Edeka und Tengelmann Supermarkt-Fusionen schaden der Produktvielfalt

Die Studie zeigt, dass die Vielfalt an Produkten innerhalb einer Kategorie „signifikant“ abgenommen hat. Schuld sind die Übernahmen.
Berlin Schließen sich Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel zusammen, wirkt sich das zwar nicht auf die Produktpreise aus, wohl aber auf die Produktvielfalt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie unter Beteiligung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Forscher untersuchten mehrere Zusammenschlüsse auf dem niederländischen Lebensmittelmarkt zwischen 2009 und 2012 und kamen zu dem Schluss, dass die Vielfalt an Produkten, und zwar von Marken innerhalb einer Produktkategorie wie Wurstwaren oder Reinigungsmittel, dort „signifikant“ abgenommen habe, wo Unternehmen vorher in direktem Wettbewerb zueinander gestanden hatten.
In den vergangenen Jahren habe die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel stark zugenommen, sowohl im deutschen als auch auf dem europäischen Markt, erklärte das DIW. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) prüft zur Zeit eine Ministererlaubnis für die Fusion von Edeka und Kaiser's Tengelmann, die das Kartellamt untersagt hatte.
Tomaso Duso, Leiter der Abteilung Unternehmen und Märkte beim DIW, beurteilte eine mögliche Genehmigung kritisch: Die Übernahme würde den Wettbewerb auf zahlreichen regionalen Märkten erheblich einschränken, erklärte er. Betroffen wären der Großraum Berlin, München und Oberbayern sowie Nordrhein-Westfalen. Für die Verbraucher könnte dies negative Folgen haben.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.