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Europäische Ratingagentur Roland Berger findet doch Geldgeber

Eine europäische Ratingagentur steht kurz vor der Gründung. Die Unternehmensberatung Roland Berger will mit der neuen Einrichtung den etablierten US-Häusern Konkurrenz machen.
26.04.2012 Update: 26.04.2012 - 18:24 Uhr 1 Kommentar
Die Unternehmensberatung Roland Berger will eine europäische Ratingagentur gründen. Quelle: dpa

Die Unternehmensberatung Roland Berger will eine europäische Ratingagentur gründen.

(Foto: dpa)

München Die erste europäischen Ratingagentur als Gegengewicht zu den drei marktbeherrschenden US-Agenturen soll nun doch in absehbarer Zeit an den Start gehen. Die Unternehmensberatung Roland Berger teilte am Donnerstag mit, es seien jetzt genug Zusagen von europäischen Banken und Versicherungen für eine Beteiligung vorhanden: Die „global tätige Ratingagentur europäischen Ursprungs steht kurz vor der Gründung“.

Um die Verträge mit den Investoren abzuschließen, würden nun eine Stiftung und eine operative Gesellschaft als unabhängige Einheiten ins Leben gerufen. Staatliche Beteiligungen seien nicht vorgesehen. Markus Krall, Senior Partner bei der Unternehmensberatung Roland Berger, lege sein Amt im Mai nieder und werde Gründungs-Chef der neuen Ratingagentur. Voraussichtlich nächstes Jahr könne die Ratingagentur dann starten und die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Ländern bewerten, erklärte eine Berger-Sprecherin in München.

Derzeit beherrschen die drei Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch den Markt und verdienen mit ihren Benotungen Geld. Ihnen wird vorgeworfen, die Finanzkrise 2008 durch zu gute Noten für Ramschpapiere mitverursacht zu haben. Europäische Politiker werfen den US-Ratingagernturen außerdem vor, mit ihrer Herabstufung hoch verschuldeter Euro-Staaten die Euro-Krise verschärft zu haben. Bundesregierung und EU-Kommission hatten das Berger-Projekt begrüßt.

Vor einigen Tagen hatte es in Berichten noch geheißen, das Projekt stehe auf der Kippe, weil sich nicht genügend Investoren fänden. Eine Berger-Sprecherin hatte daraufhin eingeräumt, es gebe bisher „keine konkreten Zusagen für angemessene finanzielle Beiträge“. Man werde das Projekt aber weiter verfolgen.

Als Startkapital für die europäische Agentur hatte Krall etwa 300 Millionen Euro angepeilt. Im Moment habe er rund 130 Millionen zusammen, sagte Berger-Sprecherin Claudia Russo. Ab Mai werde er sich aber ganz und gar um die neue Ratingagentur kümmern und mit weiteren Investoren sprechen. Angepeilt sei, dass die nicht gewinnorientierte Stiftung und die operative Gesellschaft im Herbst stehen.

Die Bertelsmann-Stiftung hat kürzlich ebenfalls ein Konzept für eine neue internationale Ratingagentur vorgelegt. Sie soll von einem Fonds im Volumen von ebenfalls 300 Millionen Euro finanziert werden, an dem sich auch Regierungen beteiligen können. Die Bertelsmann-Agentur würde nur die Bonität von Ländern bewerten, nicht von Unternehmen.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte die Hoffnungen auf eine neue Ratingagentur als Gegengewicht zur US-Konkurrenz allerdings gedämpft. „Eine vom Staat gegründete Ratingagentur, oder auch von der Europäischen Kommission, wird sich niemals in dem harten Wettbewerb mit den erfolgreichen Ratingagenturen durchsetzen“, sagte der CDU-Politiker der „Leipziger Volkszeitung“. Geld aus der deutschen Staatskasse werde es für eine solche Einrichtung „ganz sicher nicht“ geben, ergänzte er dem Blatt zufolge. „Jedenfalls von dieser Bundesregierung nicht.“ Den etablierten Bonitätswächtern warf Schäuble erneut schwere Versäumnisse vor: „Die Ratingagenturen haben zunächst einmal in der Entstehung der Finanz- und Bankenkrise, die ja heftig war, katastrophal versagt.“

Bisher dominieren die US-Platzhirsche Standard & Poor's, Moody's und Fitch den Markt der Ratingagenturen und verdienen mit ihren Benotungen Geld.

  • dpa
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1 Kommentar zu "Europäische Ratingagentur: Roland Berger findet doch Geldgeber"

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  • Guten Tag,.... Nun Gut;.... dann gruende Ich auch Eine. Haben diese Leute denn ins Hirn geschissen. .... oder WASS ? Besten Dank

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