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GetränkemarktDer Boom des Mineralwassers
Wer in den 1970er Jahren in Deutschland eine Flasche Mineralwasser auf den Tisch gestellt hat, galt noch als Exot. Seitdem hat sich der Konsum nahezu verzwölffacht. Ein Ende des Booms ist nicht absehbar.
17.07.2016 - 10:31 Uhr
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Mineralwasser
Ob aus der Südsee oder aus heimischen Gefilden: Der Durst der Deutschen auf Mineralwasser ist groß.
Duisburg/Bonn Ob es um Nass aus den dunklen Tiefen des Fidschi-Regenwaldes oder aus dem kleinen Mineralbrunnen um die Ecke geht, der Durst auf Mineralwasser ist in Deutschland ungebrochen. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 147,3 Litern konnte sich die Branche auch 2015 wieder über einen neuen Rekordwert freuen. Noch im Jahr 2000 hatte der Pro-Kopf-Verbrauch mit rund 100 Litern deutlich niedriger gelegen. Anfang der 1970er Jahre war Mineralwasser mit einem Verbrauch 12,5 Litern dagegen noch ein exotisches Nischenprodukt.
Knapp 200 Mineralbrunnen füllen in Deutschland heute jährlich mehr als 14 Milliarden Liter Wasser ab. Der Verbraucher kann dabei unter mehr als 500 meist regionalen Mineralwässern und rund 35 Heilwässern wählen. Mit einem Umsatz von knapp 3,4 Milliarden Euro (plus 1,0 Prozent) und rund 12 500 Beschäftigten zählt die Branche zu den Schwergewichten in der Getränkeindustrie.
König Kaffee – Das Lieblingsgetränk der Deutschen in Zahlen
Kein Getränk haben die Deutschen lieber als ihren Kaffee - am liebsten den guten alten Filterkaffee. Einige Zahlen dazu.
Quelle: dpa
2,19 Euro pro Kilogramm beträgt die Kaffeesteuer in Deutschland. Sie wird seit 1948 erhoben.
5,8 Milliarden Euro betrug der Umsatz der deutschen Kaffeebranche 2014.
9,28 Euro kostet ein Kilogramm Röstkaffee im Durchschnitt inklusive Kaffeesteuer in Deutschland. Zum Vergleich: In den USA sind es 7,55 und in Italien 14,64 Euro - ohne Kaffeesteuer.
18,8 Millionen Sack Rohkaffee wurden 2014 nach Deutschland importiert - das entspricht mehr als einer Million Tonnen. Ein Drittel kam aus Brasilien.
26 Prozent des Kaffees trinken die Deutschen außer Haus - ein Drittel davon in Bäckereien und Stehcafés.
Um 40 Prozent wuchs der Absatz von Kaffee in Einzelportionen - Kapseln und Pads etwa - von 2013 auf 2014.
84,6 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Kaffeemaschine - die meisten eine klassische Filtermaschine.
162 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Zum Vergleich: Es sind nur 107 Liter Bier.
Der Getränkebrunnen aus der Region zählt dabei nach Einschätzung des GfK-Konsumforschers Günter Birnbaum zu den Gewinnern der aktuellen Entwicklung. „Es gibt eine zunehmende Skepsis gegenüber großen Marken“, so der Experte. Der Geschäftsführer der Duisburger Rheinfels-Quellen, Edmund Skopyrla, macht auch einen Trend zum regionalen Einkauf für den Griff zum heimischen Wasser verantwortlich.
Getränke wie Gletscherwasser aus Island, Wasser aus abgelegenen Südsee-Tälern oder aus menschenleeren finnischen Einöden zählen ebenso wie Nobelmarken aus Italien oder Frankreich dagegen eher zu den Ausnahmeerscheinungen in deutschen Kühlschränken. Als Protz-Wasser unter den Edelmarken gilt vor allem die mit Kristallen besetzt Flasche der US-Marke Bling, die im Internet zu Preisen von über 60 Euro angeboten wird.
Importe spielen nach Angaben des Verbandes deutscher Mineralbrunnen (VDM) im deutschen Wassergeschäft ohnehin nur eine eher geringe Rolle. Als Wegbereiter für den anhaltenden Trend zu stillem Wasser haben französische Marken nach Einschätzung von Birnbaum jedoch ihre Spuren hinterlassen – auch wenn deutsche Mineralbrunnen längst die Variante ohne CO2 ins eigene Programm aufgenommen haben.