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Billigflieger Ryanair macht weiter Verlust – rechnet aber mit deutlicher Erholung im Sommer

Der Billigflieger meldet eine deutlich anziehende Nachfrage. Die Kunden müssen jedoch mit Kampfpreisen animiert werden – das schlägt sich im Ergebnis nieder.
26.07.2021 Update: 26.07.2021 - 09:50 Uhr Kommentieren
Nach über fünf Millionen Fluggästen im Juni soll die Zahl der Passagiere im Juli knapp neun Millionen und im August mehr als zehn Millionen erreichen. Quelle: Reuters
Ryanair-Jet landet in Paris

Nach über fünf Millionen Fluggästen im Juni soll die Zahl der Passagiere im Juli knapp neun Millionen und im August mehr als zehn Millionen erreichen.

(Foto: Reuters)

London, Düsseldorf Ryanair-Chef Michael O’Leary erwartet eine starke Erholung des europäischen Flugverkehrs in diesem Jahr. Die hohen Impfzahlen seien ermutigend, sagte der Chef des irischen Billigfliegers am Montag in Dublin. Wenn alle Erwachsenen wie erwartet bis Ende September geimpft seien, werde man einen Aufschwung wie in den USA sehen.

Für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2021/22 meldete Ryanair einen Nettoverlust von 273 Millionen Euro. Zwar konnte die Airline die Zahl ihrer Flüge und Passagiere deutlich steigern, aber die Auslastung der Maschinen und die Ticketpreise sind niedriger als vor der Coronakrise. Der Umsatz in den drei Monaten bis Ende Juni betrug 371 Millionen Euro.

O'Leary freute sich über die anziehende Nachfrage, merkte aber an, dass man sie noch mit niedrigen Preisen stimulieren müsse. Im Juli werde man neun Millionen Passagiere befördern, sagte er. Im August sollen es zehn Millionen werden. Für das Gesamtjahr rechnet er mit 90 bis 100 Millionen Passagieren. Das wären zwei Drittel des Vor-Corona-Niveaus. Für 2026 peilt er die 200-Millionen-Marke an.

Der Ire gab sich gewohnt optimistisch. „Wir werden in den kommenden vier Jahren nicht nur schneller als jede andere europäische Airline wachsen, sondern auch unseren Kostenvorsprung ausbauen“, sagte er.

Insbesondere die ungarische Wizz Air ist Ryanair auf den Fersen. In Wizz-Air-Gründer Jozsef Varadi hat O’Leary einen ebenbürtigen Rivalen. Der Ungar verfolgt eine ähnlich aggressive Expansionsstrategie und hat mit der Zentrale in Budapest sogar einen Kostenvorteil gegenüber Dublin. Beide Airline-Chefs wollen vom Zusammenbruch von Konkurrenten wie Flybe, Germanwings und Norwegian und dem Rückzug von Alitalia und TAP profitieren.

O'Leary sieht Boeing 737 Max als „Gamechanger“

O‘Leary tat die Herausforderung jedoch ab. Ryanair kaufe mehr neue Flugzeuge, als die gesamte Flotte von Wizz Air habe, sagte er. Die Kostenbasis von Ryanair sei 30 Prozent niedriger als bei Wizz Air und 70 Prozent niedriger als bei Easyjet.

Tatsächlich hat die Ryanair-Führung die Krise dazu genutzt, die Gehälter von Piloten und Crews zu drücken und bessere Konditionen mit Flughäfen auszuhandeln. Zudem kommt mit der Boeing 737 Max zunehmend ein Flugzeug zum Einsatz, das 16 Prozent weniger Benzin verbraucht und vier Prozent mehr Sitzplätze bietet. O‘Leary spricht von einem „Gamechanger“.

Die ersten drei Maschinen sind seit Juni im Einsatz, in diesem Sommer sollen weitere neun hinzukommen. Bis Sommer 2022 werde man 60 Boeing 737 Max in Empfang nehmen, sagte O’Leary. Bestellt hat er insgesamt 210 Maschinen.

Die Anleger teilen O’Learys Zuversicht. Die Ryanair-Aktie liegt rund 70 Prozent über dem Tiefpunkt vom März 2020. Die Easyjet-Aktie hat seither um 40 Prozent zugelegt, die Papiere der Lufthansa und der British-Airways-Mutter IAG um weniger als 20 Prozent. Der Kurs von Wizz Air hat sich allerdings verdoppelt.

Easyjet erwartet zweites Verlustjahr in Folge

Rivale Easyjet hatte vergangene Woche für das abgelaufene Quartal einen Vorsteuerverlust von 318 Millionen Pfund gemeldet. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahrs stieg der Verlust damit auf mehr als eine Milliarde Pfund. Analysten erwarten, dass die Airline im laufenden Quartal den Break-even erreicht und das Geschäftsjahr mit einem Verlust von einer Milliarde Pfund abschließt. Es wäre das zweite Verlustjahr in Folge.

Easyjet hat in der Krise vorsichtiger agiert als Ryanair. Im vergangenen Quartal flog die Airline nur 17 Prozent ihres Flugplans aus der Vor-Corona-Zeit. Im laufenden Quartal sollen es 60 Prozent werden. Die Airline hat Kapazitäten von Großbritannien auf das europäische Festland verlegt, wo die Corona-Reisevorschriften weniger restriktiv sind als in Großbritannien. 60 Prozent der Easyjet-Flüge fänden nun auf dem europäischen Festland statt, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren. Normalerweise sei das Verhältnis 50:50.

Auch bietet Easyjet mehr Inlandsflüge in Großbritannien, Frankreich und Italien an, um den Einbruch bei internationalen Reisen auszugleichen. Man passe sich schnell und flexibel der Nachfrage an, sagte Lundgren.

Mehr: Warum Ryanair und andere Billigflieger besser durch die Krise kommen.

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