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Frosta und das Tiefkühlgemüse „Die Erbse ist Stress pur“

Erbsen einweichen oder pulen? Dazu hat kaum mehr jemand Lust. Schließlich gibt es Tiefkühlgemüse – und davon immer mehr. Aber was für Verbraucher praktisch ist, birgt für Landwirte und Firmen viele Tücken.
23.07.2017 - 20:56 Uhr Kommentieren
Die Erbsenernte läuft auf Hochtouren. Quelle: dpa
Tiefkühlgemüse

Die Erbsenernte läuft auf Hochtouren.

(Foto: dpa)

Lommatzsch/Bremerhaven Es herrscht Erbsenstress im Elbetal. Denn auf vielen Feldern sind die Hülsenfrüchte gleichzeitig reif geworden – und haben damit die Planung des Bremerhavener Tiefkühlunternehmens Frosta gehörig durcheinander gebracht. Jetzt rumpeln die Erntemaschinen rund um die Uhr über die Felder, auch nachts, damit die grünen Perlen schnell eingefroren werden können.

Erbsen kommen fast nur noch in tiefgekühlter Form an den Kunden. Das heißt: Während der kurzen Saison im Frühsommer muss annähernd der gesamte Bedarf für ein Jahr geerntet werden.

Und der Appetit auf Tiefkühlgemüse wächst. 6,3 Kilo hat jeder Deutsche 2016 im Schnitt gegessen – 1,3 Kilo mehr als noch im Jahr 2000. Das hat eine Erhebung des Verbandes Deutsches Tiefkühlinstitut (dti) ergeben. Knapp 504.000 Tonnen gefrorenes Gemüse verkaufte die Branche im vergangenen Jahr – für den Außer-Haus-Markt, also etwa Restaurants oder Kantinen, und an den Lebensmittelhandel.

Für den Verbraucher ist das lange haltbare Gemüse in den Tüten oder Pappkartons praktisch. Für diejenigen, die es anbauen, bedeutet es vor allem: einen enormen Planungsaufwand.

„Die Erbse ist Stress pur“, sagt Susann Lieber. Sie ist Anbauberaterin bei Frosta im Elbtal, managt also die Produktion unter anderem der Tiefkühlerbsen, -karotten und -bohnen.

Die Erbse ist dabei besonders anspruchsvoll: Sie werde sehr schnell reif, und der perfekte Moment zum Ernten sei schwer zu bestimmen, sagt Lieber. Noch dazu sollen möglichst nicht alle Erbsen gleichzeitig den optimalen „Tenderometer“-Wert erreichen: die perfekte Zartheit. Sonst kommen die Tiefkühllinien nicht hinterher.

Wenn Lieber einmal die von Frosta beauftragten Drescherfahrer losschickt, geht es schnell: Ein-, zweimal steuern sie ihre Riesenmaschinen über den Acker und schon ist knapp eine Tonne geschälter Erbsen zusammengekommen.

Das geerntete Gemüse muss dann binnen weniger Stunden zum nahegelegenen Frosta-Werk im sächsischen Lommatzsch geliefert werden, wo es von Verschmutzungen befreit, nach Größe und Zartheit sortiert und schließlich auf einem Fließband tiefgefroren wird. Pro Jahr werden hier Tausende Tonnen Erbsen dieser Frischhalte-Kur unterzogen.

Erbsen nach Maß
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