Fosun zeigt Interesse Gleich mehrere Bieter interessieren sich für die Metro

Fosuns Interesse an dem Konzern könnte zu einem Bieterwettkampf mit zwei wenig bekannten osteuropäischen Investoren führen.
Düsseldorf Der geplante Verkauf des Metro-Anteils, der bisher von Ceconomy gehalten wird, gerät zum Bieterkampf. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, sind gleich mehrere Investoren an dem Paket von knapp neun Prozent der Aktien interessiert. Am Montag hatte Ceconomy bereits bekannt gegeben, dass sie in Gesprächen mit dem tschechischen Investor Daniel Křetínský und seiner Gesellschaft EP Investment ist.
Konkret in Verhandlungen eingestiegen sein soll jetzt das chinesische Konglomerat Fosun International. Der Anteil hat nach dem aktuellen Kurs noch einen Wert von rund 420 Millionen Euro. Der Kurs der Metro-Aktie hatte jedoch seit Anfang des Jahres mehr als 30 Prozent nachgegeben. Über das Interesse von Fosun an dem Metro-Anteil hatte zuerst der Finanzdienst Bloomberg berichtet.
Die Gespräche sind noch in einem sehr frühen Stadium und könnten noch scheitern, hieß es. Auch Private-Equity-Gesellschaften sollen Interesse angemeldet haben. Eine Ceconomy-Sprecherin wollte zu den Meldungen nicht Stellung nehmen. Auch Fosun wollte auf Nachfrage keinen Kommentar dazu abgeben.
Der Kurs der Metro-Aktie reagierte positiv auf das verstärkte Interesse von Investoren an dem Anteil der Ceconomy. Er sprang nach Bekanntwerden rund 2,5 Prozent in die Höhe. Der Kurs der Ceconomy-Aktie dagegen reagierte nicht auf die Meldungen.
Fosuns Interesse könnte einen Bieterkampf auslösen. Denn der tschechische Milliardär Daniel Křetínský und sein slowakischer Investmentpartner Patrik Tkac planen, eine größere Beteiligung an dem Handelskonzern Metro aufzubauen. So haben sie bereits vereinbart, 7,3 Prozent des Unternehmens von der Familienholding Haniel zu übernehmen und sie haben die Option, den restlichen Haniel-Anteil von 15,2 Prozent zu erwerben.
Zusammen mit dem von Ceconomy gehaltenen Anteil könnten sie auf mehr als 30 Prozent an Metro kommen. Dann müssten sie den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot machen.
Haniel ist seit mehr als fünf Jahrzehnten bei dem Lebensmittelgroßhändler investiert. Im vergangenen Jahr hat ihre Metro-Beteiligung ein Fünftel ihres Werts verloren, nachdem der Aktienkurs abgesackt ist und der Marktwert auf rund 4,74 Milliarden Euro gesunken ist.
Fosun, das Flaggschiff des vom chinesischen Milliardär Guo Guangchang angeführten Konglomerats, befindet sich auf weltweiter Einkaufstour. Das in Schanghai ansässige Unternehmen hat seit August 2017 täglich fast 25 mögliche Investments geprüft, wie es in dieser Woche den Anlegern mitteilte. Insgesamt hat Fosun so rund 9000 Firmen ins Auge genommen.
Im Juli war Kreisen zufolge der belgische Versicherer Ageas ins Visier der Chinesen gerückt.
Mit Material von Bloomberg
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