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Chinesische Luxusdesignerin Linda Liu Schuhe aus Liebe

Sie brauchte hohe Schuhe für ihr große Liebe: Die Chinesin Linda Liu hat eine erfolgreiche Firma für Luxusschuhe aufgebaut. Nun greift sie mit der Marke „Sheme“ in Deutschland an. Ihr Prunkstück: ein 200.000-Euro-Stiefel.
06.09.2017 - 14:12 Uhr Kommentieren
Die chinesische Unternehmerin will auf den deutschen Markt. Quelle: Sheme
Linda Liu

Die chinesische Unternehmerin will auf den deutschen Markt.

(Foto: Sheme)

Düsseldorf Linda Liu war unsterblich verliebt. Doch der Mann ihrer Träume war deutlich größer als sie. Also mussten hohe Schuhe her, und zwar schnell. Die 1,49 Meter große Chinesin durchforstete die Läden in ihrer Heimatstadt Chengdu City nach Schuhen mit hohen Absätzen. Ohne Erfolg. In ihrer Minigröße 34 fand sie im chinesischen Einzelhandel nichts.

Ihre verzweifelte Suche ist nun gut 30 Jahre her. Doch sie brachte die zierliche Frau auf eine Geschäftsidee. „Damals begann ich, schicke Pumps in kleinen Größen zu suchen und in einem Laden zu verkaufen“, erinnert sich Liu. Das war in den achtziger Jahren, und es lief gut. So gut, dass sie 1996 begann, eigene Schuhe zu fertigen, auch in normalen Größen. Aiminer Leather Products heißt ihr Unternehmen, das mittlerweile in der Metropole Chengdu mehr als 800 Beschäftigte hat.

Jetzt will sie verstärkt im deutschen Luxusmarkt angreifen. Stolz führt sie ihre Gäste durch den neuen Showroom an Düsseldorfs Luxusmeile, der Königsallee. Liu beschränkt sich nicht nur darauf, hochwertige Schuhe aus Leder, Seide und Textilien für andere Marken zu fertigen, sondern will auch mit ihrer eigenen Marke „Sheme“ punkten, die sie 2008 gegründet hat.

Lius Schmuckstück ist ein 1,25 Meter hoher Stiefel mit dünnem 20-Zentimeter-Absatz. „Der ist mit Symbolen aller 56 Volksgruppen in China bestickt“, erklärt sie. Das Stück sieht mehr wie ein Kunstwerk aus, ein halbes Jahr lang wurde an ihm gearbeitet. Der Stiefel, der rund 200.000 Euro kosten würde, ist unverkäuflich. Er soll vor allem die handwerklichen Fähigkeiten ihres Unternehmens zeigen. Der durchschnittliche Preis ihrer Schuhe liegt bei 500 Euro.

Liu ist ein Beispiel für eine neue, selbstbewusste Unternehmergeneration. Denn viele chinesische Schuhhersteller bedienen bislang vor allem den heimischen Markt oder sind Lieferanten für europäische oder amerikanische Unternehmen. Doch immer mehr Firmen begnügen sich nicht mehr damit, nur für andere zu produzieren. Sie bauen eigene Marken auf und greifen so die etablierten an.

Designer aus aller Welt

Liu verkauft ihre Sheme-Schuhe bereits in Pariser und Londoner Luxusläden, aber auch in Katar. Der Düsseldorfer Showroom soll dabei helfen, mit deutschen Handelspartnern in Kontakt zu kommen. „Wir arbeiten auch an einer Onlineplattform“, verrät die energische Frau, die ihr Alter lieber für sich behält. Eigene Boutiquen für die Marke Sheme, wie es sie in China gibt, sind in Deutschland nicht geplant. Sie will ihre Schuhe erst einmal in stationären Läden anbieten.

Die Unternehmerin, die Lederdesign studierte und später in Hongkong einen MBA machte, setzt auf ein internationales Designteam. Sie will schließlich die chinesische Kultur mit europäischen Ansprüchen verbinden, um den Geschmack im Ausland zu treffen. In Frankreich wurden ihre Schuhe bereits geadelt: Sie durfte sie auf der Fashion Week in Paris zeigen.

Bisher macht die Produktion für andere Schuhmarken wie etwa See by Chloé, der Zweitmarke des französischen Labels, immer noch rund 70 Prozent des Geschäfts aus. Allerdings fertigt die Chinesin nicht nur nach Vorgaben aus Europa, sondern entwickelt für manche Kunden auch das Design selbst.

Aus der großen Liebe von damals ist nichts geworden. Liu konzentriert sich nun lieber aufs Geschäft.

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