Ceconomy-Chef Wie Bernhard Düttmann Media Markt und Saturn sanieren will

Der Interims-Chef will die Gewinne in den Umbau des angeschlagenen Konzerns stecken.
München Deutschlands größte Elektronikketten sollen sich rasant wandeln. Besserer Service in den Läden, attraktivere Onlinestores, mehr Macht für die Zentrale: Bernhard Düttmann treibt die Veränderungen bei Media Markt und Saturn voran. Eins aber bleibt gleich, auch unter dem neuen Chef von Ceconomy, der Dachgesellschaft der beiden Filialisten: Die Dividende fällt bereits das zweite Geschäftsjahr in Folge aus. „Ja, wir haben die Dividende gestrichen“, erklärte Düttmann am Dienstag. „Aber das soll kein Dauerzustand sein.“
Die Anteilseigner des Handelsunternehmens hat der 60-jährige Düttmann schwer enttäuscht, als er die Entscheidung am Dienstag verkündete. Mit einem Minus von gut acht Prozent waren die Aktien von Ceconomy die mit Abstand größten Verlierer im Nebenwerteindex S-Dax. Dabei hat Ceconomy den Investoren eigentlich versprochen, rund die Hälfte des Gewinns jedes Jahr auszuschütten. Düttmann will das Geld nun aber lieber in den Umbau der angeschlagenen Firma stecken.
Der ehemalige Finanzvorstand von Beiersdorf ist im Herbst kurzfristig eingesprungen. Kurz zuvor hatte Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Fitschen den Vorstandschef Jörn Werner nach nur knapp einem Dreivierteljahr vor die Tür gesetzt. Düttmann stand bereit, wie schon im Jahr zuvor, als er ebenfalls kurzzeitig die Führung übernahm.
Der Manager kennt das Unternehmen, er sitzt seit 2017 im Aufsichtsrat von Ceconomy. Genauso wichtig: Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Werner scheint sich Düttmann gut zu verstehen mit Ferran Reverter. Der Spanier führt das Tagesgeschäft der Media-Saturn-Holding in Ingolstadt, der mit Abstand wichtigsten Beteiligung von Ceconomy.
Offen ist, wie lange Düttmann auf dem Chefsessel in der neu bezogenen Zentrale von Ceconomy am Düsseldorfer Hafen bleibt. Sein Vertrag läuft lediglich über zwölf Monate. Ein längeres Engagement schließt er freilich nicht aus. Womöglich hält der Manager nächstes Jahr bessere Nachrichten für die Investoren bereit.
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