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Coke Life Zweite Chance für die grüne Cola

„Coca-Cola Life“ enthält bislang kaum weniger Zucker als herkömmliche Cola und kann daher kaum überzeugen. Jetzt ändert der US-Konzern das Rezept – nach nicht mal einem Jahr auf dem deutschen Markt.
14.01.2016 - 18:27 Uhr
Das Getränk bekommt eine neue Rezeptur. Quelle: dpa
Coca-Cola Life

Das Getränk bekommt eine neue Rezeptur.

(Foto: dpa)

Hamburg Es war ein medialer Fehlstart: Kurz nachdem der Coca-Cola-Konzern im Frühjahr 2015 die neueste Variante seiner Kernmarke Coca-Cola, „Coke Life“, nach Deutschland gebracht hatte, schlugen Verbraucherschützer Alarm. Die Cola mit dem grünen Etikett sei viel zu zuckrig – trotz Süßstoff Stevia. Statt 18 Stück Würfelzucker wie im halben Liter vollwertige Coca-Cola seien immerhin noch elf Stückchen enthalten, warnte die Verbraucherzentrale Niedersachsen: „Eine Zuckerbombe mit ein bisschen weniger Zucker ist immer noch eine Zuckerbombe.“

Dabei soll „Life“ eigentlich neue, besonders gesundheitsbewusste Konsumenten erreichen. Stevia gilt, da es aus einer südamerikanischen Pflanze stammt, als naturnähere Alternative zu gängigen Süßstoffen. Problem: Stevia schmeckt gewöhnungsbedürftig nach Lakritz und kann daher Zucker nicht vollständig ersetzen. Doch viele Konsumenten meiden die bisherige Coca-Cola, weil Zucker in die Kritik geraten ist – genauso wie herkömmliche Süßstoffe.

Jetzt gibt Coca-Cola dem Getränk eine zweite Chance: Gegenüber dem Handel kündigte der Limonaden-Konzern an, zu Ostern den Zuckergehalt weiter reduzieren zu wollen – auf nur noch 50 Prozent der herkömmlichen Cola. Bislang war es lediglich 37 Prozent weniger. Damit folgt Coca-Cola ausgerechnet dem lokalen Konkurrenten Fritz-Kola. Die Hamburger hatten noch vor den Amerikanern eine Stevia-Variante auf den Markt gebracht, die noch dazu von Beginn an mit der Hälfte an Zucker auskam – und dafür ausdrücklich von den Verbraucherschützern gelobt wurde.

Überhaupt macht Fritz Coca-Cola punktuell zu schaffen: In der Heimatstadt Hamburg gibt es bereits Supermärkte, die mehr Fritz Kola verkaufen als Coca-Cola. Auch in der Szene-Gastronomie löst Fritz immer öfter den US-Klassiker ab.

Coca-Cola bestreitet auf Anfrage, dass die neue Rezeptur mit einem holprigen Start der neuen Submarke zusammenhänge. „Deutschland zählt zu den erfolgreichsten Märkten für Coca-Cola Life weltweit. Deshalb ist Deutschland auch das erste europäische Land, das den Stevia-Extrakt-Gehalt noch weiter erhöht und damit Kalorien für diese Coca-Cola weiter reduziert“, sagte eine Konzernsprecherin dem Handelsblatt. „Life“ sei ebenso gut gestartet wie 2006 „Coca-Cola Zero“. Die zuckerfreie Variante war damals auf den Markt gekommen, um Männer für Light-Getränke zu gewinnen. Derzeit bewirbt Coca-Cola sie stark mit dem Nationalmannschafts-Torwart Manuel Neuer.

Für den März verspricht Coca-Cola den Händlern eine neue Werbekampagne für „Life“. „Wir investieren in Coca-Cola Life. Die nationale Kampagne erreicht mit TV, Plakaten, u.v.m. rund 1,3 Milliarden Kontakte“, preist der Konzern seine jüngste Schöpfung an. Der Startzeitpunkt für die neue Rezeptur sei perfekt: Coca-Cola mache in der ersten Osterwoche gewöhnlich einen Mehrumsatz von 25 Prozent.

Indirekt gesteht der Konzern ein, dass „Life“ bislang nicht wirklich dem Bedürfnis nach zuckerarmer Ernährung entsprochen hat: „Dank erhöhtem Stevia- und reduziertem Zuckeranteil versus 2015 wird die neue Coca-Cola Life noch relevanter für Ihre Kunden, die vermehrt auf den Zucker- und Kaloriengehalt ihrer Getränke achten“, wirbt Coca-Cola um Platz in den Regalen der Supermarktbetreiber.

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