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Elektro-Händler Media-Saturn „Alle haben geglaubt, sie könnten fliegen“

Vernetzte Vertriebskanäle, Internetshops, Kundendatenbanken: Der Chef von Media Saturn erläutert den Wandel der Elektronikkette – und wie er das Überleben der Märkte im Internetzeitalter sichern will.
29.01.2015 - 12:43 Uhr Kommentieren
„Langfristig wird ein Fünftel des gesamten Handels über das Internet stattfinden.“ Quelle: dpa
Media Markt-Filiale

„Langfristig wird ein Fünftel des gesamten Handels über das Internet stattfinden.“

(Foto: dpa)

Nur wenige Manager stehen so unter Druck wie Pieter Haas, Chef des Elektronikhändlers Media-Saturn. Seit Monaten fordert Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals seinen Rücktritt. Trotz der Anfeindungen gibt sich der Niederländer beim Interview in der Ingolstädter Zentrale gut gelaunt und entspannt. Das Wachstum der jüngsten Zeit gibt ihm wohl die nötige Zuversicht, dass er die Tochtergesellschaft des Handelskonzerns Metro noch einige Zeit führen kann.

Herr Haas, im wichtigen Weihnachtsquartal sind Ihre Umsätze um gut vier Prozent geklettert. Ist das die Wende?
Das ist gut, und ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben. Zufrieden bin ich allerdings noch nicht.

Was stört Sie an dem Wachstum?
Natürlich freue ich mich darüber. Wir haben unter anderem in Deutschland kräftig zugelegt, wir hatten das stärkste Weihnachtsquartal seit Jahren, aber auch Rückenwind durch Sondereinflüsse wie zum Beispiel in Russland. Die Leute dort haben im Zuge des Rubelverfalls kräftig eingekauft. So etwas kommt natürlich nicht jeden Tag vor.

In den Schlagzeilen stand jüngst: „Media-Saturn rettet Metro“. Vor einem Jahr stand noch in den Überschriften „Media-Saturn bremst Metro“, also ihren Mehrheitseigner.
Es ist natürlich übertrieben, dass wir die Metro retten. Aber unser Bild in der Öffentlichkeit hat sich gedreht. Und es stimmt ja auch, wir sind zurück in der Offensive.

Nach Jahren der Schockstarre!
Nach Jahren der Schockstarre, richtig. Stellen Sie sich nur mal das Unternehmen vor: Es war jahrzehntelang erfolgreich, alle hier haben geglaubt, sie könnten fliegen. Dann kamen die Digitalisierung und das Internet, und dieser Glaube wurde erschüttert.

Was erwarten Sie für das laufende Geschäftsjahr, geht es aufwärts?
Schon im zweiten Halbjahr des vergangenen Geschäftsjahrs haben wir angefangen zu wachsen. Diesen Trend haben wir im ersten Quartal fortgesetzt und im Moment sieht es so aus, als würde es so weitergehen. Auch auf der Ertragsseite bewegen wir uns in die richtige Richtung.

In den vergangenen drei Jahren hat sich der Gewinn halbiert. Werden Sie je wieder so profitabel wie früher?
Die Welt hat sich geändert, durch den Onlinehandel mit niedrigeren Kosten gingen die Gewinnspannen für die gesamte Branche zurück. Die Preise sind viel transparenter.

Die üppigen Margen aus früheren Zeiten kehren also nicht wieder zurück?
Media-Saturn ist eine kerngesunde Firma, die noch nie Verluste geschrieben hat, und wir haben vor, das noch lange so fortzusetzen; auch in einer Branche, die insgesamt ertragsmäßig unter Druck steht, sowohl auf Händler- als auf Herstellerseite. Mittel- bis langfristig wollen wir durchaus wieder die Margen-Niveaus von früher sehen.

Wo kommt das Wachstum her?
Das hat viele Gründe. Wir profitieren sicher davon, dass es wieder attraktive Produktneuheiten wie bei den Fernsehern gibt, die neuen, gekrümmten Geräte mit hoher Auflösung zum Beispiel. Und auch bei den Computern tut sich wieder was. Das lockt die Leute in die Läden. Regional betrachtet spüren wir, dass beispielsweise Spanien sich langsam aus der Krise herausbewegt und auch die Konsumenten in den Niederlanden wieder kauflustiger sind.

„Ein Fünftel des Handels wird übers Internet stattfinden“
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