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Berater Georg Tacke „Bahn hat falsches Preis-Image“

Die Bahn muss etwas verändern, fordert der Miterfinder der Bahncard. Anfangen könnte sie mit einem einfachen Bezahlsystem nach dem Vorbild der USA.
20.02.2015 - 07:20 Uhr Kommentieren
Dr. Georg Tacke, Simon-Kucher & Partners
Georg Tacke

Er ist Experte für Preisstrategien von Unternehmen.

Quelle: PR

Die Bahn will ihr Preissystem renovieren, im Zentrum steht die Bahncard. Georg Tacke, Chef der Beratungsfirma Simon + Kucher, rät zur Image-Politur.

Herr Tacke, ist die Bahncard noch zeitgemäß?
Unbedingt. Vor allem die Bahncard 50 hat alles, was ein sinnvolles Rabattsystem bieten sollte. Sie ist für die Kunden einfach zu verstehen. Das Ticket kostet die Hälfte, egal, wann ich einen Zug nutze. Und für die Bahn rechnet sich die Karte, weil die Kunden im Durchschnitt nur 30 Prozent sparen, sich aber so verhalten, als bekämen sie 50 Prozent Rabatt.

Die Bahn will die Karte weiterentwickeln, etwa nach dem System „miles and more“. Eine gute Idee?
Nein, das wird scheitern, weil die Bahncard dann zu kompliziert wird. Rückvergütungen sind schwer verständlich. Stattdessen sollte die Bahn das General-Abo, also die Bahncard 100, forcieren.

Was wäre der Vorteil?
Die Vertriebskosten sinken radikal, und die Kundenzufriedenheit steigt enorm. Das wird die Loyalität der Kunden zur Bahn deutlich erhöhen.

Woran es derzeit offenbar mangelt. Immer mehr Kunden fliegen oder nehmen den Fernbus. Was macht die Bahn falsch?
Sie hat das falsche Preis-Image. Ryanair beispielsweise sagt, der Flug kostet nur 19,90 Euro. Dabei weiß jeder, dass es dafür nur drei Plätze gibt. Trotzdem glauben die Kunden, Ryanair sei billig. Bei der Bahn aber gehen die Kunden vom hohen Basispreis aus und müssen sich durch die meist zeitgebundenen Promotionspreise wühlen.

Es gibt also zu viele Sonderpreise?
Das ist nicht das Problem. Intransparente Preissysteme und Sonderangebote haben auch Fluggesellschaften. Die Bahn muss ihre Preise anders kommunizieren. Etwas so: Die Strecke Köln-Frankfurt kostet ab 20 Euro.

Was ließe sich besser machen?
Die Bahn sollte dringend technisch aufrüsten. In den USA und anderen Ländern buchen sich Fahrgäste mit einer elektronischen Karte am Terminal ein und wieder aus. Der Fahrpreis ist dann unterschiedlich, je nachdem ob ich zur Rushhour oder spät in der Nacht fahre. Und alles wird automatisch abgerechnet. Das wäre ein wirklich kundenfreundliches System.

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