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Bolivien Der Fluch des Quinoa-Rauschs

In Gourmet-Restaurants verfeinert Quinoa so manche Speise. Als die Nachfrage explodierte und das „Inkakorn“ westliche Biomärkte eroberte, brachen für Boliviens Bauern goldene Zeiten an. Doch nun herrscht Katerstimmung.
25.06.2017 - 13:37 Uhr Kommentieren
Quinoa bescherte Boliviens Bauern goldene Zeiten. Doch die scheinen nun vorbei zu sein: Die Landwirte können nicht mit der globalen Konkurrenz mithalten. Quelle: Reuters
Das „Inkakorn“

Quinoa bescherte Boliviens Bauern goldene Zeiten. Doch die scheinen nun vorbei zu sein: Die Landwirte können nicht mit der globalen Konkurrenz mithalten.

(Foto: Reuters)

Challapata Der junge Mann hat längst aufgegeben, er will fortziehen und holt sich nun Ratschlag beim US-Präsidenten. Im Bus nach Challapata im bolivianischen Hochland ist er vertieft in das Buch „Donald Trump: 101 Wege zum Erfolg. Wie man eine Idee in eine Geldmaschine verwandelt“. Bis vor kurzem dachten sie auch in Challapata, sie hätten hier mit einem kleinen eiweißreichen Korn die Geldmaschine gefunden. Weltweit explodierte der Quinoapreis.

Es ist Markttag. Eine Schotterfläche, zwei Fußballplätze groß, im Hintergrund schneebedeckte Andenberge. Bis letztes Jahr war hier der ganze Platz voll mit bunten Säcken. Darin schwarze, gelbe und rote Quinoa – die Pflanze aus der Gattung der Gänsefüße, auch bekannt als „Inkakorn“, gilt als „Superfood“, sehr nährstoffreich. Früher wurde es fast nur von der Urbevölkerung in den Anden gegessen, hier auf 3.800 Meter Höhe ist das traditionelle Anbaugebiet der Pflanzen.

Diese Ernährungssünden sollten Sie vermeiden
Auf das Frühstück verzichten
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Schon bevor Sie im Büro sind, können Sie eine Sache falsch machen: Das Frühstück ausfallen lassen. Denn wer morgens nicht frühstückt, dem fehlt die Energie für den Tag. Gehören Sie zu den Menschen, die morgens nur schwer etwas essen können? Nehmen Sie ihr Frühstück einfach mit ins Büro und essen es dort.

(Foto: dpa)
Falsche Zwischenmahlzeiten
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Wenn der Heißhunger am Nachmittag kommt, greift der Büroarbeiter schnell mal zum Schokoriegel oder anderen Süßigkeiten. Das Problem: Sie liefern zwar sofort Energie und erhöhen den Blutzuckerspiegel, dieser fällt aber auch schnell wieder ab – und man hat wieder Hunger. Bessere Alternativen sind da Nüsse, Obst und Gemüse oder ein Joghurt.

(Foto: dpa)
Nicht genügend trinken
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Bei einer ausgewogenen Ernährung ist es auch wichtig, genügend zu trinken. Denn auch bei gesunder Ernährung führt Flüssigkeitsmangel zu Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit. Als guter Richtwert gelten anderthalb bis zwei Liter am Tag.

(Foto: dpa)
Das Falsche trinken
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Wichtig bei der Flüssigkeitsaufnahme ist es aber auch, das richtige zu trinken. Besonders auf zuckerhaltige Getränke wie Cola und Limo sollten Sie verzichten. Greifen Sie stattdessen lieber zu Mineralwasser oder Tee. Auch Kaffee kann zu den empfohlenen anderthalb bis zwei Litern hinzu gerechnet werden. Wegen des Koffeins sollten Sie den aber nur in Maßen genießen.

(Foto: dpa)
Vor dem Computer essen
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Gerade wer wenig Zeit hat und im Stress ist neigt dazu, die Mittagspause vor dem Bildschirm zu verbringen. Dabei ist die zur Entspannung da. Versuchen Sie stattdessen wirklich eine Auszeit von der Arbeit zu nehmen und ihr Essen an einem anderen Ort einzunehmen. Das hilft auch bei der Verdauung und sorgt durch das bewusstere Essen für ein längeres Sättigungsgefühl.

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Gesundes Essen fettig machen
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Selbst wenn Sie sich extra einen frischen Salat gemacht haben, lauert noch eine Gefahr: das Dressing. Wer sich hier zu viel des Guten gönnt, macht auch das gesündeste Essen zur Kalorienbombe. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch auf die Mayonnaise auf dem Vollkorn-Sandwich verzichten.

(Foto: AP)
Zu viel Fleisch essen
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Ob als Wurst auf dem Brot oder als Schnitzel beim Imbiss. Fleisch wird schnell zum Teil der Büroernährung. Dabei sollten selbst überzeugte Fleischesser versuchen, pflanzliche Lebensmittel zur Grundlage ihres Essens zu machen. Ganz darauf verzichten müssen Sie trotzdem nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt als ungefähren Richtwert 300-600 Gramm fettarmes Fleisch pro Woche an.

(Foto: Fotolia.com)

Dann machte Quinoa weltweit Karriere. 2013 erklärten die Vereinten Nationen zum internationalen Jahr der Quinoa. Nicht zuletzt der Siegeszug der peruanischen Küche machte es zum weltweit begehrten Nahrungsmittel. Heute wird zum Beispiel im Berliner Literaturhaus Lachstatar auf feiner schwarzer Quinoa serviert, die Reis ähnliche, glutenfreie Pflanze hat in Europa eine steile Karriere hingelegt.

Boliviens Präsident Evo Morales isst im Regierungsflieger am liebsten Quinoa-Riegel – die Pflanze kurbelte das Wachstum in seinem Land an, heute gibt es auch Quinoa-Shampoo und Quinoa-Bier. Lag die Produktion vor zehn Jahren weltweit bei 60.000 Tonnen, sind es heute über 250.000 Tonnen. Doch in Challapata ist vom Boom nicht viel geblieben.

Gegen die neue globale Konkurrenz, die auch auf Pestizide setzt, kommen sie nicht an – die erhöhte Produktion hat zu einem drastischen Preisverfall geführt. Statt zeitweise 6.000 US-Dollar je Tonne Quinoa aus Bolivien gibt es heute beim Export nur noch rund 2.500 Dollar.

„Als der Preis immer weiter stieg, haben wir zu Hause Pommes statt Quinoa gegessen, um noch mehr zu verkaufen“, berichtet Quinoa-Bauer Germán Velarde (29) auf dem Marktplatz. Velarde hat vier Kinder zu ernähren, er verdient jetzt nur noch 700 Bolivianos (87 Euro) die Woche. „Andere stecken sich die Dollars ein, aber das ist nicht die echte, gute Quinoa.“ Es ist eine dieser Globalisierungsgeschichten.

Masse statt Klasse
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