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Boom der Einkaufszentren Neues Leben in der City

Shopping-Center boomen. Treibende Kraft sind dabei internationale Investoren – und die Städte selbst. Eine Studie des EHI zeigt: Der Trend geht hin zu Mega-Centern mit einer Größe von mehr als 40.000 Quadratmetern.
27.07.2015 - 12:07 Uhr Kommentieren
270 Läden auf 76.500 Quadratmetern. Quelle: dpa
LP12–Mall of Berlin am Leipziger Platz

270 Läden auf 76.500 Quadratmetern.

(Foto: dpa)

Düsseldorf/Hamburg Es war ein Schandfleck mitten in der Mönchengladbacher Innenstadt. Einst galt das ehemalige Stadttheater, erbaut vom Architekten Paul Stohrer in den 50er-Jahren, als kulturelles Aushängeschild der Stadt am Niederrhein. Doch 1998 wurde es geschlossen und gammelte danach jahrelang vor sich hin. Ein ungenutzter Betonklotz mitten in der Fußgängerzone.

Jetzt tobt hier wieder das Leben. Auf 42.000 Quadratmetern bietet das neue Shopping-Center „Minto“ mehr als hundert Läden auf vier Ebenen. 210 Millionen Euro hat der französische Unibail-Rodamco-Konzern investiert. Publikumsmagneten wie H&M, Saturn oder junge aufstrebende Marken wie Reserved locken die Kunden. Schon vier Wochen nach der Eröffnung Ende März zählte der Betreiber, die Unibail-Tochter MFI, den einmillionsten Besucher.

Immer neue und immer größere Shopping-Center entstehen in Deutschland. Schon 469 Center mit mehr als 10.000 Quadratmetern Mietfläche zählen die Experten vom EHI Retail Institute in Deutschland. Und der Boom ist ungebrochen. In den nächsten sechs Jahren sind mindestens 30 neue Einkaufsparadiese geplant – besonders in den großen Städten.

Eine Studie des EHI zeigt: Der Trend geht zu Mega-Centern. Lag die durchschnittliche Größe neuer Center 2013 noch bei knapp 24.000 Quadratmetern, stieg er 2014 auf mehr als 40.000 Quadratmeter. Bestes Beispiel: Das „LP12 - Mall of Berlin“ am Leipziger Platz. Im Grunde ist im Herzen der Hauptstadt eine überdachte neue Fußgängerzone entstanden – mit 270 Shops, einem Hotel, Büros und Restaurants auf mehr als 100.000 Quadratmetern Gesamtfläche.

„Wir sehen zurzeit einen Boom der Mega-Shopping-Center, besonders die Metropolen ziehen neue Center an, dort wird es teilweise richtig voll“, beobachtet Marco Atzberger vom EHI. Ein Treiber dieser Entwicklung ist auch MFI. „Ein Shoppping-Center sollte schon 40.000 Quadratmeter Mietfläche haben, sonst können wir dem Kunden nicht das Erlebnis bieten, das er erwartet“, bestätigt MFI-Geschäftsführer Karl Reinitzhuber. Mit 24 Centern in Deutschland ist MFI nach der Otto-Tochter ECE der zweitgrößte Betreiber in Deutschland.

Das sind Deutschlands beliebteste Einkaufsmeilen
Zieht nicht mehr: Westenhellweg Dortmund
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Der Dortmunder Westenhellweg, hier sieht man den dort beheimateten Einkaufstempel Thier-Galerie, verpasst dieses Jahr knapp den Einzug in die Spitzengruppe der meist frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Die Immobilienberatungsfirma JLL zählt einmal jährlich eine Stunde lang die Passanten in den Einkaufsstraßen deutscher Großstädte. In Dortmund auf dem Westenhellweg flanierten am Zähltag im März 9.365 Passanten in der Stunde. Erstmals seit 2009 schafft es der Standort damit nicht in die Top Ten der meist frequentierten Einkaufsstraßen in Deutschland.

Rang 10 – Bahnhofstraße Hannover
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Vor einigen Jahren wurde die Bahnhofstraße aufgehübscht, die Stadt Hannover investierte 8,95 Millionen Euro in die neue Niki-de-Saint-Phalle-Promenade, die unter die Bahnhofstraße gelegt worden war, und weitere 3,83 Millionen in die Flaniermeile selbst. 30 neue Geschäfte und Gastrobetriebe fanden im Untergeschoss Platz, auch oben locken viele Ladenlokale. Mit Erfolg: 2015 landet die Bahnhofstraße mit knapp 10.000 Besuchern pro Stunde auf Rang 10 der beliebtesten Einkaufsstraßen in Deutschland.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpawebdpa/ picture alliance)
Rang 9 – Schadowstraße Düsseldorf
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Es ist vermutlich nicht immer so ein Gedränge wie hier zur Wiedereröffnung der C&A-Filiale. Doch mit 10.080 Passanten in einer Stunde ist die Düsseldorfer Schadowstraße ohne Frage eine der meistfrequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Mit 4775 Passanten in einer Stunde ist mit der Königsallee zudem eine Düsseldorfer Straße Spitzenreiter im Segment der Luxusmeilen.

(Foto: obs)
Rang 8 – Hohe Straße Köln
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Es sind tatsächlich Menschenmassen, die sich hier durch die Hohe Straße in Köln schieben. Sie ist eine der längsten Einkaufsstraßen in Deutschland und extrem beliebt. Während der einstündigen Zählung von JLL passierten 11.190 Menschen die Geschäfte. „Die Passantenfrequenzen sind nicht das alleinentscheidende Kriterium für die Expansionsentscheidungen von Handelsunternehmen“, gibt JLL-Experte Dirk Wichner zu. Doch er sagt: „Kennziffern wie die Spitzenmiete, Zentralität oder Kaufkraft erhalten auf diese Weise zusätzliche Aussagekraft.“

(Foto: picture-alliance/ dpadpa / picture alliance)
Rang 7 – Georgstraße Hannover
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Die niedersächsische Landeshauptstadt schafft es mit der Georgstraße und ihren knapp 12.525 Passanten in einer Stunde sogar zwei Mal ins Ranking. Zum Erfolg der Georgstraße dürfte auch beitragen, dass sie eine reine Flaniermeile ist: Fußgängerzonen kommen laut der Erhebung von JLL durchschnittlich auf fast doppelt so viele Passanten wie Einkaufsstraßen mit Fahrbahn.

(Foto: picture-alliance/ dpadpa / picture alliance)
Rang 6 – Neuhauser Straße München
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Auf der Neuhauser Straße locken nicht nur Luxusgeschäfte wie das Karstadt-Haus Oberpollinger, doch die Einkaufsstraße richtet sich schon an gehobenes Klientel. Das scheint bei vielen Münchenern und Touristen zu verfangen: Hier tummeln sich in einer Stunde laut JLL rund 12.945 Menschen. München ist neben Berlin übrigens auch die Stadt mit der höchsten Dichte an so genannten Hochfrequenzlagen mit jeweils über 5.000 Passanten pro Stunde. Das Bild ergibt sich aus dem Ensemble der Kaufingerstraße, der Neuhauser Straße, der Weinstraße, des Tals sowie der Sendlinger Straße.

(Foto: dpa)
Rang 5 –Spitalerstraße Hamburg
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Mindestens 13.000 Passanten in der Zählstunde waren in diesem Jahr die Eintrittskarte für einen Platz unter den Top Fünf des JLL-Rankings. Die Spitalerstraße in Hamburg schafft es mit 13.070 Personen knapp in die Führungsgruppe. Im Luxussegment landet Hamburg sogar auf Rang 2: 2.925 Menschen gingen in einer Stunde am Neuen Wall entlang.

Angeheizt wird der Boom auch von internationalen Investoren. „Der deutsche Markt für Handelsimmobilien ist im Ausland sehr gefragt“, bestätigt Atzberger. Nach Berechnungen des Immobiliendienstleisters CBRE haben internationale Anleger ihre Investitionen in deutsche Handelsimmobilien 2014 gegenüber dem Vorjahr auf 4,5 Milliarden Euro verdoppelt.

Verschärfter Wettbewerb der Städte
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