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Berentzen, Jägermeister, Verpoorten Mit Saft gegen die Schnaps-Flaute

Weil die Deutschen weniger harten Alkohol trinken, haben Spirituosenhersteller ein Problem: Der Markt stagniert. Beim Kampf um die Konsumenten suchen die Hersteller deshalb nach neuen Strategien.
14.05.2016 - 13:20 Uhr
Das Unternehmen hat sich auf einen stagnierenden Spirituosenmarkt eingestellt und will stärker auf alkoholfreie Getränke setzen. Quelle: dpa
Berentzen-Chef Frank Schübel

Das Unternehmen hat sich auf einen stagnierenden Spirituosenmarkt eingestellt und will stärker auf alkoholfreie Getränke setzen.

(Foto: dpa)

Hannover Die Deutschen, sie werden brav. Sie treiben Sport, sie kaufen bio und achten auf ihre Ernährung – dazu gehört auch: weniger Alkohol. Was gut für die Gesundheit ist, stellt die Spirituosenindustrie vor gewaltige Herausforderungen. „Die Märkte wachsen in jüngster Zeit kaum noch. Wir erwarten hier auch keine große Veränderung“, sagt Frank Schübel, Vorstandsvorsitzender des Getränkeherstellers Berentzen. Das Unternehmen sucht wie die gesamte Industrie nach neuen Strategien.

Die reine Spirituosenproduktion stagniert seit Jahren. Die aktuellsten Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure stammen von 2014: Demnach wurden in Deutschland damals 506 Millionen Flaschen produziert, 15 Millionen weniger als im Vorjahr. Aktuellere Zahlen folgen bald, doch deutliche Veränderungen dürften ohnehin nicht zu erwarten sein. „Der Konsum von Spirituosen war mit 5,4 Litern pro Kopf in den letzten Jahren relativ stabil“, teilt der Verband mit.

Berentzen, Jägermeister und Co. müssen deshalb neben dem Kerngeschäft mit Spirituosen neue Wege gehen. Einige setzen auf Absatzmärkte im Ausland, doch auch dort ist der Markt schwierig.

Jägermeister etwa kämpft in den USA gegen sinkende Verkaufszahlen. Im vergangenen Jahr übernahm das Wolfenbütteler Unternehmen den dortigen Vertriebspartner, um das Geschäft auf dem Hauptabsatzmarkt in Eigenregie voranzutreiben. Bei Berentzen geriet das Türkeigeschäft ins Stocken - wegen mehrerer Anschläge und weil russische Touristen aufgrund der schlechten Beziehungen zwischen Moskau und Ankara fortblieben. Und auch der Spirituosenmarkt in China und in Indien wachse allgemein nicht in der erwarteten Form - zumindest nicht für Marken, die importiert werden müssten, sagt Berentzen-Chef Schübel.

Diese Firmen füllen Deutschland ab
Platz 15: Hardenberg-Wilthen
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Mit Korn hat alles angefangen. Die Geschichte von Hardenberg-Wilthen geht bis ins Jahr 1700 zurück. Damals hieß das Unternehmen „Kornbrennerei Hardenberg“. In der heutigen Form wurde der Spirituosenkonzern im Jahre 1998 gegründet. Neben dem Korn verkauft Hardenberg-Wilthen unter anderem auch den Likor „Original Danziger Goldwasser“ und den Weinbrand „Wilthener“.

Umsatz (2014): 87,4 Millionen Euro

(Foto: dpa - picture-alliance)
Platz 14: Brown-Forman Deutschland
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1996 ist Brown-Forman in den deutschen Markt eingestiegen. Zum Produktsortiment zählen die Whiskeys „Jack Daniel's“ und „Southern Comfort“, die Vodka-Marke „Finlandia“ und die Tequila-Marke „El Jimador“. In Deutschland beschäftigt der Konzern 100 Mitarbeiter. Weltweit arbeiten 4100 Menschen für Brown-Forman.

Umsatz (2014): 107,4 Millionen Euro

(Foto: dpa - picture-alliance)
Platz 13: Beam Deutschland
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Zu den Klassikern von Beam Deutschland gehört der Bourbon „Jim Beam“ in all seinen Variationen. Das Portfolio des Unternehmens Beam Suntory beinhaltet unter anderem auch die Whiskeys „Maker's Mark“ und „Canadian Club“. Im vergangenen Jahr belief sich de Deutschland-Umsatz auf über 118 Millionen Euro.

Umsatz (2014): 118,7 Millionen Euro

(Foto: ap)
Platz 12: Berentzen
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Der Apfelkorn von Berentzen ist das wohl bekannteste Produkt des Unternehmens. Trotz des bekannten Produkts steckte Berentzen 2008 in einer tiefen Krise. Nachdem sich die Eigentümerfamilie zurückgezogen haben, entstand im Geschäftsjahr 2008 ein Verlust von rund 22,5 Millionen Euro. Mittlerweile ist Berentzen aus dem Gröbsten wieder raus.

Umsatz (2014): 153,4 Millionen Euro

(Foto: dpa)
Platz 11: Diversa
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Über 160 Millionen Euro setzt der Spirituosenkonzern Diversa in Deutschland um. Der Cognac Remy Martin gehört zu den Premiumprodukten des Unternehmens. Auf der Homepage von Diversa wird er für seine verführerische Note reifer Sommerfrüchte gelobt.

Umsatz (2014): 163,5 Millionen Euro

(Foto: Reuters)
Platz 10: Rola
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Im oberschlesischen Beuthen gegründet und nach den Zweiten Weltkrieg in Rottenburg an der Laaber neu aufgebaut, produziert Rola jährlich 50 Millionen Flaschen für Discounter in Deutschland. Größter Abnehmer der Spirituosen ist Aldi.

Umsatz (2014): 173,6 Millionen Euro

(Foto: Screenshot)
Platz 9: Semper idem Underberg
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Semper idem Underberg generiert mit gerade einmal 164 Mitarbeitern einen Umsatz von über 180 Millionen Euro. Bekanntgeworden ist das Unternehmen mit seinem gleichnamigen Magenbitter „Underberg“. Im Lauf der Zeit wurden neue Spirituosen hergestellt und zahlreiche Konkurrenten aufgekauft. 1972 erwarb Underberg das Unternehmen Gürtler sowie die Sektkellerei Schlumberger. Hinter den Produkten „Metaxa“, „Moskovskaya“ und „Pitu“ verbirgt sich ebenfalls Underberg.

Umsatz (2014): 181,1 Millionen Euro

Das Unternehmen weicht deshalb zunehmend auf den nicht-alkoholischen Markt aus. 2014 übernahm der Konzern Citrocasa, eine Marke für Fruchtsaftpressen für die Industrie. „Über innovative Konzepte ist im alkoholfreien Bereich viel einfacher ein stärkeres Wachstum möglich“, sagt Schübel. Der Trend zu Frischsaftsystemen sei ungebrochen. Mit Citrocasa habe das Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 17 Millionen Euro Umsatz gemacht.

Alkohol ist vor allem eine Generationenfrage
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