Seeräuber griffen im Januar 2011 die „Beluga Nomination“ an und kaperten den 132 Meter langen Frachter, der unter der Flagge von Antigua und Barbuda fuhr. Das Schiff wurde nach Angaben der deutschen Reederei im Indischen Ozean etwa 800 Seemeilen nördlich der Seychellen angegriffen – fernab der international definierten Hochrisikozone am Horn von Afrika.
Fast drei Monate war die Besatzung der "Beluga Nomination" vor Haradhere an der Ostküste Somalias festgehalten worden. Zuvor schon hatten sich an Bord höchst dramatische Ereignisse abgespielt. Erstmals waren auf einem gekaperten deutschen Schiff Todesopfer zu beklagen.
Nach dem Angriff hatten zwei Kriegsschiffe die Verfolgung aufgenommen und nördlich der Seychellen das Feuer auf die Piraten eröffnet. Dabei wurde der Maschinenraum getroffen und einer der Piraten getötet. Zwei Besatzungsmitglieder nutzten die Situation zur Flucht in einem Rettungsboot. Ein Ingenieur ertrank hingegen, nachdem er von Bord gesprungen war. Zwei Seemänner wurden von den Piraten aus Rache nach dem Angriff erschossen.
Nach drei Monaten wurde die Besatzung schließlich gegen ein Lösegeld wieder freigelassen. Über die Höhe bewahrte die Reederei Stillschweigen.
Das von Piraten vor Somalia gekaperte deutsche Frachtschiff „Ems River“ ist nach mehr als zwei Monaten wieder freigekommen. Während sich die Reederei beim Thema Lösegeldzahlung bedeckt hielt, prahlten die Entführer mit einer fetten Beute. „Wir haben die ‚Ems River‘ gerade verlassen nach dem Erhalt von drei Millionen Dollar Lösegeld“, sagte ein Pirat der Nachrichtenagentur Reuters.
Das knapp 100 Meter lange, unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende Schiff war am 27. Dezember 2011 etwa 175 Seemeilen vor Oman mit acht Besatzungsmitgliedern an Bord entführt und von Seeräubern an die somalische Küste gebracht worden.
Das im Februar 2011 gekaperte Schiff der griechischen Reederei Enesel hatte 266.000 Tonnen Rohöl an Bord. Das entspricht etwa 20 Prozent der täglichen Ölimporte der Vereinigten Staaten, wie die Tankschifffahrts-Vereinigung Intertanko mitteilte. Geschätzter Wert der Ladung des Supertankers: zwischen 150 und 200 Millionen Dollar.
Besorgnis erregend für Experten war, dass das im Frühjahr 2011 gekaperte Schiff, die "Savina Caylyn" mit einer Ladung im Wert von geschätzt 63 Millionen Dollar, vor der indischen Küste angegriffen worden ist - mehr als 800 nautische Meilen (etwa 1480 Kilometer) von der Piratenhochburg Somalia entfernt.
Für den 2008 gekaperten Tanker "Sirius Star" konnten Piraten drei Millionen Dollar herausschlagen.
Für den griechischen Öltanker "Maran Centaurus" wurden 2007 sieben Millionen Dollar fällig.
Die Freilassung der 2007 geenterten, südkoreanischen "Samho Dream" kostete die Reederei 9,5 Millionen Dollar, wie das US-Magazin Wired berichtet.
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