Hapag-Lloyd Hamburger Reederei besiegelt Fusion mit Arabern

Die United Arab Shipping Company (UASC) bringt rund 58 Schiffe in den Konzern ein und erhöht die Flotte auf rund 230 Schiffe sowie eine Transportkapazität von rund 1,6 Millionen Standardcontainer (TEU).
Hamburg Bei der Reederei Hapag-Lloyd sprechen künftig auch Anteilseigner aus Saudi-Arabien mit. Nach rund eineinhalb Jahren hat das Traditionsunternehmen die Fusion mit der arabischen Reederei UASC unter Dach und Fach gebracht. „Das ist ein wichtiger strategischer Meilenstein und ein großer Schritt nach vorn für Hapag-Lloyd“, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Mittwoch in Hamburg. „Jetzt geht es darum, die Ergebnisse zu verbessern und Schulden abzubauen.“
Durch den Abschluss ist der Weg frei, UASC in den Konzern zu integrieren und angestrebte Einsparungen umzusetzen. Sie sollen ab 2019 jährlich 435 Millionen US-Dollar (400 Mio Euro) bringen, mehr als die Hälfte soll schon 2018 erreicht sein.
Bei den rund zehn- bis elftausend Mitarbeitern an Land sollen in den kommenden zwei Jahren rund 10 bis 15 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen. Er rechne am Stammsitz in Hamburg zwar nicht mit betriebsbedingten Kündigungen, sagte Habben Jansen. Ausschließen wollte er sie aber nicht.
In den nächsten zwei, drei Jahren seien keine großen Schiffsinvestitionen geplant, sagte er. Die United Arab Shipping Company (UASC) bringt aktuell 58 Schiffe in den Konzern ein, die gemeinsame Flotte umfasst nun rund 230 Schiffe und eine Transportkapazität von 1,6 Millionen Standardcontainern (TEU). Mit einem Durchschnittsalter von 7,2 Jahren werde es international die jüngste Flotte sein, sagte Habben Jansen. Er bekommt durch UASC Zugriff auf Containerschiffe mit mehr als 19.000 Boxen an Bord.
Die Reederei hat damit nun Anteilseigner aus Deutschland, Chile, Katar und Saudi-Arabien. Bei Hapag-Lloyd waren die Verluste im ersten Quartal 2017 nochmals um fast ein Fünftel größer ausgefallen als ein Jahr zuvor – sie lagen bei rund 62 Millionen Euro.
Transportmenge und Umsatz jedoch stiegen und hielten die Reederei operativ in den schwarzen Zahlen. „Man sieht langsam Effekte der sich erholenden Frachtraten“, sagte der Vorstandschef zum zweiten Quartal. Die Hamburger wollen ihre Wettbewerbsposition in der krisengeschüttelten Schifffahrtsbranche stärken und mit UASC ihren fünften Platz in der internationalen Top-Liga absichern.
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