Ferienflieger Condor-Verkauf an polnische LOT geplatzt

Der Ferienflieger benötigt nun einen neuen Käufer.
Warschau Der Verkauf des Ferienfliegers Condor an den Eigentümer der polnischen Fluggesellschaft LOT ist geplatzt. Eine Sprecherin der staatlichen PGL bestätigte den Rückzieher. PGL habe Condor darüber am Montag informiert. Mehr wolle sie dazu nicht sagen.
Der Schritt hatte sich angesichts der Coronakrise abgezeichnet, wie die Nachrichtenagentur Reuters bereits berichtet hatte. Vor gut einer Woche hatte es geheißen, LOT brauche selbst Staatshilfe. „Im Fall der Lot kommen wir sicher nicht ohne öffentliche Hilfe aus“, hatte Polens Schatzminister Jacek Sasin kürzlich dem Fernsehsender TVN24 gesagt. Er sei in ständigem Kontakt mit dem Vorstand der Fluggesellschaft. Dieser bereite einen Rettungsplan für den Fall vor, dass die Flugverbindungen noch für viele Monate unterbrochen sein werden.
Der Schutzschirmplan des Insolvenzspezialisten Lucas Flöther sah den Verkauf der Condor mit mehr als 50 Flugzeugen und rund 4900 Beschäftigten an die PGL vor. Zum Preis wurden keine Angaben gemacht.
Sprecher von Condor und von Sachwalter Lucas Flöther wollten sich zu der Absage aus Polen ebensowenig äußern wie das Bundeswirtschaftsministerium.
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PGL hatte im Januar für rund 300 Millionen Euro den Zuschlag für Condor bekommen, die mit der ehemaligen Muttergesellschaft Thomas Cook in Schieflage geraten war. Die Polen hatten die Übernahme zuletzt aber Insidern zufolge von weitreichenden Staatsgarantien abhängig gemacht. Mit dem Rückzieher dürfte eine vorübergehende Verstaatlichung von Condor näher rücken. Das Unternehmen ist derzeit mit einem 380 Millionen Euro schweren Brückenkredit der Staatsbank KfW finanziert, der aber in dieser Woche ausläuft.
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