Gauloises-Hersteller Seita klagt gegen neutrale Zigarettenschachteln

Ab 2017 schreibt Frankreich neutrale Zigarettenschachteln vor, die alle dieselbe Farbe, Form und Größe haben und auf denen der Markenname nur sehr klein zu sehen ist.
Paris Der Hersteller der französischen Zigarettenmarken Gauloises und Gitanes, die Imperial-Tobacco-Tochter Seita, klagt gegen die Pflicht zur neutralen Schachtel ab 2017 in Frankreich. Seita sehe seine Markenrechte – manche davon seit über hundert Jahren in Frankreich etabliert – verletzt, erklärte das Unternehmen am Dienstag. „Zur Zeit werden unsere Rechte klar mit Füßen getreten, in Frankreich, dem Mutterland der Meinungsfreiheit, während sie im ganzen übrigen Europa Geltung haben.“
Neutrale Schachteln, die alle dieselbe Farbe, Form und Größe haben und auf denen der Markenname nur sehr klein zu sehen ist, werden ab dem 1. Januar 2017 in Frankreich vorgeschrieben sein. Die Klage von Zigarettenhersteller Seita vor dem obersten Verwaltungsgericht des Landes hat keine aufschiebende Wirkung. Auch der Tabakproduzent Japan Tobacco International (JTI) hatte Ende März Klage angekündigt.
Bislang gibt es die Vorschrift zu neutralen Zigarettenschachteln nur in Australien, und zwar seit Ende 2012. Großbritannien will die neutralen Packungen noch diesen Monat einführen. Die französische Regierung hatte argumentiert, die Ergebnisse in Australien seien ermutigend, innerhalb eines Jahres sei die Zahl der Raucher dort um drei Prozent zurückgegangen.