Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Jeff und MacKenzie Bezos

Nach 25 Jahren lassen sich die beiden scheiden.

(Foto: Reuters)

Amazon-Gründer Diese Scheidung könnte Jeff Bezos teuer zu stehen kommen

Den Amazon-Gründer könnte die Trennung von seiner Frau MacKenzie den Titel des reichsten Menschen der Welt kosten – sie aber zur reichsten Frau der Welt machen.
10.01.2019 - 19:26 Uhr Kommentieren

Düsseldorf 25 Jahre – so lange hielt nicht nur die Ehe zwischen Jeff und MacKenzie Bezos. In dieser Zeit machte der 54-Jährige Amazon zum wertvollsten Unternehmen und sich selbst zum reichsten Menschen der Welt. Einen wesentlichen Anteil an seinem Erfolg hatte seine Frau. Das sagen nicht nur Freunde von Bezos. Auch der Milliardär selbst hat das in der Vergangenheit immer wieder in Interviews betont.

Kein Wunder also, dass die Aktionäre genau beobachten, unter welchen Konditionen die Trennung des Paares vonstatten geht. Denn durch die Scheidung könnte MacKenzie Bezos einen nicht unerheblichen Teil des Vermögens ihres Noch-Mannes erhalten und die Eigentümerstruktur des Onlinehändlers beeinflussen.

Mit einem Anteil von etwa 16 Prozent ist Jeff Bezos laut der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit selbst größter Amazon-Aktionär. Selbst mit einem kleinen Anteil seiner Beteiligung könnte MacKenzie Aktionärsabstimmungen wesentlich beeinflussen und Veränderungen im Unternehmen durchsetzen.

Ob sie eine Beteiligung bekommt und sich die Scheidung auf den Konzern auswirkt, wird laut mehreren Anwälten davon abhängen, ob das Ehepaar einen Ehevertag geschlossen hat. Darüber ist bislang nichts bekannt.

Der New Yorker Scheidungsanwalt Michael Stutman sagte der Agentur Bloomberg, dass er damit rechne, dass das Ehepaar Bezos wenig an der Eigentümerstruktur ändern werde. Ein großer Teil ihres Vermögens steckt in Amazon – eine Beteiligung könnte die Anleger verunsichern und das Vermögen wiederum schmälern.

Die Öffentlichkeit wird im Falle von Änderungen an der Eigentümerstruktur nicht lange im Unklaren gelassen. Ändert sich der Amazon-Anteil von Bezos um mehr als ein Prozent, ist laut Reuters eine Nachricht an die US-Börsenaufsicht SEC fällig.

Dass sich Beteiligungen eines CEOs am eigenen Unternehmen nach einer Scheidung ändern, ist tatsächlich eher selten. Oracle-Gründer Larry Ellison beispielsweise war bereits mehrmals verheiratet – und nach keiner Scheidung veränderte sich sein Anteil am Softwarekonzern. Auch die Beteiligung von Google-Mitgründer Sergey Brin blieb unverändert, nachdem er sich 2015 von Anne Wojcicki hatte scheiden lassen.

In einem gemeinsamen Statement auf Twitter hatte der Unternehmer Bezos die Scheidung am Mittwoch bekanntgegeben. Dabei vermittelte er der Öffentlichkeit den Eindruck einer einvernehmlichen Trennung: „Wir hatten so ein großartiges Leben zusammen als verheiratetes Paar, und wir sehen auch eine wundervolle Zukunft als Eltern, Freunde und Partner bei Unternehmen und Projekten“, heißt es in dem Kurznachrichtendienst.

Erst im vergangenen Jahr hatten die beiden die wohltätige Stiftung „The Day One Fund“ gegründet. Die 48-Jährige arbeitet als Schriftstellerin, mit Jeff hat sie vier Kinder. Vor allem in den früheren Jahren von Amazon spielte sie eine signifikante Rolle und war dabei „als er die Pläne fürs Geschäft machte“, schrieb sie 2013 für eine Bezos-Biographie.

Je erfolgreicher Amazon wurde, desto mehr zog sich MacKenzie zurück, erzählen Mitarbeiter Bloomberg zufolge. Schließlich wurde sie nur noch auf Events an der Seite von Jeff gesehen, vor allem auf Wohltätigkeitsveranstaltungen.

Das US-Magazin „Forbes“ schätzt das Vermögen des 54-Jährigen mittlerweile auf 136, 9 Milliarden US-Dollar. Damit hat Bezos im vergangenen Jahr Microsoft-Gründer Bill Gates an der Spitze des Reichen-Rankings abgelöst.

Zumindest theoretisch könnte eine Scheidung dafür sorgen, dass Gates in der Liste wieder an dem Amazon-Chef vorbeizieht. Denn der Staat Washington – wo Amazon angesiedelt ist und das Ehepaar bislang zu Hause war – ist ein „Community Property State“. Das heißt: Einigen sich Jeff und MacKenzie nicht, würde das Gericht der Familienkanzlei McKinley Irvin zufolge Vermögen oder Schulden „angemessen“ auf beide verteilen.

Ein feste Formel zur Aufteilung der Vermögenswerte gibt es laut Jennifer Payseno, Partnerin der Kanzlei, aber nicht. Sie vermutet, dass die beiden bereits ein Rahmenwerk für ihre Scheidung abgesteckt haben, bevor sie diese überhaupt öffentlich gemacht haben.

Wenn Jeff und MacKanzie das Vermögen gleichermaßen untereinander aufteilen sollten, steigt die 48-Jährige mit einem Vermögen von 69 Milliarden US-Dollar zur reichsten Frau der Welt auf, und Jeff würde Gates wieder den Titel des reichsten Menschen der Welt überlassen müssen.

Zuspruch erhält Jeff Bezos von einem seiner Kritiker und zugleich von höchster Stelle: US-Präsident Donald Trump hat dem Amazon-Gründer viel Glück für die bevorstehende Scheidung gewünscht. Trump kennt sich da aus: Er ist bereits zweimal geschieden.

Mit Agenturmaterial.

Startseite
Mehr zu: Amazon-Gründer - Diese Scheidung könnte Jeff Bezos teuer zu stehen kommen
0 Kommentare zu "Amazon-Gründer: Diese Scheidung könnte Jeff Bezos teuer zu stehen kommen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%