Bundesnetzagentur Zahl der Post-Beschwerden steigt weiter

Die Kritik richtet sich auch gegen Konkurrenten der Deutschen Post.
Bonn Die Beschwerden über die Deutsche Post und ihre Wettbewerber nehmen weiter zu. Wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage mitteilte, gingen von Januar bis Ende Juli 9560 kritische Wortmeldungen ein und damit 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (6700). Themen waren verspätete Pakete, falsch zugestellte Briefe und lange Wartezeiten am Schalter.
Bei den Beschwerden geht es um die ganze Post- und Paketbranche, die Kritik richtet sich also auch gegen Konkurrenten der Deutschen Post. In den meisten Fällen geht es aber gegen den Ex-Staatsmonopolisten, der mit großem Abstand Marktführer ist in Deutschland.
Wer Probleme hat beim Erhalt von Briefen oder Paketen, kann sich bei der Bundesnetzagentur melden, die als Regulierungsbehörde zuständig ist für die Post- und Paketbranche. Offen ist aber, ob man aus den seit langem steigenden Beschwerdezahlen eine schlechtere Qualität der Dienste ableiten kann. Vermutlich war vielen Bundesbürgern gar nicht bekannt, dass sie sich bei der Regulierungsbehörde beschweren können – erst durch die Medien dürften sie darauf aufmerksam geworden sein.
Mehr: Nach europäischem Recht muss die Deutsche Post an fünf Tagen pro Woche Briefe zustellen. Das deutsche Recht verlangt bisher einen Tag mehr.
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Wahrscheinlich ist die Post das Unternehmen mit den größten Compliance-Problemen in Deutschland. Jeder, der die Erfahrung gemacht hat ein versichertes Paket zu verschicken, dass dann ohne Inhalt beim Empfänger ankommt, keinerlei Entschädigung bekommt und die lapidaren Ausreden anhören muss, der weiß: Da schlummert eine Zeitbombe.