Deutsche Bahn: Marktanteil bei Fernbussen steigt auf 14 Prozent
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Deutsche BahnMarktanteil bei Fernbussen steigt auf 14 Prozent
Noch in diesem Jahr will die Deutsche Bahn ihre Fernbus-Strategie überprüfen – doch schon jetzt vermeldet die Sparte deutliches Wachstum. Der Marktführer jedoch ist und bleibt unerreichbar.
03.09.2016 - 11:50 Uhr
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Fernbusse
Während die Bahn-Tochter IC Bus kaum wächst, zieht der Marktanteil von Berlinlinienbus, der ebenfalls zum Bahn-Konzern gehört, deutlich an.
Berlin Die Deutsche Bahn kann auf dem Fernbusmarkt stärker Fuß fassen. Seit dem Jahresbeginn ist ihr Marktanteil von 9 auf 14 Prozent gewachsen, wie aus Daten des Marktforschungsinstituts Iges hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Für das Wachstum sorgt allein die Marke Berlinlinienbus, die ihr Angebot deutlich ausgebaut hat. Der konzerneigene IC Bus liegt bei 1 Prozent.
Bei der Bahn steht das Fernbus-Geschäft derzeit auf dem Prüfstand: Noch in diesem Jahr will der Bundeskonzern seine Fernbus-Strategie neu bewerten, wie es im August hieß.
Busreisen – ein Markt im Wandel
Der Markt teilt sich je nach Einsatzzweck in Linienbusse und Reisebusse auf. Die Amerikaner sprechen hier von Buses and Coaches. Deutlich besser ausgestattet sind Reisebusse, deshalb verdienen die Hersteller hier auch mehr Geld.
Bustouren hatten lange Jahre das biedere Image von Kaffeefahrten und Rentnerausflügen. Mit Aufkommen der Fernbusse hat sich das geändert. Mittlerweile reisen vor allem preisbewusste junge Menschen mit Bussen.
Etliche Hersteller positionieren sich mit ihren Bussen im Sport. Die Weltmeister des Deutschen Fußball Bundes (DFB) fahren seit Jahren traditionell Daimler. Viele Bundesligisten sind in auffällig gestalteten Bussen von MAN unterwegs, die eine halbe Million Euro teuer sind. Der Hersteller nutzt das auch für aufwendige Kampagnen („München fährt MAN“, „Dortmund fährt MAN“ etc).
Unangefochtener Marktführer ist nach der Übernahme des Postbusses das Unternehmen Flixbus, das nun knapp 80 Prozent der Fahrplan-Kilometer anbietet. Flixbus konkurriert inzwischen mit einer weiteren Staatsbahn: Seit Juli fahren die Österreichischen Bundesbahnen mit ihrer Marke Hellö mit Bussen von Österreich nach Deutschland, etwa nach Berlin und Frankfurt. Ihr Marktanteil kommt auf 1 Prozent.
Nach einem starken Anstieg in den vergangenen Jahren und einem Höchststand 2015 pendelt sich das deutsche Fernbus-Netz bei etwa 300 Linien ein. Im dritten Vierteljahr waren es laut Iges 293 Linien. Die Zahl der wöchentlichen Hin- und Rückfahrten nahm um 24 auf 4258 zu.
Höhere Preise können die Anbieter in dem hart umkämpften Markt kaum noch durchsetzen. Mit 9,2 Cent je Fahrgast und Kilometer liegen die Normalpreise heute um 0,2 Cent höher als vor einem Jahr, die Angebotspreise liegen 0,2 Cent niedriger bei 3,6 Cent.
„Die Tendenzen zu leichten Preissteigerungen werden den wirtschaftlichen Druck auf die Unternehmen aber kaum mindern“, erklärte Iges-Geschäftsführer Christoph Gipp. Der Postbus-Verkauf zeige, dass es noch immer Probleme bei der Wirtschaftlichkeit gebe. Die Deutsche Post hatte im August angekündigt, ihr Fernbus-Geschäft zum 1. November an Flixbus abzutreten.