Ferrero Chile verbietet Überraschungs-Eier

Der italienische Hersteller Ferrero setzt bei den Überraschungs-Eiern Spielzeuge als Kaufanreiz ein – wie zum Beispiel Schlümpfe-Figuren.
Santiago de Chile Kinder in Chile müssen künftig ohne Überraschungs-Eier aufwachsen: In dem südamerikanischen Staat gilt seit Montag ein strenges Gesetz zum Schutz von Kindern vor ungesunder Nahrung. Es verbietet Herstellern, Kindern durch die Beigabe von Spielzeug den Konsum ungesunder Speisen schmackhaft zu machen. Für die Kinder-Überraschung des italienischen Herstellers Ferrero bedeutet dies das Aus.
Die chilenische Regierung begründete die Neuregelung mit der raschen Ausbreitung von Übergewicht unter ihren Bürgern. Durch das neue Gesetz wolle sich Chile "als eines der weltweiten Pionierländer bei der Förderung gesunder Ernährung profilieren", erklärte Gesundheitsministerin Carmen Castillo.
Rund 60 Prozent der Chilenen sind mittlerweile übergewichtig, bei Kindern unter sechs Jahren ist es bereits ein Drittel. Viele Verbraucher greifen zu süßen Limonaden.
Das neue Gesetz verpflichtet Hersteller nun, auf den Etiketten den Gehalt von Zucker, Salz, Kalorien und gesättigten Fetten aufzuführen. Zudem wird an Schulen der Verkauf von ungesunden Lebensmitteln verboten. Letztere dürfen grundsätzlich auch kein Spielzeug mehr enthalten. Während McDonald's beim "Happy Meal" künftig das Spielzeug einfach weglassen kann, bedeutet die Neuregelung das Ende für Überraschungs-Eier in Chile.
Ferrero kritisierte die neuen Vorgaben scharf und kündigte an, vor nationalen und internationalen Gerichten dagegen vorzugehen. Das Gesetz "beeinträchtigt den Ruf eines unserer beliebtesten Produkte", erklärte das Unternehmen. Auch andere Lebensmittelkonzerne hatten über Jahre hinweg versucht, das Inkrafttreten des neuen Gesetzes zu verhindern.