dm, Rossmann, Müller Drogerien boomen dank des Geschäfts mit der Schönheit

„Ein Marktsegment in dem es noch ein deutliches Mengenwachstum gibt.“
Düsseldorf „Die Drogeriemarktketten haben die Hoheit über die Schönheit.“ Dem Handelsexperten Wolfgang Adlwarth von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist seine Bewunderung anzumerken, als er über den anhaltenden Geschäftserfolg von dm, Rossmann und Co. spricht. Niemand könne ihnen bei den Themen Kosmetik und Schönheitspflege ernsthaft Konkurrenz machen - Parfümerien nicht, und erst recht nicht Supermärkte und Discounter.
Und mit Schönheit lassen sich offensichtlich gute Geschäfte machen. Während Supermarktketten und Discounter in Deutschland an Wachstumsgrenzen stoßen, eröffnen die großen Drogeriemarktketten nach wie vor alle paar Tage irgendwo in der Bundesrepublik eine neue Filiale. Marktführer dm gibt es inzwischen über 1700 Mal, Rossmann eröffnete kürzlich sogar den 2000. Laden. Die aggressive Expansion führt zu beeindruckenden Wachstumsraten.
„Die Drogeriemärkte haben starke Eigenmarken, hohe Sortimentskompetenz, eine Wohlfühlatmosphäre in den Läden, ein gutes Preisimage und sie beweisen immer wieder ein Gespür für neue Themen wie etwa vegane Ernährung oder Superfood. Das ist gar nicht so einfach zu kopieren - auch nicht für Edeka oder Rewe“, beschreibt der Marketingexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU die Gründe für den Siegeszug.
Beim Thema Kundenzufriedenheit rangiert dm nach einer Studie der Unternehmensberatung OC&C auf Rang eins unter den 95 aufgelisteten deutschen Einzelhändlern. Und auch die Rivalen Rossmann und Müller schaffen es mühelos in die Top Ten.
Ein Ende des Wachstums ist nach Einschätzung Adlwarths vorläufig nicht in sich. „Die Drogeriemarktketten sind in einem Marktsegment unterwegs, wo es anders als bei Lebensmitteln noch ein deutliches Mengenwachstum gibt“, meint er.
So gebe es nach wie vor beträchtliche, unausgeschöpfte Potenziale bei der Männerkosmetik. Außerdem profitierten dm und Rossmann von der wachsenden Bereitschaft älterer Kundinnen, mehr Geld für die Schönheitspflege auszugeben.