Einzelhandel Hornbach-Konzern will Baumarkt-Tochter von der Börse nehmen

Der Baumarktriese hat zuletzt einen Rekordgewinn vorgelegt.
Bornheim Der Hornbach-Konzern will seine Tochter Hornbach Baumarkt AG komplett schlucken und von der Börse nehmen. Der im SDax gelistete Konzern bietet den übrigen Anteilseignern der ebenfalls börsennotierten Tochtergesellschaft 47,50 Euro je Aktie in bar, wie er am Montag im pfälzischen Bornheim mitteilte. Dies entspreche einem Aufschlag von 13,8 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag.
Die Hornbach Holding hält bisher 76,4 Prozent der Anteile an der Hornbach Baumarkt. Die Übernahme soll spätestens Anfang März vollzogen werden.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Der Aktienkurs der Hornbach Baumarkt AG schnellte nach den Nachrichten in die Höhe. Am Nachmittag lag er zuletzt mit 14,01 Prozent im Plus bei 47,60 Euro und damit sogar etwas über dem Übernahmeangebot.
Mit dem Delisting der Tochtergesellschaft will der Konzern seine Kapitalmarktpräsenz vereinfachen. Der Mutterkonzern war bereits 1987 an die Börse gegangen. Seit 1993 ist die Baumarkt-Tochter separat an der Börse gelistet. Dies sollte die internationale Entwicklung der Gruppe unterstützen. Konzernchef Albrecht Hornbach betonte nun, die Doppelnotierung bringe der Gruppe „keinerlei Vorteile mehr, sondern im Gegenteil eine Reihe von Nachteilen“. Auch der Chef der Baumarkt-Tochter, Erich Harsch, sprach sich für das Vorhaben aus. Für die Mitarbeiter ändere sich nichts.
Zur Holding gehört außerdem die Hornbach Baustoff Union, die im Baustoffhandel vor allem mit Gewerbekunden aktiv ist. Zudem betreibt der Konzern die Entwicklung und Verwertung von Einzelhandelsimmobilien, die zum Teil bei der Hornbach Immobilien AG angesiedelt sind. Hornbach Baumarkt ist der größte operative Teilkonzern der Gruppe, der zum 30. November 2021 insgesamt 167 Filialen und Onlineshops in neun europäischen Ländern betrieb.
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