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Das Leiden der Milchbauern „Eine Trendwende ist nicht in Sicht“

Für Bauern sind es harte Zeiten. Um Milchbetriebe zu retten, drängt die Branche die Politik vor dem Bauerntag, bei Hilfen keine Zeit zu verlieren. Die Geschäftsaussichten hellt das aber auch nicht auf.
25.06.2016 - 12:09 Uhr
Die deutschen Bauern kämpfen mit sinkenden Einnahmen – nicht nur in der Milchwirtschaft. Quelle: dpa
Milchkuh

Die deutschen Bauern kämpfen mit sinkenden Einnahmen – nicht nur in der Milchwirtschaft.

(Foto: dpa)

Berlin Den deutschen Bauern drohen angesichts des Preistiefs bei wichtigen Produkten wie Milch das zweite Jahr in Folge drastische Einbußen. „Eine Trendwende ist im Moment nicht in Sicht“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur vor dem Bauerntag an diesem Mittwoch und Donnerstag in Hannover. „Wir befürchten, dass wir in diesem Jahr je nach Produktionsrichtung nochmals 15 bis 35, 40 Prozent Einkommensrückgang erleiden müssen.“

Bereits im vergangenen Jahr waren die Gewinne über fast alle Sparten eingebrochen. Von Bundesminister Christian Schmidt (CSU) verlangt der Bauernverband zügig Klarheit über angekündigte Milchbauern-Hilfen.

Die in Aussicht gestellte Unterstützung von „100 Millionen Euro plus x“ müsse nun in der Größenordnung konkretisiert werden, sagte Rukwied. Er verwies darauf, dass sich die wirtschaftlichen Schäden der Krise im Milliardenbereich bewegten. Nötig sei auch eine schnelle Umsetzung der Nothilfen. Agrarminister Schmidt hatte sie Ende Mai bei einem „Milchgipfel“ mit Vertretern von Bauern, Molkereien und Handel zugesagt, die genaue Höhe aber offengelassen. Dabei geht es etwa um weitere Bundeszuschüsse zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung und Steuererleichterungen. Schmidt strebt auch neue EU-Hilfen an. Die EU-Agrarminister kommen Anfang der Woche zusammen.

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Rukwied machte sich dafür stark, die bis in die zweite Jahreshälfte hineinwirkenden Abschlüsse für Trinkmilch zwischen Molkereien und Handel nach zu justieren. Der Handel solle die Verträge aufschnüren und erneut verhandeln. „Eine Branche hat nur Zukunft, wenn alle Teilnehmer - also der Lieferant des Rohstoffes, der Verarbeiter und der Händler - Wertschöpfung erzielen können.“ Milchbauern könnten dies derzeit nicht.

Ursache der Milchkrise sind zu große Mengen auf den Märkten. Die Preise für die Bauern sind teils unter 20 Cent je Liter gefallen. Um die Kosten decken zu können, gelten mindestens 35 Cent als nötig.

Der Bauernpräsident rief auch Supermarktkunden zur Solidarität auf. Verbraucher sollten beim Einkauf auf regionale Produkte achten. „Das ist die beste und direkte Unterstützung unserer Bauernfamilien.“ Rukwied betonte: „Der Milchkonsum würde meines Erachtens auch bei höheren Preisen stabil bleiben.“

Beim Bauerntag ist die Milchkrise ein zentrales Thema, unter Druck stehen aber etwa auch Schweinehalter. Bei dem zweitägigen Treffen in Hannover wird neben Minister Schmidt auch EU-Agrarkommissar Phil Hogan erwartet. Rukwied (54), der seit 2012 Präsident des Deutschen Bauernverbands ist, stellt sich den 600 Delegierten zur Wiederwahl für vier Jahre. Der Verband vereint nach eigenen Angaben rund 90 Prozent der deutschen Landwirte als Mitglieder. Laut Statistischem Bundesamt gibt es rund 280.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland.

  • dpa
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