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Bauklötzchen-Hersteller Lego-Chef will „doppelt so stark wachsen wie der Markt“ – Eigener Onlineshop boomt

Der Spielwarenhersteller steigert Umsatz und Gewinn kräftig. Vor allem Verkaufsschlager wie Lego City, Star Wars und Technic tragen dazu bei.
28.09.2021 Update: 28.09.2021 - 15:20 Uhr 1 Kommentar
Beim Betriebsgewinn gab es im ersten Halbjahr ein Plus von 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: dpa
Lego-Figuren

Beim Betriebsgewinn gab es im ersten Halbjahr ein Plus von 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

(Foto: dpa)

Stockholm Das Ende der coronabedingten Restriktionen und der Ausbau des Onlinegeschäfts haben dem dänischen Spielwarenhersteller Lego ein Rekordergebnis im ersten Halbjahr 2021 beschert. Der Konzern aus Billund profitierte vor allem von der Wiedereröffnung der Geschäfte nach dem monatelangen Lockdown in vielen Ländern.

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43 Prozent auf 23 Milliarden Kronen (3,1 Milliarden Euro). Noch imposanter ist der Gewinnanstieg: Nach Abzug von Steuern und allen übrigen Kosten landete er bei 6,3 Milliarden Kronen – ein Plus von 140 Prozent.

Für Lego-Chef Niels B. Christiansen kommt das starke Ergebnis nicht überraschend: „Wir haben in den vergangenen drei, vier Jahren sehr viel in unsere Produkte investiert, Produkte für Mädchen und Jungen, für ganz unterschiedliche Zielgruppen“, erklärte er im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Zudem profitiere Lego davon, dass es in der Vergangenheit weitere neue Geschäfte geplant und den Onlinestore ausgebaut habe, sagte Christiansen. Tatsächlich stieg der Umsatz im Lego-eigenen Onlineshop in den ersten sechs Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 50 Prozent.

Ein Problem im vergangenen Jahr sei dagegen die monatelange Schließung einer Fabrik für den gesamten nord- und südamerikanischen Markt in Mexiko gewesen. Dieses Problem habe man in diesem Jahr nicht gehabt. Auch das sei ein Grund für das gute Ergebnis.

Gleichwohl rechnet Christiansen nicht damit, dass das Wachstum seines Unternehmens im gleichen Maße weitergeht wie bisher. „Wir werden weiterwachsen, aber natürlich nicht mit der gleichen Geschwindigkeit wie jetzt.“ Er spricht von einer „Normalisierung“.

Logistikprobleme und gestiegene Verpackungskosten

Dennoch ist der Lego-Chef davon überzeugt, dass der Klötzchen-Hersteller auch in Zukunft stärker wachsen wird als der Markt. Im ersten Halbjahr 2020 wuchs der Spielwarenmarkt um rund 15 Prozent – Lego legte um 36 Prozent zu. „Es ist unsere Ambition, auch in Zukunft doppelt so stark zu wachsen wie der Markt“, sagte Christiansen.

„Wir werden weiterwachsen, aber natürlich nicht mit der gleichen Geschwindigkeit wie jetzt.“ Quelle: dpa
Lego-Chef Niels B. Christiansen

„Wir werden weiterwachsen, aber natürlich nicht mit der gleichen Geschwindigkeit wie jetzt.“

(Foto: dpa)

Logistikprobleme wie der Mangel an Containern, sehr hohe Frachtraten und gestiegene Verpackungskosten hat auch Lego zu spüren bekommen. Es sei manchmal „eine echte Herausforderung“ gewesen. Allerdings betont Christiansen, dass man den Vorteil gehabt habe, schon in der Vergangenheit die Lieferketten regional angepasst zu haben.

„Wir haben schon vor Jahren unsere Lieferkettenstrategie verändert. Wir produzieren in Asien für Asien, in Europa für Europa und in Nord- und Südamerika für Nord- und Südamerika“, sagte er dem Handelsblatt. „Wir benötigen weniger lange Transportwege, um unsere Waren zu den Kunden zu bringen.“ Das sei nicht nur umweltfreundlicher, sondern erlaube auch kürzere Reaktionszeiten.

Lego hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr etwa 400 Millionen Dollar investiert, um noch nachhaltiger zu werden. Dazu zählt die drastische Senkung der CO2-Emissionen in der gesamten Produktions- und Lieferkette ebenso wie der geplante Verzicht auf Kunststoffverpackungen. „Wir haben dieses Jahr Prototypen unserer Bauklötze vorgestellt, die aus PET-Flaschen hergestellt werden“, sagte Christiansen. Wann der nachhaltige Legostein auf den Markt kommt, wollte Christiansen noch nicht sagen, da die Entwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen sei.

Eine ein Liter fassende PET-Plastikflasche liefert laut Lego durchschnittlich ausreichend Ausgangsmaterial für zehn Steine. Quelle: via REUTERS
Lego-Materialien

Eine ein Liter fassende PET-Plastikflasche liefert laut Lego durchschnittlich ausreichend Ausgangsmaterial für zehn Steine.

(Foto: via REUTERS)

Der Lego-Chef unterstrich, dass sein Unternehmen auch künftig stark in die Entwicklung neuer Produkte investieren werde. „Wir sind nie besser als das neueste Lego-Produkt“, betonte er. Fast 50 Prozent des Wachstums im ersten Halbjahr seien durch neue Lego-Produkte generiert worden. Jedes Jahr würde fast die Hälfte aller Produkte durch neue ersetzt. Dennoch gehörten in der ersten Jahreshälfte die Klassiker wie Lego City, Star Wars, Ninjago, Creator und Harry Potter zu den Topsellern.

Verbindung von physischer und digitaler Welt

Der 55-jährige Christiansen hat das Ruder bei dem Klötzchen-Riesen im Oktober 2017 übernommen. Wie viele andere Spielzeughersteller kämpfte Lego zu dem Zeitpunkt mit der fortschreitenden Digitalisierung im Kinderzimmer. Deshalb kündigte der frühere McKinsey-Manager und spätere Chef des dänischen Kältetechnikspezialisten Danfoss sogleich eine Innovationsoffensive an.

„Wir wollen die Möglichkeiten der Digitalisierung noch besser für uns nutzen“, erklärte er damals. Gleichzeitig betonte er, dass der Kern des Lego-Geschäfts weiterhin das berühmte Kunststoffklötzchen sei. „Aber wir bewegen uns auf beiden Seiten, denn wir haben viele Produkte, die das Physische mit dem Digitalen verbinden.“

In den vergangenen Jahren hat Lego tatsächlich immer mehr Bausätze herausgebracht, die die digitale Welt mit der physischen verbinden. Und die Digitalisierung macht auch nicht vor den Jüngsten halt: So kann beispielsweise die Eisenbahn von Duplo einfach per iPad gesteuert werden. Außerdem hat Lego eine Reihe von Apps entwickelt, mit denen bestimmte Funktionen der Bausätze gesteuert werden können.

Mehr: Lego präsentiert Bauklötzchen-Prototypen aus recyceltem Plastik

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1 Kommentar zu "Bauklötzchen-Hersteller: Lego-Chef will „doppelt so stark wachsen wie der Markt“ – Eigener Onlineshop boomt"

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  • Ich kann das Gewinnwachstum von Lego auch erklären: Wenig Überraschend - die Produkte werden einfach von Jahr zu Jahr immer teurer. Lego City ist da ein sehr gutes Beispiel man bekommt für 100 Euro so wenig Legosteine wie noch nie. Schade insgesamt an der Zielgruppe Kind vorbeigeplant. Zumal auch jedes Kind ein Smartphone besitzt.

    Mein Tipp für alle Eltern - kauft bitte, bitte gebraucht - eure Kinder freuen sich über viele schöne Steine zu einem Bruchteil des Preises.

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