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Bundesliga im TV Kneipenwirte wettern gegen Sky

Zum Bundesliga-Auftakt drohen in den Kneipen schwarze Bildschirme: Die Abogebühren für den Bezahlsender Sky steigen für manche Wirte auf mehr als das Doppelte. Die Wirte suchen Alternativen – in Griechenland.
22.07.2013 - 16:06 Uhr 13 Kommentare
Sky-Kameramann: Die Gebühren für Fernsehkneipen schnellen in die Höhe. Quelle: dpa

Sky-Kameramann: Die Gebühren für Fernsehkneipen schnellen in die Höhe.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Das Eröffnungs-Match gibt es gratis bei der ARD, danach gilt: Live-Bilder der Fußball-Bundesliga zeigt nur der Bezahlsender Sky. Das Sky-Abo wird für viele Gastwirte mit der neuen Saison allerdings deutlich teurer. Richtete sich der Preis früher nur nach der Größe der Kneipe, fließen jetzt auch Faktoren wie die lokale Kaufkraft und die „Sportaffinität der Bevölkerung“ in die Berechnung des Abo-Preises ein. Auf Facebook und in Lokalzeitungen klagen Gastronomen über Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich.

Bernd Rodewald etwa hat sein Sky-Abo gekündigt: Der Kneipier aus Hannover soll ab August 463 Euro im Monat zahlen. Bislang schlug das Sky-Abo mit 223 Euro zu Buche. Der Preis hat sich also mehr als verdoppelt und sei damit für Rodewald „nicht zu wuppen“, wie er sagt. Er berichtet von 40 anderen Betreibern, die allein in Hannover ihr Sky-Abo gekündigt haben. „Völlig link“, sei das Geschäftsgebaren des Münchener Pay-TV-Anbieters, so Rodewald. Die Nachricht zur Preiserhöhung sei im bunten Werbeumschlag gekommen. Warum sein Abo auf einmal doppelt so viel kosten sollte wie vorher, war ihm nicht klar. „Die machen das nach dem Motto: Friss oder stirb“, sagt Rodewald.

Die Vorgehensweise von Sky sei nicht „nicht akzeptabel“, findet man auch beim Gaststättenverband Dehoga. „Da spielt ein Monopolist seine Marktmacht aus“, urteilt Dehoga-Geschäftsführer Stephan Büttner. Sein Verband prüfe rechtliche Schritte gegen Sky: „Da wird in ein laufendes Vertragsverhältnis eingegriffen“, Preiserhöhungen von bis zu 150 Prozent seien nicht vertretbar.

Noch vor dem Bundesliga-Start will Gastro-Vertreter Büttner sich mit der Sky-Geschäftsführung zum Krisengipfel treffen. Er fordert vom Pay-TV-Anbieter vor allem Transparenz: Sky müsse darlegen, wie viele Abokunden von Preiserhöhungen betroffen sind. Die Wirte müssten erkennen, wie der neue Preis berechnet würde. Denn der Abopreis wird mit Hilfe eines neuen Rechenmodells aus dem Hause Sky für jede Gaststätte einzeln berechnet: Richtete sich die Abo-Rechnung bislang nur nach der Fläche, fließen nun auch Faktoren wie Kaufkraft, Besiedlungsdichte und „Sportaffinität“ der Kneipen-Nachbarschaft ein. Der Gaststättenverband hat einen Musterrechner eingerichtet: „Lohnt sich Sky noch?

Bilder aus Griechenland, Ton aus dem Radio
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13 Kommentare zu "Bundesliga im TV: Kneipenwirte wettern gegen Sky"

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  • Jammerlappen!!

  • Solidarität wäre, wenn alle Wirte ihr Sky Abo kündigen würden. Ich bin mir sicher das Sky dann schnellstens zurückrudern würde. Arme Kneipenlandschaft ... erst das politisch ach so wichtige Rauchverbot und jetzt die Gier von Sky - Bye Bye Eckkneipe! Und schon wieder geht ein Stück Kultur verloren .. aber mit Sicherheit wird das Lokal von irgendeinem weltweit operierenden Systemgastronom übernommen wo wir dann einen Kaffee für 4,50€ trinken dürfen.

  • Genau, die Kneipen machen ohnehin demnächst alle zu, da kann man sich ja schon mal drauf einstellen.
    Die Sportvereine werden mit der flächendeckenden Ganztagsschule ihre Jugendarbeit begraben müssen, den Heimatvereinen werden zu Gunsten von Moscheebauten die Brauchtumszuschüsse gestrichen, Schützenvereine werden schlichtweg verboten und in 10 Jahren sitzt jeder nur noch einzeln vor dem Bildschirm mit seinem "sozialen Netzwerk", überwacht von BigBrother, der jede mißliebige Äußerung und "verbotene" Kontakte mit Stromschlägen bestraft.
    Jede geschlossene Kneipe bedeutet nicht nur eine gesicherte Existenz weniger (und mindestens einen potentiellen Langzeitarbeitslosen mehr, denn was sollen gescheiterte Kneipenwirte mit Mitte 50 machen?) sondern auch einen Wegfall von sozialer Interaktion.
    Lohnt sich evtl. mal drüber nachzudenken.

  • ich habe dem Fußball schon vor Jahren den Laufpaß gegeben und werde auch die nächste WM ignorieren.

    Wir haben in Deutschland Probleme bis unters Dach, aber die Deutschen sorgen sich um die Bezahlbarkeit des Fußballempfangs. Vermutlich haben sie es dann nicht besser verdient.
    Zerstörung der Familien?
    Ausverkauf der deutschen Wirtschaft?
    EFSF, ESM, EU/ro?
    Kollaps der Sozialsysteme?
    Gewalt auf den Straßen?
    Verfall von Schulen, Straßen und Innenstädten?
    Bildungsnotstand, Analphabetismus?
    politische Gesinnungsjustiz?
    Errichtung der totalen Überwachung?
    Kriminalisierung von "Abweichlern"?
    Demokratieabbau?
    ...?
    Interessiert keinen, die 4 F(Fußball, Facebook, Fre... & Fi...) sind wichtiger. Deutschland ist bereits abgeschafft, die Mehrheit hat es nur noch nicht richtig wahrgenommen.

  • Eine Alternative wäre es für Gäse, ein Privatabo. bei Sky zu bestellen. Das gibt es z. Zt. für ca. 29.90 Euro und ist somit viel günstiger, als in die Kneipe zu gehen, wenn man pro Besuch 4 Bier zu je 4 Euro trinkt. Das macht bei 4 Besuchen in der Kneipe pro Monat 64,-. Dafür kann man sich sogar noch HD hinzubuchen. Das einzige, was man zu Hause nicht hat, ist die gemütliche Kneipenatmosphäre. Aber das Bier ist zu Hause viel günstiger. MannixM

  • Wir haben unter Vorbehalt eines besseren Angebots gekündigt. Sollten alle Wirte tun !!! Nur gemeinsam sind wir Stark(Zitat)

  • Dem kann ich nur zustimmen. Stadtteil von Remscheid ca. 12.000 Einwohner,Konzessionsfläche 75 qm , 62 % Preissteigerung von 269.- auf 433.- im Monat.Habe konsequenterweise SKY Abbo außerordentlich gekündigt.

  • Sie vergessen nur ein paar Kleinigkeiten: Polizei und Ordnungsdienst innerhalb der Stadien wird bereits den Vereinen in Rechnung gestellt oder wird direkt von ihnen gestellt. Für Einsätze auf öffentlichen Straßen und Plätzen können Vereine nicht haftbar gemacht werden. Dazu kommt, die Bundesliga zahlt mehr Steuern als viele multinationale Konzerne mit Milliardenumsätzen. Zu guter Letzt; wie Sie an den Zuschauerzahlen erkennen können, besteht ein sehr großes öffentliches Interesse an Sportereignissen, es sollte selbstverständlich sein, dass die öffentliche Hand die Verkehrsinfrastruktur stellt.

  • solange die Mehrheit nicht auf den Zug mit auf springt wird es um Sky bald sehr ruhig werden. Denn wenn die Aktie in den Keller rutscht, ist Sky bald Geschichte.Aber es gibt ja immer wieder ein paar Irrlaeufer die gerne zu horrenden Preisen gerne Fernsehn schauen.

  • Im Namen der Irish Pubs Association of Germany/Austria (40 Mitglieder mit über 100 Irish Pubs) kann ich nur sagen dass das was Sky behauptet ist schlichtweg falsch, unsere Mitglieder haben alle eine Preiserhöhung zw. 30-40% zu verkraften - Sky hat bisher nicht auf unsere Anfrage geantwortet + stellt jeden Gastronom vor vollendeten Tatsachen (zu Ihren Gunsten natürlich) Die zerstören die gesellige fußball Runde in der Gastronomie aus reinem Profitgier -
    MFG
    IPAG

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