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Erste Erfolge mit Treueprogramm „Plus“ Ebay meldet sich zurück

Mit dem Treue-Programm Ebay Plus feiert das Online-Handelsplattform als Antwort auf Amazon Prime erste Erfolge. Bei Expresslieferungen aber übt sich Ebay – im Gegensatz zum Konkurrenten – weiter in Zurückhaltung.
09.05.2016 - 06:57 Uhr
Das von Treue-Programm Ebay-Plus gilt als Antwort auf die „Prime“-Mitgliedschaft beim Marktführer Amazon. Quelle: dpa
Konkurrenzkampf im Onlinehandel

Das von Treue-Programm Ebay-Plus gilt als Antwort auf die „Prime“-Mitgliedschaft beim Marktführer Amazon.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Noch vor kurzem sah es so aus, als ob der einstige Internet-Star Ebay in Deutschland den Anschluss verpasst. Der große Konkurrent Amazon feierte mit seinem Abo-Programm Prime bei den Kunden Erfolge. „Amazon Prime ist der Vorreiter, der den Konkurrenten zeigt, was möglich ist“, lobte Oliver Prothmann, Präsident des Bundesverbands Onlinehandel. Doch die Konkurrenz schien nicht die Mittel zu haben, um zu folgen.

Dann kam eine weitere Hiobsbotschaft für Ebay: Der langjährige und erfahrene Deutschland-Chef Stephan Zoll wird Ende Mai das Unternehmen verlassen. Ihm folgt Stefan Wenzel, ein Eigengewächs, das erst noch beweisen muss, ob es den Topjob ausfüllen kann.

Doch nun meldet sich Ebay zurück. Das Ende vergangenen Jahres gestartete Treue-Programm „Ebay Plus“ zeigt erste Erfolge. „Innerhalb der ersten sechs Monate haben wir bereits die Zahl von 100.000 Mitgliedern überschritten“, sagt der scheidende Chef Zoll. Das Programm, als Antwort auf Amazon Prime nur in Deutschland angeboten, zieht auch ganz neue Kunden an, die vorher nicht bei Ebay gekauft haben.

Die entscheidende Frage bei Ebay Plus war: Ziehen die Händler mit? Denn im Gegensatz zu Amazon macht Ebay ja kein eigenes Geschäft und kann als Plattform die Händler nicht zwingen, an dem Programm teilzunehmen. Doch auch das scheint zu funktionieren. „Als wir gestartet sind, waren etwa neun Prozent des Handelsvolumens von gewerblichen Anbietern im Rahmen von Ebay Plus verfügbar, jetzt liegen wir schon bei 16 Prozent“, so Zoll.

Bei Amazon hat das Treue-Programm Prime den Umsatz deutlich steigen lassen. Schätzungen des Branchendienstes Consumer Intelligence Research zufolge bestellen Prime-Kunden in den USA jährlich Waren für 1.500 Dollar, normale Kunden jedoch nur für 600 Dollar. In Deutschland dürfte dieses Verhältnis ähnlich liegen. Ebay beobachtet diesen Effekt nun auch. „Ebay-Plus-Mitglieder kaufen häufiger bei uns und haben auch größere Warenkörbe“, sagt Zoll.

Zögerlich ist Ebay noch beim Thema Expresslieferung, mit der Amazon die Branche unter Druck setzt. So hat Amazon beispielsweise direkt am Bahnhof Zoo in Berlin eine 2.000 Quadratmeter große Logistikfläche angemietet, um in der Hauptstadt den Kunden ihre Waren schon am gleichen Tag zu liefern. „Da ist mehr Dynamik drin als noch vor einem Jahr, und irgendwann wird die taggleiche Lieferung im Markt sicher zumindest für bestimmte Bereiche Standard werden“, räumt der künftige Ebay-Chef Wenzel ein, bleibt aber skeptisch: „Wir beobachten den Markt natürlich intensiv, ich denke aber nicht, dass bereits der entscheidende Wendepunkt erreicht ist.“

Expandieren will Ebay dagegen im Bereich lokale Marktplätze. Das Pilotprojekt „Mönchengladbach auf Ebay“ hat überraschende Ergebnisse gebracht. So haben die 77 Einzelhändler vom Niederrhein, die an dem Programm teilgenommen haben, über den Onlinemarktplatz in 79 Länder verkauft. 65.000 Artikel wurden in den ersten sechs Monaten verkauft – im Wert von 2,5 Millionen Euro. „Der Zusatzumsatz pro aktivem lokalem Händler liegt bei 90.000 Euro im Schnitt pro Jahr“, so Zoll. Um das auf andere Städte auszuweiten, hat Ebay jetzt zusammen mit dem Handelsverband HDE einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich Kommunen mit Konzepten für die digitale Innenstadt bewerben können. „Wir sind sehr gespannt, was der Wettbewerb für neue Ideen bringen wird“, sagt Wenzel.

Das ist auch nötig, denn der Wettbewerb der Onlinemarktplätze wird immer härter. So hat die Metro-Tochter Real gerade den kleineren Onlinemarktplatz Hitmeister übernommen und will damit im E-Commerce deutlich zulegen. „Es gab ja noch nicht so viele erfolgreiche Versuche, neue Marktplätze aufzubauen. Die Konstellation ist hier aber eine besondere, das hat jetzt etwas mehr Schwungmasse“, sagt Stephan Zoll anerkennend. Aber die Antwort darauf muss bei Ebay ja künftig sein Nachfolger finden.

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