Im Herbst hat die Bahn den neuen ICE 4 vorgestellt – und sich im Fernverkehr Einiges vorgenommen. Um 25 Prozent soll das Angebot bis 2030 ausgebaut, fünfzig Millionen neue Fahrgäste gewonnen werden. Tatsächlich schafft es die Bahn mit ihrer Preisoffensive, etwa mit den 19-Euro-Tickets, mehr Fahrgäste in die Züge zu locken. Aber die Rendite leidet.
Der Güterverkehr der Bahn ist ein Sanierungsfall. Zwar verbesserte sich das Ergebnis von DB Cargo im ersten Halbjahr 2016, aber die Sparte ist defizitär – und das schon seit Jahren. Zwischen 2007 und 2015 stagnierte die Verkehrsleistung, und das in einer boomenden Wirtschaft. Private Anbieter, auch auf der Straße, machen der Bahn zunehmend Konkurrenz.
174,63 Millionen Minuten haben die Personen- und Güterzüge der Bahn 2015 an Verspätungen eingefahren. Hauptursache ist die wachsende Zahl von Baustellen. Zwar schneidet die Bahn im ersten Halbjahr 2016 besser ab. Aber: Das Bemühen um pünktliche Züge ist laut Bahnchef Grube „mit großen Kraftanstrengungen verbunden“.
Die Bahn investiert viel Geld in die Infrastruktur: Gut 5,2 Milliarden Euro flossen 2015 etwa in die Instandhaltung von Schienenwegen und Brücken. Doch es hapert bei der Koordinierung der vielen Baustellen. Und so verursacht die von Konzernchef Grube gefeierte „größte Modernisierungsoffensive in der Bahn-Geschichte“ vor allem eines: Verspätungen.
Die Bahn braucht Geld, um den Schuldenanstieg zu bremsen. Geplant war deshalb ein Verkauf von maximal 40 Prozent der britischen Tochter Arriva und des Transport- und Logistikkonzerns DB Schenker. Arriva sollte im zweiten Quartal 2017 an der Londoner Börse starten, Schenker danach in Frankfurt. Doch die Pläne sind jetzt vom Tisch.
Bahnchef Grube feierte kürzlich die Grundsteinlegung für den Stuttgarter Tiefbahnhof, aber das Großprojekt bleibt umstritten. Beim Volksentscheid 2011 war noch von 4,5 Milliarden Euro Kosten die Rede. Der Bundesrechnungshof hält nun offenbar zehn Milliarden Euro für möglich, Grube selbst spricht von 6,5 Milliarden Euro.
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... und die Stammkunden?
Wirklich super fände ich, wenn Herr Lutz auch mal etwas für seine Stammkunden organisieren würde: Diese bezahlen mehrere tausend Euros für eine Bahncard 100 und erkaufen sich so eine Sitzplatzreservierung "ohne Suchen" im "Comfort Bereich". Nicht selten (mind. in den Wochenend-Pendlerzügen) ist jedoch der Comfort Bereich zu gering dimensioniert oder schlecht ausgeschildert. Dann werden diese Plätze von den Neukunden (und häufig auch ihrem Reisegepäck) gern genutzt und der Stammkunde begibt sich auf die Suche nach einer Alternative. Vielleicht sorgt schon eine verständliche Beschilderung oder ein freundlicher Hinweis der Schaffner für eine bessere Orientierung der von Herrn Lutz mit niedrigeren Preisen geworbenen Neukunden.
Noch voller?
Bei meinem letzten Versuch mal mit der Bahn zu fahren musste ich 20 min. warten. Als der Zug dann ankam, war auch klar warum: total überfüllt.
Natürlich: es war ein Volksfest, zu welchem die Menschen dann eben gerne auch mal mit dem Zug fahren. Auf sowas kann sich die Bahn natürlich nicht einstellen - woher soll die Bahn denn sowas auch wissen ...
... mangels Platz sind wir dann -wie etwa die Hälfte der Wartenden- trotz bereits gelöstem Ticket dann doch mit dem Auto gefahren ...
Berlin München unter vier Stunden, das hört sich gut an. Was ist mit ebenso wichtigen Strecken, die vollkommen irrational stiefkindlich behandelt werden. Warum muss ein ICE von Düsseldorf nach Berlin in Düsseldorf Hbf, Düsseldorf Flughafen, Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund, Hamm, Bielefeld, Hannover usw. halten. Auf der Strecke von Düsseldorf bis Hannover ist ein IC und sogar ein RE nicht wesentlich langsamer, max. 10 min. Die Anbindung der Ruhrgebietes ist gut genug. Eine Reisezeitverkürzung auf deutlich unter 2 Stunden bis Hannover wäre wünschenswert, um das echte Pendeln zu erleichtern. Wenn man auf die hälfte der Stationen verzichten würde. Düsseldorf Hbf, oder Düsseldorf Flughafen, das wäre noch egal und dann max ein Stopp im Ruhrgebiet z.B. Essen, der Stopp in Hamm ist verständlich, da hier zwei Züge gekoppelt werden und der Stopp in Bielefeld ist auch verständlich...wie kann es sein, dass man mit dem Auto auf einer solchen Strecke nicht langsamer als ein ICE ist. Bitte korrigieren und zwar umgehend
Was spräche denn dagegen die Züge pünktlich fahren zu lassen. Man bekäme dann die vorgesehenen Anschlusszüge, könnte Termine planen. Andererseits ginge das Abenteuer Bahn verloren. Ich vermute das ist ein No - Go für die Bahn.