Hapag-Lloyd und UASC Containerriese gibt Gewinnwarnung aus und besiegelt Fusion

Deutschlands größte Containerreederei rechne mit sinkenden Gewinnen.
Hamburg Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd kommt durch die Fusion mit dem arabischen Rivalen UASC in Schlagdistanz zu den Branchengrößen. Die beiden Unternehmen gaben am Montag den Zusammenschluss zur Nummer fünf unter den weltweiten Containerlinien bekannt. Mit einer Flotte von knapp 240 Schiffen und einer Transportkapazität von 1,6 Millionen Standardcontainern (TEU) liefert sich der Konzern ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der chinesischen Großreederei Cosco, die auf Rang vier liegt.
„Wir werden jetzt eine Größe erreichen, wo wir kaum noch Kostennachteile gegenüber den ganz Großen der Branche haben“, sagte Konzernchef Rolf Habben Janssen am Montag bei der Präsentation des Zusammenschlusses in Hamburg.
An der Börse konnten die Hamburger mit dem Zusammenschluss jedoch nicht punkten: Weil Hapag-Lloyd zuvor die Gewinnaussichten wegen der anhaltenden Branchenkrise gekappt hatte, verkauften Anleger die Aktie in Scharen. Das Papier verlor zeitweise mehr als zehn Prozent an Wert. Als Grund für die Prognosekorrektur nannte der Vorstand die erneut stark gesunkenen Frachtraten und den Anstieg der Treibstoffkosten. Nach dem Zusammenschluss mit der UASC würden zudem Einmalaufwendungen für die Fusion das Ergebnis belasten.
Die Containerschifffahrt steckt seit acht Jahren in einer tiefen Krise und leidet unter Überkapazitäten und sinkenden Frachtpreisen. Deshalb schließen sich immer mehr Reedereien zusammen oder bilden Allianzen, um die Kosten zu senken. Für Hapag-Lloyd ist es bereits die zweite Fusion binnen kurzer Zeit. Vor eineinhalb Jahren hatten die Hamburger die Containersparte der Reederei CSAV aus Chile übernommen.
„Nach der erfolgreichen Integration von CSAV, die Mitte 2015 abgeschlossen wurde, ist diese Transaktion mit UASC ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Hapag-Lloyd“, sagte Habben Jansen. „Mit dem Zusammenschluss beginnt ein neuer, spannender Abschnitt in der Wachstumsgeschichte von UASC“, freute sich Jorn Hinge, Präsident und CEO der United Arab Shipping Company (UASC). Das fusionierte Unternehmen, das seinen Sitz in Hamburg behalten soll, werde einen Umsatz von rund zwölf Milliarden Dollar haben.