Flugzeugbauer Bombardier will angeblich seine Businessjets abstoßen

Analysten beschäftigen sich mittlerweile mit dem Szenario, dass Bombardier sich auch aus der Produktion von Geschäftsfliegern und damit ganz aus der Luftfahrt zurückziehen könnte.
Frankfurt, New York Das kanadische Unternehmen Bombardier führt offenbar Gespräche über einen Verkauf seiner Sparte für Geschäftsreiseflugzeuge an den Cessna-Mutterkonzern Textron. Der Schritt würde Bombardier helfen, Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise.
Es würden Gespräche über Konzernteile sowohl des Eisenbahn- als auch des Luftfahrtgeschäfts geführt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer Person, die mit den Überlegungen des Unternehmens vertraut ist. Sowohl Bombardier als auch der US-Konzern Textron lehnten eine Stellungnahme zu dem Sachverhalt ab.
Schon vor gut einer Woche hatten entsprechende Spekulationen kursiert, angeheizt durch Analysten. Der Grund: Bombardier hat zuletzt miese Zahlen präsentiert und braucht dringend Geld. Verkaufen kann der Konzern allerdings nur noch die Business-Jets – oder die Züge. Deshalb hatten die Analysten auf die Jets getippt.
2016 hatte sich der kanadische Konzern bereits von seinen Löschflugzeugen getrennt, und 2018 die Mehrheit der C-Series-Baureihe an Airbus abgegeben, der neue Eigentümer taufte den Flugzeugtyp in A220 um.
Die restlichen Anteile scheint Bombardier auch an Airbus geben zu wollen, wie der Konzern kürzlich angekündigt hatte. 2018 verkauften die Kanadier dann auch die Regionalflieger Dash-8, ein Jahr später das Canadair-Regional-Programm an Mitsubishi. Auch das Flugzeugkomponentengeschäft ist verkauft.
Mehr: Neuer Boeing-Chef überdenkt Pläne für neues Flugzeugmodell.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.