Die Deutsche Bahn setzt in den Sommerferien ihre Preisschlacht gegen Fernbusse und Billigflieger fort. Die Strategie zeigt bei den Kunden offenbar Wirkung – für das erste Halbjahr 2016 meldete die Bahn am Mittwoch einen neuen Fahrgastrekord im Fernverkehr mit 66,7 Millionen Fahrgästen. Allerdings wird für Bahnfahrer mancher Service ab August auch teurer.
Auch Kunden mit einer BahnCard 50 bekommen ab 1. August dauerhaft einen Rabatt von 25 Prozent auf Sparpreise im Fernverkehr. Dies war bisher regulär Inhabern einer BahnCard 25 vorbehalten.
Eigentlich fangen die Sparpreise bei der Deutschen Bahn bei 29 Euro an. Sie lockt aber immer wieder für einen begrenzten Zeitraum mit 19-Euro-Angeboten. Diese Aktion wird nun noch einmal verlängert: 19-Euro-Sparpreise gibt es auf Fernstrecken noch bis zum 12. September, also bis zum Ende der Sommerferien.
Sparpreis-Tickets können ab August nur noch bis zum Tag vor der Abfahrt umgetauscht oder erstattet werden. Bisher war dies auch am Tag der Reise noch möglich. Allerdings führte diese Regelung dazu, dass gerade am Reisetag viele Tickets zurückgegeben wurden. Dem schiebt die Bahn nun einen Riegel vor.
Wer erst im Zug ein Ticket kauft, muss ab August einen Bordzuschlag von 12,50 Euro zahlen – fünf Euro mehr als bisher. Damit will die Deutsche Bahn den Fahrkartenverkauf per Smartphone ankurbeln, der quasi bis wenige Sekunden vor Abfahrt möglich ist. Zudem soll das Bordpersonal mehr Zeit für Service bekommen. Allerdings kauft nach Angaben des Unternehmens ohnehin nur etwa ein Prozent der Kunden die Fahrkarte erst im Zug.
Beim Kauf einer Fahrkarte für die erste Klasse bleibt die Sitzplatzreservierung inklusive; Besitzer der BahnCard100 für die erste Klasse bekommen hundert Freireservierungen. Doch wer nur reserviert, ohne ein Ticket zu kaufen, muss dafür ab August 5,90 Euro statt bisher 4,50 Euro zahlen. Damit will die Bahn unterbinden, dass reservierte Sitzplätze am Ende nicht in Anspruch genommen werden.