswertung trotz des Imageschadens eine Erleichterung.
Paris Mehrere Wochen nach dem Absturz eines Militärtransporters A400M in Sevilla hat Airbus Zugang zu den Daten der Flugschreiber erhalten. „Wir haben gestern zum ersten Mal die Ergebnisse sehen können, sie bestätigen unsere interne Analyse“, sagte Airbus-Strategiechef Marwan Lahoud dem Handelsblatt (Freitagausgabe). Noch am Vortag hatte Airbus-Chef Tom Enders kritisiert, dass die spanische Untersuchungsrichterin die Resultate der Analyse unter Verschluss halte.
Airbus hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, es gebe kein konstruktives Problem bei der A400M. Die Software für die Steuerung der Motoren sei bei der Endmontage falsch aufgespielt worden. Das habe zum Ausfall der Motoren und damit zum Crash geführt. „Die Black Boxes bestätigen das. Es gibt keine strukturellen Defekte, wir haben aber ein ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage“, sagte Lahoud dem Handelsblatt. Das sei kein Ruhmesblatt für das Unternehmen.
Für Airbus ist das Ergebnis der Black Box-Auswertung, sollte die Richterin sie bestätigen, trotz des Imageschadens eine Erleichterung. Konstruktive Änderungen an den Turbo-Prop-Motoren, die von einem europäischen Konsortium hergestellt werden, hätten deutlich längere Verzögerungen mit sich gebracht.
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