Angeschlagene Werft Zähe Verhandlungen um P+S-Aufträge

Von Insolvenz bedroht: Die P+S-Werften stehen in Verhandlungen.
Stralsund In den zähen Verhandlungen der von Insolvenz bedrohten P+S-Werften mit der Reederei Scandlines über zwei neue Fähren verrinnt für die Beschäftigten wertvolle Zeit. Die Reederei wertete am Montag den Kontakt mit dem angeschlagenen Schiffbauer zurückhaltend. „Wir haben noch immer keinen konkreten Lösungsvorschlag erhalten, der als Grundlage für Gespräche dienen könnte“, sagte eine Sprecherin der Reederei.
Zu Inhalt und möglichen Zwischenergebnissen der Gespräche mit Kunden und Lieferanten machte die Werft selbst keine Angaben. Scandlines teilte dagegen mit, bisher habe es nur einen ersten Schriftverkehr gegeben, um eine Gesprächsbasis auszuloten.
Ende dieser Woche sind die Löhne der rund 1750 Werftarbeiter fällig. Unklar ist weiter, ob diese von P+S oder bereits als Insolvenzgeld gezahlt werden.
Die Auslieferung der Scandlines-Fähren wird sich wegen ungelöster Bauprobleme nochmals auf Januar und April 2013 verschieben, wie vergangene Woche bekannt wurde. Dieser Termin sei der Reederei bis heute nicht offiziell mitgeteilt worden, hieß es von Scandlines.
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Unterdessen gibt es auf der Schwesternwerft in Wolgast erste Anzeichen dafür, dass die Gespräche von Werftenmanager Rüdiger Fuchs mit Geschäftspartnern gefruchtet haben. Zwei Fremdfirmen, die sich nach dem Stopp der staatlichen Rettungsbeihilfe vor einer Woche zunächst zurückgezogen hatten, hätten inzwischen wieder Arbeiter auf die Werft geschickt, sagte Betriebsrat Carsten Frick.
Weil die Staatshilfe von 152,4 Millionen Euro nicht bis zur voraussichtlichen Genehmigung der Umstrukturierung durch Brüssel Ende 2013 gereicht hätte, haben Land und Bund die Zahlungen gestoppt. Seitdem droht der Werft die Insolvenz.
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