Deutsche Böse und Nyse Mega-Börsenfusion droht zu scheitern
Mega-Börsenhochzeit in Gefahr
Frankfurt/New York An der Börse geht es um Wahrscheinlichkeiten. Was passiert, wenn ..? Wie wahrscheinlich ist, dass …? Niemand weiß dies besser als Reto Francioni, der Chef der Deutschen Börse. Mit Zahlen, Daten und den damit zusammenhängenden Wahrscheinlichkeiten kennt er sich aus. Sehr gut sogar. Wie wahrscheinlich ist es, dass die Deutsche Börse tatsächlich mit ihrem Wunschpartner, der New York Stock Exchange (Nyse Euronext) fusioniert? Dazu sagt Francioni, der wortkarge Schweizer – nichts. Er wartet ab. Und hofft.
Andere spekulieren dagegen kräftig. Fünfzig-fünfzig betrage die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, heißt es in Frankfurter Finanzkreisen. Es habe in den vergangenen Wochen aber schon mal schlechter ausgesehen für Francionis Pläne. Ein Sprecher der Aktionärsvertretung DSW sagt, die Chancen, dass der Zusammenschluss der beiden Handelsbetreiber wie geplant funktioniere, läge lediglich bei 40 Prozent. So zumindest sei die Wahrnehmung der Anteilseigner. Tendenz eher fallend. Und diese Einschätzung scheint nach Handelsblatt-Informationen der Realität wohl sehr nahe zu kommen.
Aus Finanzkreisen war jedenfalls am Dienstag zu hören, die EU-Kommission plane, das Projekt, durch das der größte Börsenkonzern weltweit entstünde, abzulehnen. Formal sei die Entscheidung aber noch nicht gefallen. Grund für die Bedenken der Kommission ist das europäische Derivategeschäft, das durch die Fusion in eine neue Größenordnung wachse, die die europäische Behörde als wettbewerbsverzerrend ansieht.
Beide Börsen betonten an diesem Dienstag, ihnen sei von der EU-Kommission noch keine Entscheidung mitgeteilt worden. Ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte gegenüber dpa, dass es einen noch nicht verabschiedeten Entscheidungsentwurf der Fachbeamten gebe. Zum Inhalt sagte er nichts. Die Kommission muss bis zum 9. Februar entscheiden.
Die Fusion war im Februar 2011 beschlossen und dann im Sommer von den Aktionären abgesegnet worden. In den USA ist sie bereits genehmigt worden. Ursprünglich hatte man gehofft, den Zusammenschluss zum Jahreswechsel vollziehen zu können.
In Finanzkreisen hieß es am Dienstag, die Chefs beider Börsen, Reto Francioni und Duncan Niederauer, würden am Mittwoch zu einem Krisentreffen in New York zusammenkommen. Daran würden auch die Fusionsteams beider Seiten teilnehmen. Dabei sollen die nächsten Schritte diskutiert werden. Eine gemeinsame Erklärung sei danach aber nicht geplant, hieß es.
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Deutschland, Hessen und Frankfurt können kein Interesse an einer Übernahme der Frankfurter Börse durch New York haben. Hier versucht wie weiland Seyfart ein Schweizer Deutschlands Interessen zu verkaufen. Die Übernahme des US-amerikanischen/Britischen Bilanzstandards IFRS war bereits eine Sauerei, da dieser Gläubigerinteressen (Vorsichtsprinzip nach HGB!) konterkariert hat. Die Konsequenzen sind bekannt. Mit Ratingagenturen ist es dasselbe. Und jetzt auch noch die Börse? Hessens Ministerpräsident als Vertreter eines wichtigen Teilhabers der Börse AG muß diesen fundamentalen Unsinn verhindern! Der Witz: Die Software der Frankfurter Börse ist um Längen besser als die der New Yorker. Wieder soll deutsche Technologie und deutsche Wirtschaftsstandards verraten und verkauft werden. Die EU kann einem dabei gestohlen bleiben. Diese Organisation ist eh nichts Wert.
Börsen sind im Kern Softwareunternehmen, die Handelsplattformen bereitstellen. Nun ist geplant, das Unternehmen "Dt.Börse AG" mit dem US-Unternehmen NYSE zu verschmelzen.
Das entstehende Unternehmen ist wiederum ein US-Unternehmen. In der Aussendarstellung wird hier geflunkert, indem die Aktion als Übernahme der NYSE durch die Dt. Börse dargestellt wird. Tatsächlich aber entsteht ein US-Unternehmen im Besitz der beiden bisherigen Aktionärsgruppen.
Dass die Aktionärsgruppe der bisherigen Dt.Börse zunächst überwiegt, macht das entstehende Unternehmen nicht zu einer Gesellschaft nach dt.Recht. (Obwohl man diesen Anschein erweckt)
Vertraglich ist auch die anfängliche Überzahl von Dt.Börse-Vertretern in den Kontrollgremien zeitlich eng begrenzt. Verabschieden sollte sich Hessen von frohen Erwartungen auf Steuereinnahmen.
Das neue US-Unternehmen installiert einen Lizenzinhaber in den Niederlanden. Dieser wird den alten "Dt.Börse-Rest" in Hessen mit Lizenzkosten belasten und so die Gewinne dort minimieren. Von den Niederlande aus sind die Gewinne anschließend nach bewährten Muster zu Steueroasen portierbar. (s. Google, Bermudas, Dutch Sandwich )
Wenn es so käme, wäre das eine ausgesprochen GUTE NACHRICHT
Und das wäre gut so. Denn je größer einzelne Unternehmen werden, desto weniger Marktwirtschaft bleibt übrig. An der Überlegung trennen sich gedanklich Kapitalismus und Marktwirtschaft, was immer gern vermischt wird.
Im Kapitalismus ließe sich rechtfertigen, wenn am Ende des 'Integrationsprozesses' ein Kapitalist übrig bleibt, 'der Beste' eben, der dann alles besitzt. Marktwirtschaft aber rechtfertigt Wettbewerb nicht nur als Auswahlprozess. Marktwirtschaft braucht dauerhaft Wettbewerb um zu existieren. Je mehr Wettbewerb, desto mehr Marktwirtschaft. Dieser Aspekt wird von Wirtschaftspolitik bisher deutlich zu wenig unterstützt. Die kümmerlichen Kartellgeseztze reichen bei weitem nicht aus. Ludwig Erhard würde es freuen.
Stop dem Ausverkauf Deutscher Interessen! Weder Japaner noch Chinesen kämen auf die kranke Idee Ihre Börse an die NY Geld Mafia zu verticken. So blöd sind nur wir.
Aussichtsratssitz in Frankfurt - welch eine Illusion. Nicht einmal die hessische Börsenaufsicht hat nach der Fusion noch irgendetwas zu melden. Oder kann sie Ihre Ansprüche - im Interesse des Privatanlegers - etwa vor holländischen, bzw. New Yorker Gerichten durchsetzen ? Nein, heute nicht und künftig nicht. Sie kann Ihren Betrieb umgehend einstellen.
Ja, brauchen wir denn überhaupt einen eigenständigen Finanzplatz in Kerneuropa ?? Wenn die Börsenfusion ihn nicht ohnehin um sechs Zeitzonen nach links verlagert, dann tut es doch spätestens die Transaktionssteuer.
Lediglich könnte man der Börsenfusion zugutehalten, daß sie die kommende Transaktionssteuer durch Verlagerung des Handels nach New York umgeht.
Aber im Ernst: Jetzt ist die Zeit reif, die Fusion mit der LSE und den Schweitzern umzusetzen.
Es wäre kein Ausverkauf deutscher Interessen, sondern im Gegenteil Deutschland hätte größeren Einfluss (zum guten) um endlich die hemmungslosen Finanzgeschäfte zu kontrollieren. In Frankfurt wäre der Sitz des Aufsichtrates und der hat die operative Führung in New York zu überwachen. Rechtssitz ist die Niederlande und somit EU, es wäre für Europa DIE Chance! Aber ich gebe "SlingShot" Recht, der Neid und die Missgunst der französischen Elite in Paris wird dies dank deren Einflussvasallen in Brüssel verhindern. Es ist taurig wie nationalegoisitisch Europa verharrt.
Bei Airbus bekommen doch die Franzosen jeden Prestige auf Kosten Deutschlands, dieses Jahr sogar den EADS Hauptsitz, warum geben die wenigstens nicht einmal nach?
es war doch absehbar, dass die franko kontrollierte EU Kommission diese Fusion ablehnen wird. Unter keinen Umstaenden wuerde Frankreich oder auch England diese Fusion zulassen.
Die EU ist ein elender Haufen von kleinen nationalistischen Staaten. Darum wird ein gemeinsamer Euro auch NIE funktionieren.