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Aldi Nord Die geheimen Zahlen des Discount-Riesen

Erstmals gewährt der Konzern einen Blick in seine Bilanz: In diesem Jahr wächst der Lebensmitteldiscounter um drei Prozent und schließt damit zur Konkurrenz auf. Die Modernisierung der Filialen von Aldi Nord macht sich bezahlt.
28.07.2016 - 18:00 Uhr
Noch vor kurzem galt Aldi Nord als eher verschlafen und drohte im Wettbewerb mit Lidl oder Netto weiter abzurutschen. Quelle: dpa
Aldi Nord

Noch vor kurzem galt Aldi Nord als eher verschlafen und drohte im Wettbewerb mit Lidl oder Netto weiter abzurutschen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Es ist ein gut gehütetes Geheimnis: Zu aktuellen Zahlen hat sich das Topmanagement von Aldi Nord noch nie geäußert. Doch jetzt bricht es sein Schweigen. „Im laufenden Jahr hat sich der Umsatz im Gesamtunternehmen im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gesteigert“, sagte Kay Rüschoff, Geschäftsführer Marketing und Kommunikation, dem Handelsblatt. Damit dürfte der Nettoumsatz in Deutschland in diesem Jahr von 12,3 auf fast 12,7 Milliarden Euro steigen. Im vergangenen Jahr hatte Aldi Nord lediglich um 1,7 Prozent zugelegt.

Aldi Nord gehört zu den ganz Großen der deutschen Lebensmittelbranche. Den Markt führt der Konkurrent Lidl mit einem Anteil von 26,6 Prozent vor Aldi Süd an, das auf 21,2 Prozent kommt. Die von der Namensschwester vollkommen getrennte Aldi-Nord-Gruppe liegt hinter der Edeka-Tochter Netto mit 16,1 Prozent Marktanteil auf Rang vier in Deutschland.

Die positive Umsatzentwicklung ist der vielleicht wichtigste Grund, warum sich die Geschäftsführung von Aldi Nord entschlossen hat, erstmals im Detail über Zahlen zu sprechen. Denn die zeigen, dass das Essener Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz aufholt. Rivale Lidl etwa ist im vergangenen Jahr Schätzungen zufolge lediglich um zwei Prozent gewachsen.

Noch vor kurzem galt Aldi Nord als eher verschlafen und drohte im Wettbewerb mit Lidl oder Netto weiter abzurutschen. Doch die aktuellen Zahlen zeigen, dass das Unternehmen eine Aufholjagd gestartet hat, die erste Erfolge bringt.

Aldi Nord erntet die Früchte einer 2012 begonnenen umfassenden Modernisierung des deutschen Filialnetzes. Seitdem, so Geschäftsführer Rüschoff, sei „der Umsatz pro modernisierten Markt im Schnitt um 19 Prozent gestiegen“. Der Erlös liegt jetzt bei 437.000 Euro pro Filiale und Monat. Im Jahr steuert jede der 2339 Filialen nun einen Umsatz von durchschnittlich 5,2 Millionen Euro bei. Zum Vergleich: Aldi Süd bringt es auf rund 7,5 Millionen Euro bei 1858 Filialen. Der Grund: Die Märkte im Süden sind in der Regel um einiges größer und liegen in Regionen mit höherer Kaufkraft. Dazu kommt, dass Aldi Süd ebenso wie Lidl früher begonnen hat, die Filialen zu modernisieren.

Aldi Nord ist später gestartet, das Investitionsprogramm des Handelskonzerns, das Branchenexperten auf mehr als eine Milliarde Euro schätzen, geht aber weit über die Renovierung von Filialen hinaus. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 50 unrentable Märkte geschlossen und zehn neue eröffnet, das Sortiment wurde überarbeitet und durch zahlreiche Markenartikel ergänzt. Zudem wurden die Prozesse im Unternehmen gestrafft. Rund 4000 Mitarbeiter stellte Aldi Nord neu ein, ab Anfang 2017 entsteht in Essen eine komplett neue Firmenzentrale.

„Aldi Nord scheint sich langsam in eine führende Position bei der Modernisierung des Discounts zu bringen“, bestätigt Handelsexperte Boris Planer vom Marktforschungsunternehmen Planet Retail. Für die Aufholjagd sei es noch nicht zu spät.
Gute Nachrichten kann Aldi Nord dringend brauchen. Denn in den vergangenen Monaten belastete ein erbitterter Streit in der Eigentümerfamilie das Unternehmen. Jetzt zeigt sich: Auf das operative Geschäft schlägt der Zwist noch nicht durch.

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