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Aktienverkauf Haniel verkauft Metro-Anteile

Der Schuldenberg von Haniel soll durch einen massiven Aktienverkauf verkleinert werden. Der neue Haniel-Chef will sich von zwei großen Aktienpaketen trennen: Metro- und Celesio-Anteile stehen zum Verkauf.
27.11.2012 - 18:58 Uhr 1 Kommentar
Die Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck verlieren die Mehrheit am Handelskonzern Metro. Quelle: dpa

Die Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck verlieren die Mehrheit am Handelskonzern Metro.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Der neue Haniel-Chef Stephan Gemkow macht einen Teil der beiden größten Aktienpakete des Mischkonzerns zu Geld. Haniel verkauft Anteile am Handelskonzern Metro und am Pharmahändler Celesio für insgesamt 400 Millionen Euro, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Über Nacht sollen zunächst Celesio-Papiere für bis zu 99 Millionen Euro auf den Markt geworfen werden. Für die Verringerung des Metro-Anteils um 4,24 Prozent will sich Haniel dagegen bis zu 18 Monate Zeit lassen. Mit dem Verkauf wäre rechnerisch auch die Mehrheit der Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck an dem Handelskonzern (Real, MediaSaturn) verloren. Sie halten bisher zusammen 50,01 Prozent, davon liegen 34,4 Prozent bei Haniel.

Mit dem Verkaufserlös will Gemkow den Schuldenberg von Haniel reduzieren. Mittelfristig solle die Verschuldung unter zwei Milliarden Euro gedrückt werden, erklärte der Konzern. Noch ist die Holding mit rund 2,4 Milliarden verschuldet. 150 Millionen Euro soll der Verkauf weiterer, als nicht strategisch identifizierter Vermögenswerte bringen. Die Beteiligungspakete am Büro-Versandhändler Takkt, dem Arbeitskleidungs-Hersteller CWS-boco und der Recycling-Tochter ELG stünden aber nicht zur Disposition.

"Haniel geht mit diesem Maßnahmenpaket den Verschuldungsabbau auf Holdingebene konsequent an und balanciert zugleich das Portfolio besser aus", erklärte Gemkow den Schritt. Gemkow verschafft sich mit einem Schuldenabbau neuen Spielraum. Zuletzt hatten die Rating-Agenturen S&P sowie Moody's die Bonitätsnoten gesenkt, womit die Schuldenaufnahme sich für Haniel tendenziell verteuert. Bei Metro hatte Haniel zahlreiche Rückschläge verkraften müssen - der Konzern stieg aus dem Dax ab und musste seine Gewinnprognose für 2012 revidieren.

Zunächst sollen 7,9 Millionen Celesio-Aktien an Investoren verkauft werden. Damit reduziert Haniel seinen Anteil auf 50,01 von 54,64 Prozent. Weitere Anteile könnte das Familienunternehmen frühestens sechs Monate später abstoßen. Die Aktien wurden am Dienstagabend über die Deutsche Bank zu einem Preis zwischen 12,20 und 12,50 Euro angeboten, wie es in Finanzkreisen hieß. Am Mittwoch soll die Platzierung beendet sein. Damit muss Haniel einen Abschlag von mindestens sechs Prozent zum Montags-Schlusskurs hinnehmen. Im Frankfurter Späthandel fiel die Celesio-Aktie um 6,1 Prozent auf 12,45 Euro.

Haniel hatte vor 39 Jahren die Mehrheit an dem Pharmahändler übernommen, der damals noch Gehe hieß. "Wir begrüßen, dass Haniel ein stabiler Ankeraktionär bleibt. Es ändert sich dadurch für Celesio nichts", sagte ein Celesio-Sprecher am Dienstag. "Wir sind vom nachhaltigen Ergebnispotenzial sowohl von Metro als auch von Celesio überzeugt", betonte Gemkow.

Bei Metro musste Haniel allerdings deutliche Kurseinbußen hinnehmen, seit das Unternehmen unter dem früheren Vorstandschef Eckhard Cordes seine Beteiligung aufgestockt hatte und zusammen mit dem Großaktionär Schmidt-Ruthenbeck dort mit 50,01 Prozent der Aktien die Mehrheit kontrolliert. Nun sollen 13,7 Millionen Aktien verkauft werden. Das drückte die Metro-Aktie im Frankfurter Späthandel um 1,8 Prozent auf 21,82 Euro. Die Mehrheit auf der Hauptversammlung bleibt den beiden Großaktionären trotzdem sicher. Metro sei ein "Ankerinvestment", unterstrich Haniel. Metro wollte sich zu den Plänen nicht äußern.

 



  • rtr
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1 Kommentar zu "Aktienverkauf: Haniel verkauft Metro-Anteile"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • noch eine schlechte Nachricht für die Metro wenn bald die Haniels nicht mehr die Mehrheit haben
    Als die Haniels die Mehrheit erworben hatten, hatten die etwas über 60 EUR / Aktie bezahlt, unglaublich, die "gut" sie damals beraten worden waren

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