Handelskonzern Gewinnwarnung: Anhaltender Lockdown macht Metro Strich durch die Jahresziele

Die Coronakrise hinterlässt Spuren.
Düsseldorf Der Großhändler Metro muss seine Jahresziele zusammenstreichen. Weil die Regierungen in vielen Zielmärkten das öffentliche Leben länger als erwartet einschränkten, sei mit weniger Umsatz und Betriebsgewinn im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 zu rechnen, teilte der SDax-Konzern am Dienstagabend mit.
Der Konzern, der viele Kunden aus der Gastronomie und Hotellerie mit Lebensmitteln versorgt, erwartet nun für das laufende Geschäftsjahr bis September 2021 einen Rückgang des Gesamtumsatzes und des flächenbereinigten Umsatzes von drei bis sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bislang hatte der Vorstand mit einem leichten Minus gerechnet und knapp 26 Milliarden Euro erwartet.
Der bereinigte operative Ertrag (Ebitda) werde voraussichtlich um 50 bis 175 Millionen Euro schrumpfen - und nicht nur um einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Im Geschäftsjahr 2019/20 betrug das Ebitda 1,11 Milliarden Euro.
Damit macht Metro auch vor dem Chefwechsel im Mai reinen Tisch. Dann soll der ehemalige Würth-Manager Steffen Greubel an die Konzernspitze rücken.
Die bisherigen Jahresziele hatte noch der alte Chef Olaf Koch vorgestellt, der zum Jahreswechsel ausschied. Metro hatte indes deutlich gemacht, dass diese von Lockerungen des Lockdowns abhingen.
Die behördlich verordnete vorübergehende Schließung von Restaurants und die Flaute im Tourismus in vielen europäischen Ländern hatte auch Metro empfindlich getroffen. Im ersten Halbjahr 2020/21 ging der Umsatz in lokalen Währungen Metro zufolge nach vorläufigen Zahlen um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Das bereinigte Ebitda schrumpfte auf rund 490 Millionen Euro.
Diese Entwicklung entspreche den Erwartungen, betonte Metro. Lockerungen für zentrale Metro-Kunden würden nun aber voraussichtlich erst im Juni und nicht mehr im April erwartet. Dann werde es aber eine schnelle Erholung geben.
Die Metro will ihre detaillierten Zahlen am 4. Mai vorlegen.
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