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Deutsche Bahn Steuerzahler muss Bahn mit Milliarden retten

Die Deutsche Bahn ist hoch verschuldet und macht Verluste. Doch nun bekommt der Konzern eine Milliardenspritze aus dem Bundeshaushalt. In den kommenden vier Jahren sollen Milliarden zusätzlich fließen.
21.09.2016 Update: 21.09.2016 - 13:33 Uhr 16 Kommentare
Der Staatskonzern erhält zusätzliche Milliarden aus dem Bundeshaushalt. Quelle: dpa
Deutsche Bahn

Der Staatskonzern erhält zusätzliche Milliarden aus dem Bundeshaushalt.

(Foto: dpa)

Berlin Die angeschlagene Deutsche Bahn bekommt eine Milliarden-Geldspritze aus dem Bundeshaushalt. In den kommenden vier Jahren sollen dem Staatsunternehmen 2,4 Milliarden Euro zusätzlich zufließen, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Mittwoch. Dies sei mit Finanzminister Wolfgang Schäuble abgestimmt. Demnach soll ab 2017 die Bahn nur noch 600 Millionen Euro Dividende anstelle der eigentlich vereinbarten 950 Millionen Euro an den Bund zahlen.

Die Dividende fließt seit einigen Jahren nach einer Vereinbarung für Investitionen ins Schienennetz an den Staatskonzern zurück. Die über vier Jahre dann fehlenden insgesamt 1,4 Milliarden Euro schießt aber jetzt der Bund zu. Zudem soll in diesem oder dem nächsten Jahr die Bahn eine weitere Milliarde Euro aus Steuergeld bekommen, um ihr Eigenkapital zu stärken.

Die Bahn hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von über einer Milliarde Euro ausgewiesen und kommt auch in diesem Jahr nur schwer in Schwung. Sie leidet unter anderem unter den Verlusten ihrer Güterbahn und im Fernverkehr unter der Konkurrenz der Fernbusse. Daher kann das Unternehmen seine Investitionen nicht mehr aus eigener Tasche bezahlen und muss immer mehr Kredite aufnehmen.

Der Schuldenberg beträgt inzwischen fast 20 Milliarden Euro. Die Kreditwürdigkeit steht daher unter Beobachtung der Ratingagenturen. Das Unternehmen müsste bei einer weiteren Herabstufung der Bonität mit höheren Zinszahlungen rechnen. Das soll mit der Kapitalspritze verhindert werden.

Das sind die größten Baustellen der Bahn
Fernverkehr
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Erst vor wenigen Tagen hat die Bahn den neuen ICE 4 vorgestellt – und sich im Fernverkehr Einiges vorgenommen. Um 25 Prozent soll das Angebot bis 2030 ausgebaut, fünfzig Millionen neue Fahrgäste gewonnen werden. Tatsächlich schafft es die Bahn mit ihrer Preisoffensive, etwa mit den 19-Euro-Tickets, mehr Fahrgäste in die Züge zu locken. Aber die Rendite leidet.

(Foto: dpa)
Güterverkehr
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Der Güterverkehr der Bahn ist ein Sanierungsfall. Zwar verbesserte sich das Ergebnis von DB Cargo im ersten Halbjahr 2016, aber die Sparte ist defizitär– und das schon seit Jahren. Zwischen 2007 und 2015 stagnierte die Verkehrsleistung, und das in einer boomenden Wirtschaft. Private Anbieter, auch auf der Straße, machen der Bahn zunehmend Konkurrenz.

(Foto: dpa)
Pünktlichkeit
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174,63 Millionen Minuten haben die Personen- und Güterzüge der Bahn 2015 an Verspätungen eingefahren. Hauptursache ist die wachsende Zahl von Baustellen. Zwar schneidet die Bahn im ersten Halbjahr 2016 besser ab. Aber: Das Bemühen um pünktliche Züge ist laut Bahnchef Grube „mit großen Kraftanstrengungen verbunden“.

(Foto: picture-alliance/ dpa)
Infrastruktur
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Die Bahn investiert viel Geld in die Infrastruktur: Gut 5,2 Milliarden Euro flossen 2015 etwa in die Instandhaltung von Schienenwegen und Brücken. Doch es hapert bei der Koordinierung der vielen Baustellen. Und so verursacht die von Konzernchef Grube gefeierte „größte Modernisierungsoffensive in der Bahn-Geschichte“ vor allem eines: Verspätungen.

(Foto: dpa)
Privatisierung
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Die Bahn braucht Geld, um den Schuldenanstieg zu bremsen. Geplant war deshalb ein Verkauf von maximal 40 Prozent der britischen Tochter Arriva und des Transport- und Logistikkonzerns DB Schenker. Arriva sollte im zweiten Quartal 2017 an der Londoner Börse starten, Schenker danach in Frankfurt. Doch die Pläne sind jetzt vom Tisch.

(Foto: picture alliance/dpa)
Stuttgart 21
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Bahnchef Grube feierte kürzlich die Grundsteinlegung für den Stuttgarter Tiefbahnhof, aber das Großprojekt bleibt umstritten. Beim Volksentscheid 2011 war noch von 4,5 Milliarden Euro Kosten die Rede. Der Bundesrechnungshof hält nun offenbar zehn Milliarden Euro für möglich, Grube selbst spricht von 6,5 Milliarden Euro.

(Foto: AFP)

Die Konkurrenten der Bahn haben die geplante Milliardenhilfe kritisiert. „Die vorgesehene Kapitalerhöhung kommt nicht primär dem Schienenverkehr in Deutschland zugute, sondern dient erkennbar der Korrektur von politischen und unternehmerischen Fehlentscheidungen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE), Ludolf Kerkeling, am Mittwoch in Berlin.

Es sollten so die finanziellen Folgen des überdehnten Expansionskurses in den Straßengüterverkehr und der internationalen DB-Engagements gedämpft werden. „Es stellt sich aber vor allem die Frage, warum der Bund zusätzliches Kapital nur einem Bahnunternehmen zur Verfügung stellt?“, sagte Kerkeling.

Fahrgastzahlen im Aufwind
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16 Kommentare zu "Deutsche Bahn: Steuerzahler muss Bahn mit Milliarden retten"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Nach Erhöhung der Sätze
    Sozialverband fordert mehr Hartz IV für Gaststättenbesuche, Tabak und Alkohol
    Zum Jahresbeginn 2017 werden die Hartz-IV-Sätze in Deutschland angehoben. Die Kosten dafür liegen bei 590 Millionen Euro im Jahr. Ein Sozialverband fordert nun ein deutliches Plus - für einen überraschenden Zweck.

    ........................

    Ein Urlaub auf Bahamas muss auch einmal im Leben sein, zu reguläre Arbeitsjahren ist es Finanziell nicht möglich, also macht man es dann verbilligt als Hartz 4 Empfänger ?

    Und was ist mir Single-Männer ? bekommen diese mindestens einmal im Jahr ein Besuch bezahlt beim Rotlicht-Milieu ???

    Nur so als Psychologischer Wiederaufbau, damit man dann eher motiviert einen Neuen Arbeitsplatz findet damit man dann es öfters wiederholen Kann ???

    :-))))))))))))))

    So lächerlich macht sich selbst Deutschland innerhalb der EU !

    :-))))

  • @G. Nampf

    Da sind Sie aber einer der Wenigen, die sich für dieses Thema interessieren, welches dafür verantwortlich zeichnet, dass es eine 2.Klassengesellschaft gibt, bei der sich eine als elitär, für nichts persönlich haftend und mit Narrenfreiheit, sowie Arbeitsplatz- und Rentensicherheit ausgestattet, selbstherrlich agierend eingenistet hat.

    Um allen Anderen zu vermitteln, wofür der nicht mehr eingeführte §339 StGB vereinfacht dargestellt stand:

    Er bedrohte alle öffentlichen Amtsträger mit bis 5 Jahre Haft für den Fall, dass diese vorsätzlich Bürger schädigten. Bis 1943 hatte dieser Paragraph immerhin 75 Jahre Bestand. Österreich hat diesen Paragraphen nach dem Krieg ziemlich schnell wieder eingeführt – bei uns scheint man dem eingedeutschten Psychopathen dafür bis jetzt dankbar zu sein.

    Es gibt zwar bei uns auch im StGB Bestimmungen zum Amtsmissbrauch – aber nicht mit einer persönlichen Strafbarkeit des öffentlich-rechtlich Handelnden gegenüber dem gemeinen Bürger. Der darf sich über alle Instanzen sein Recht auf Amtshaftung einklagen, sodass im Ergebnis die gemeinen Bürger statt des kriminell Handelnden, wie z. B. im ÖD, die Zeche zahlen dürfen.

    Nur wenn der kriminell Handelnde zum Schaden des Staats handelt, dann kann er seinen Job, etc. verlieren.

  • Die Deutsche Bahn ist hoch verschuldet und macht Verluste.

    --------------

    Wer nicht mit der Zeit geht der hat schlechte Karten !

    SCHON MAL DARÜBER NACHGEDACHT ÜBER DIE PREPAID-MONATS-ABO ???

    Wo doch nicht alle eine Abbuchungsmöglichkeit haben.

    Und was ist mit eine einheitliche JAHRESABO für bestimmte Fahrt-Zonen-Anzahl ab Wohnort ?

    Da würden mehr die Bahn benutzen.

    Mehr Benutzer = mehr Einnahmen !

  • In den kommenden vier Jahren sollen Milliarden zusätzlich fließen.

    ------------------

    Welchen Anteil davon wird benutzt um den Fahrgästen in Zeiten der Unsicherheit durch Terrorismus eine Absicherung der Fahrgästen zu gewährleisten ?


  • DEUTSCHE BAHN
    Steuerzahler muss Bahn mit Milliarden retten
    Datum:
    21.09.2016 11:11 UhrUpdate: 21.09.2016, 13:33 Uhr
    Die Deutsche Bahn ist hoch verschuldet und macht Verluste. Doch nun bekommt der Konzern eine Milliardenspritze aus dem Bundeshaushalt. In den kommenden vier Jahren sollen Milliarden zusätzlich fließen.

    -----------------

    Die Umwelt spielt weiter Ihre Kapriolen aus ... DANK DEM BÖSEN KLIMAWANDEL !

    Und wo spart die Deutsche Bahn aktuell noch an wichtige Versicherungen ?

    In Zeiten wo man wenig Geld hat, bei Versicherungen zu sparen ist russischer Roulette mit der eigene Zukunft zu spielen.

    bei Zukunftsschäden durch die Umwelt=Klimawandel...

    woher bekommt die deutsche Bahn die Milliarden Euro um wieder zu Investieren indem was da kaputt gegangen ist ???

  • RECHTSEXTREMER ABGEORDNETER
    Berliner AfD droht erste Zerreißprobe
    Der frisch gewählte Berliner AfD-Abgeordnete Kay Nerstheimer ist in der rechtsextremen Szene kein Unbekannter. Das sorgt für große Unruhe in der Partei. Ein Bundesvorstandsmitglied bringt harte Konsequenzen ins Spiel.

    ------------------

    WENN DIE WÄHLER ENDLICH AUFWACHEN IN DEUTSCHLAND...

    DANN ERKENNEN WÄHLER IN DEUTSCHLAND DASS :

    Die AfD keinen Personal hat um sich Bundesweit zu etablieren...

    und wer dann weiterhin die AfD wählt um eventuell dadurch der Meinung zu sein dass es der Regierung eine Lektion des Protestes erteilt...

    solche Wähler sei gesagt...

    dass man gegen sich selbst gewählt hat weil man eine bisher Starke Nation blockiert in allem !

    Doch solche Aufklärungen muss nicht ich betreiben ...

    sondern Parteien wie etwa CDU und CSU !

  • @ Peer Kabus21.09.2016, 14:09 Uhr


    .."den von dem österreichischen Psychopathen gestrichenen § 339 des Reichsstrafgesetzbuchs in vollem Umfang wieder einzuführen"

    Für alle hier: § 339 StGB = Amtsmißbrauch

    Glaubt irgendjemand hier ernsthaft, daß unsere keptokratischen (pardon: demokratischen) Politiker sich das freiwillig antun?

  • Die deutsche Bahn hat zwei Möglichkeiten sich das benötigte Geld zu verschaffen, zum einem durch einen Börsengang zum Geld von Investoren, dies wurde ihr jedoch von dem jetzigen Eigentümer untersagt, und zum anderen durch das Finanzwesen des Bundes, leider finanziert sich der Bund durch Steuereinnahmen. Jedes Mitgliedsland der EU betreibt ein eigenes Bahnunternehmen, dies wird sich die EU doch nicht mehr lange leisten können, es ist das Sinnvollste wenn die einzelnen Eisenbahnunternehmen zur European Railway Group fusionieren würde, dies setzt jedoch voraus das ein Vorstandsvorsitzender gefunden wird, welcher die ehemals nationalen Eisenbahnunternehmen als gleichberechtigte Partner betrachtet und führt. Es ist langsam unverständlich das die Eisenbahnfahrzeuge nicht mit einer EU-Zulassung für alle Mitgliedstaaten der EU versehen werden können!! Es ist heute kaum zu glauben, das die deutsche Bahn einst alle Raststätten entlang des Autobahnnetzes besessen hat. Die deutschen Autobahnen wurden in den 1930er Jahren von der deutschen Reichsbahn geplant und teilweise sogar finanziert.

  • Die Deutsche Bahn ist hoch verschuldet und macht Verluste. Doch nun bekommt der Konzern eine Milliardenspritze aus dem Bundeshaushalt. In den kommenden vier Jahren sollen Milliarden zusätzlich fließen.

    Da hat sich gegenüber der Vergangenheit nichts geändert, dass war doch schon immer so. Die Deutsche Bahn hat doch in den letzten Jahren nur durch bilanztechnische Klimmzüge so genannten Gewinn gemacht.

  • Die Deutsche Bahn und die Bundesregierung sollte sich ein Beispiel an den Schweizerischen Bundesbahnen und deren Selbstverständnis nehmen.

    In der Schweiz wird schienengebundener Verkehr als wesentlicher Beitrag zum Schutz der Umwelt (der Schutz der Alpen ist in der Schweizer Verfassung verankert) angesehen. In Deutschland wird seit Jahrzehnten immer nur das Defizit der Deutschen Bundesbahn und heute der Deutschen Bahn hervorgehoben.

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