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E-Commerce Wie das Internet die Preise in Bewegung bringt

Rauf, runter, rauf: Online-Händler jonglieren immer stärker mit den Preisen. Manchmal sogar mehrmals am Tag. Für die Kunden ist das oft schwer durchschaubar. Doch hilflos ausgeliefert sind sie der Achterbahnfahrt nicht.
30.07.2016 - 17:11 Uhr
Elektronikprodukte sind tendenziell dienstags etwas günstiger als an anderen Tagen, Wein dagegen ist am Donnerstag billiger. Quelle: Reuters
Hinter den Kulissen von Amazon

Elektronikprodukte sind tendenziell dienstags etwas günstiger als an anderen Tagen, Wein dagegen ist am Donnerstag billiger.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Wer öfter im Internet einkauft, merkt es schnell: Viele Preise fahren Achterbahn. Online-Shops wie Amazon verändern die Preise viel, viel öfter als der Laden nebenan. Der auf E-Commerce spezialisierte Marktforscher Metoda zählte allein bei Amazon in Deutschland im vergangenen April über 3,4 Millionen Preisbewegungen.

Für den Kunden ist das schon heute oft verwirrend. Doch ist der Marketingexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU überzeugt: „Die Preise im Online-Handel werden in den nächsten Jahren noch mehr in Bewegung geraten. So wie an Tankstellen oder bei Flugreisen werden sie je nach Tageszeit und Nachfrage schwanken.“

Möglich ist das nur, weil die Preise immer öfter vom Computer festgesetzt werden. Eines der Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, ist der Karlsruher Big-Data-Spezialist Blue Yonder. Sein Gründer, der Physiker Michael Feindt, hat im Zuge seiner Arbeit am Europäischen Kernforschungszentrum CERN einen Algorithmus zur Auswertung großer Datenmengen entwickelt. Das Computerprogramm nutzt er heute, um Unternehmen wie den Versender Otto.de bei der Preisfestsetzung mit wissenschaftlicher Methodik unter die Arme zu greifen.

Das Urteil von Feindt über die Preispolitik vieler deutscher Einzelhändler fällt verheerend aus. „Heute wird noch viel mit dem Bauchgefühl gemacht, oder es gibt einen Preisführer wie Aldi und alle anderen versuchen, hinterher zu laufen. Doch beides ist ziemlicher Blödsinn“, meint Feindt.

Stattdessen setzt der Wissenschaftler darauf, mit Computerhilfe die im Handel vorhandenen Datenberge über die Preis- und Umsatzentwicklungen der Vergangenheit zu analysieren, um den idealen Preis für die Gegenwart zu finden.

Und der kann durchaus morgens ein anderer sein als abends. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Ziele des Unternehmens: Soll der Marktanteil gesteigert werden, steht ein höherer Ertrag im Vordergrund oder müssen volle Lager kassenschonend geleert werden.

Für den Kunden macht der High-Tech-Preiszauber den Einkauf nicht einfacher. Selbst wenn er weiß, was er wo kaufen will, wird die Entscheidung über den Zeitpunkt zum Glücksspiel. Zwar gibt etwa der Preisbeobachtungsdienst Spottster einige Tipps für Verbraucher: So seien Elektronikprodukte tendenziell Dienstag etwas günstiger als an anderen Tagen, Wein dagegen sei am Donnerstag billiger, verriet das Unternehmen kürzlich dem Hessischen Rundfunk.

Spielraum der Händler ist sehr begrenzt
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