Dessous von Agent Provocateur „Es gibt eine feine Linie zwischen sexy und vulgär“

Das Unternehmen will auch in Deutschland neue Shops eröffnen.
Düsseldorf In einer Vitrine stehen Schachteln mit der Aufschrift „The Game – A Strip Poker Kit“, und in den dezent beleuchteten Vitrinen hängen kunstvoll gearbeitete Korsetts und knappe BHs. Willkommen in der neuen Boutique von Agent Provocateur in Düsseldorf, in einer Seitenstraße der Königsallee.
„Es gibt eine feine Linie zwischen sexy und vulgär“, sagte Garry Hogarth, der Chef der britischen Marke. „Wir achten darauf, dass unsere Dessous zwar die Fantasie anregen, aber immer geschmackvoll sind.“

„Heute sind die Frauen viel offener für Dessous und weniger ängstlich, unsere Stores zu betreten.“
Agent Provocateur gehört zu den Luxusmarken im Dessous-Markt. Es liegt preislich deutlich über Marken wie Victoria‘s Secret und Hunkemöller. Größter Konkurrent ist La Perla, das aber eine konservativere Linie verfolgt.
Das englische Unternehmen wurde 1994 von Joe Corre, dem Sohn der berühmten Designerin Vivienne Westwood, und Serena Rees gegründet. Die Verkäuferinnen tragen noch heute die pinkfarbenen, von Westwood entworfenen Mäntel.
Später stiegen beide aus. Seit 2008 ist die Private-Equity-Firma 3i mit 70 Prozent beteiligt. Die restlichen Anteile halten Hogarth und andere aus dem Management. Aus den Anfängen im Londoner Stadtteil Soho ist ein Unternehmen mit Filialen in 32 Ländern und 500 Mitarbeitern weltweit geworden.
Der smarte Hogarth kam 2006 zum Unternehmen. Seitdem hat sich einiges getan, auch bei den Kunden. „Heute sind die Frauen viel offener für Dessous und weniger ängstlich, unsere Stores zu betreten“, beobachtet er.
Doch auch das Online-Geschäft des Unternehmens brummt. Es macht rund 18 Prozent des Umsatzes aus, der im Geschäftsjahr 2014/15 rund 68 Millionen Pfund (umgerechnet 95 Millionen Euro) erreichte und im laufenden Geschäftsjahr auf 75 bis 80 Millionen Pfund steigen dürfte.
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