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Es kommt selten vor, dass der Gewinn bei Warren Buffett sinkt. Wirbelstürme und Erdbeben haben jedoch tiefe Spuren in der Quartalsbilanz von Berkshire Hathaway hinterlassen. Dennoch stiegen die Geldreserven weiter.
Die Wirbelstürme der jüngsten Vergangenheit haben auch in der Gewinn- und Verlustrechnung von Berkshire Hathaway des Starinvestors Warren Buffett ihre Spuren hinterlassen. Hohe Zahlungen für Sturm- und Überschwemmungsschäden waren der Auslöser.
Omaha Naturkatastrophen haben Berkshire Hathaway einen Strich durch das Versicherungsgeschäft gemacht und einen Gewinneinbruch im dritten Quartal eingebrockt. Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss um 43 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro), wie die Beteiligungsgesellschaft von Star-Investor Warren Buffett am Freitag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der operative Gewinn sank um 29 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar.
Schuld an dem starken Rückgang war ein operatives Minus von 1,4 Milliarden Dollar im Versicherungsgeschäft. Die Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria und das verheerende Erdbeben in Mexiko hinterließen tiefe Spuren. Die Sparte, zu der etwa der Rückversicherer Gen Re und der Autoversicherer Geico gehören, hatte im Vorjahreszeitraum noch 272 Millionen Dollar zum Gewinn beigesteuert.
Das frische Portfolio von Warren Buffett
Aufgestockt (1/4)
Bereits in den beiden letzten Quartalen des Jahres 2016 und im ersten Quartal 2017 hatte Buffett seine Beteiligung am Geldinstitut Bank of New York Mellon aufgestockt. Im zweiten Quartal 2017 kaufte er nochmals kräftig zu.
Buffetts Anteile: 50 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2017: plus 52,1 Prozent Wert der Beteiligung: 2,7 Milliarden Dollar
Quelle aller Angaben: 13-F-Pflichtveröffentlichungen bei der US-Börsenaufsicht SEC für das zweite Quartal 2017 (nur US-Aktien). Stand: 30. Juni 2017, veröffentlicht am 15. August 2017.
Aufgestockt (2/4)
Der Satellitenradiobetreiber Liberty Sirius gehört zu den zahlreichen Medienbeteiligungen Buffetts aus der Liberty-Konzernfamilie. Im ersten Quartal 2017 stockte Buffett seine Beteiligung minimal auf, im zweiten Quartal kaufte er kräftiger zu.
Buffetts Anteile: 14,8 Millionen Stück (Class A) / 31,0 Millionen Stück (Class C) Veränderung im ersten Quartal 2017: plus 45,0 Prozent (Class A), plus 39,3 Prozent (Class C) Wert der Beteiligung: 645,1 Millionen Dollar (Class A), 2,0 Milliarden Dollar (Class C)
Aufgestockt (3/4)
Auch an der ehemaligen Muttergesellschaft des deutschen Automobilbauers Opel, General Motors, ist der Investor beteiligt. Nachdem er im dritten Quartal 2015 seine Anteile um 22 Prozent deutlich aufgestockt hatte, hielt er sie lange konstant. Im zweiten Quartal 2017 hat er nun seinen Anteil aufgestockt.
Buffetts Anteile: 60 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2017: plus 20,0 Prozent Wert der Beteiligung: 2,1 Milliarden Dollar
Aufgestockt (4/4)
Warren Buffetts Konglomerat Berkshire Hathaway ist seit dem ersten Quartal 2016 Aktionär des Technologiekonzerns Apple – und das, obwohl Buffett als Skeptiker gegenüber Technologiewerten gilt. Bereits im vierten Quartal 2016 hatte der Star-Investor seine Beteiligung aufgestockt. Im ersten Quartal des laufenden Jahres griff er noch einmal kräftig zu: zum 31. März lagen im Vergleich zum Vorquartal mehr als doppelt so viele Apple-Anteilsscheine im Portfolio. Und auch im zweiten Quartal 2017 hat Buffett minimal zugekauft.
Buffetts Anteile: 130,1 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2017: plus 0,65 Prozent Wert der Beteiligung: 20,8 Milliarden Dollar
Reduziert (1/7)
Gemessen am Investmentvolumen gehört der Software-Hersteller IBM eigentlich zu den Lieblingen im Buffett-Portfolio. Dennoch reduzierte der Anleger im ersten Quartal 2017 die Beteiligung um gut ein Fünftel. Und auch im zweiten Quartal ging es abwärts.
Buffetts Anteile: 54,0 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2017: minus 16,2 Prozent Wert der Beteiligung: 7,7 Milliarden Dollar
Reduziert (2/7)
Die US-Bank Wells-Fargo sorgte in der Vergangenheit für viele schlechte Schlagzeilen, unter anderem mit einem ausgewachsenen Skandal rund um Scheinkonten, die Mitarbeiter auf Prämienjagd ohne Wissen der Kunden eröffnet hatten. Buffett ließ sich von den Negativschlagzeilen lange nicht beirren. Der US-Finanzdienstleister blieb ein Favorit des „Orakels von Omaha“, auch wenn er auf seiner Hauptversammlung das Krisenmanagement scharf kritisierte. Er hält rund ein Viertel des Konzerns. Im zweiten Quartal 2017 scheint jedoch auch bei Buffett der Geduldsfaden mit der Skandalbank gerissen zu sein – er reduzierte seinen Anteil leicht.
Buffetts Anteile: 467,9 Millionen Stück Veränderung im zweiten Quartal 2017: minus 2,44 Prozent Wert der Beteiligung: 24,7 Milliarden Dollar
Reduziert (3/7)
Für den Aktienkurs des US-Zulieferer für die Automobilindustrie, Wabco, ging es im vierten Quartal 2016 auf eine Berg- und Talfahrt – die sich 2017 fortsetzte. Warren Buffett reduzierte daraufhin seinen Anteil bereits im ersten Quartal um mehr als 13 Prozent, im vergangenen zweiten Quartal ging es nun erneut abwärts: Buffett verkaufte fast seine komplette Beteiligung.
Buffetts Anteile: 63.195 Stück Veränderung im zweiten Quartal 2017: minus 97,8 Prozent Wert der Beteiligung: 8,8 Millionen Dollar
Trotz des durchwachsenen Quartals schwellen die Barreserven von Berkshire Hathaway immer weiter an. Im Berichtszeitraum hatte Buffetts Gesellschaft erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Damit steht Buffett enorm viel Geld für Übernahmen zur Verfügung. Das erhöht allerdings auch den Druck auf die 87-jährige Investorenlegende, weitere Deals einzufädeln.
Zuletzt hatte Buffett lediglich durch kleinere Transaktionen Schlagzeilen gemacht. Im vergangenen Monat kündigte Berkshire Hathaway den Einstieg bei der Raststättenkette Flying J an, wo Buffetts Anteil bis im Jahr 2023 auf 80 Prozent steigen soll. Zuvor war der Versuch gescheitert, für neun Milliarden Dollar einen texanischen Stromversorger zu übernehmen.
Da Berkshire Hathaway keine Dividende zahlt und nur selten eigene Aktien zurückkauft, sind die hohen Cash-Vorräte eine Bürde. Buffett selbst bevorzugt einen viel geringeren Liquiditätspuffer. Unter Analysten wird deshalb schon lange auf das nächste große Ding des wegen seines Gespürs für Finanzgeschäfte „das Orakel von Omaha“ genannten Börsen-Gurus spekuliert.
Zu Berkshire Hathaway gehören an die 90 Firmen – von Versicherern, Einzelhandelsgrößen und Autohäusern bis hin zu Zeitungen und einer Frachteisenbahn. Zudem hält Buffetts Konglomerat große Aktienanteile an diversen börsennotierten Konzernen wie Apple, Coca-Cola, Goldman Sachs oder Kraft Heinz. Buffett führt die Gesellschaft seit über einem halben Jahrhundert. Die Anteilsscheine von Berkshire Hathaway sind schon lange mit großem Abstand die teuersten Aktien der Welt.
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