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Hudson's Bay Kaufhof-Chef wirbt für Geduld

Der Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay rutscht tiefer in die roten Zahlen als gedacht. Der Grund: hohe Abschreibungen. Vor allem beim Kaufhof läuft es schlecht. Dessen Chef bittet um Geduld.
06.09.2017 Update: 06.09.2017 - 18:14 Uhr Kommentieren
Dem Eigner aus Kanada setzen Abschreibungen zu. Quelle: dpa
Kaufhof

Dem Eigner aus Kanada setzen Abschreibungen zu.

(Foto: dpa)

Toronto Der Galeria-Kaufhof-Chef ist wenig erfreut über die schlechten Zahlen im zweiten Quartal. „Natürlich sind wir damit nicht zufrieden“, sagte Wolfgang Link dem Handelsblatt. „Aber unsere Strategie stimmt“, ist der Europachef des Kaufhof-Eigentümers Hudson's Bay Company (HBC) überzeugt. Er entwickle Galeria Kaufhof von einem stationären Händler „zu einem Multichannel-Unternehmen“, das das Online- und das stationäre Geschäft mit einander verzahnt. „Das erfordert Investitionen und das braucht auch seine Zeit.“

Zuvor hatte der kanadische Kaufhof-Eigner HBC mitgeteilt, dass er aufgrund von Abschreibungen tiefer in die roten Zahlen gerutscht sei. Im zweiten Quartal lief ein Verlust von 201 Millionen Kanadische Dollar (umgerechnet 136 Millionen Euro) nach 142 Millionen Kanadische Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum auf, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um 1,2 Prozent auf 3,3 Milliarden Kanadische Dollar. Dazu hätten die Eröffnung neuer Läden sowie positive Währungseffekte beigetragen.

Vor allem das Europageschäft, zu der im Wesentlichen die Filialen von Galeria Kaufhof gehören, lief es im zweiten Quartal schlecht. Der Umsatz sank um 2,8 Prozent. Als Gründe nennt der kanadische Konzern eine gesunkene Kundenfrequenz. Der Umsatzrückgang fiel nicht noch größer aus, weil der durchschnittliche Umsatz pro Kunde gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres stieg.

Galeria-Kaufhof-Chef Link und Konzernchef Jerry Storch setzten vor allem auf die zweite Jahreshälfte. Der Start in die Herbstsaison stimme ihn zuversichtlich, sagte Storch am Mittwoch. Das stark wachsende Online-Geschäft, die Auslandsexpansion wie auch die Entwicklung des Nobelkaufhauses Saks Fith Avenue und der Kaufhof-Warenhäuser sollten dem Konzern Rückenwind verleihen. Zudem werde HBC erste Früchte der Kosteneinsparungen und Restrukturierungen ernten. Analyst Derek Dley von Canaccord Genuity blieb allerdings skeptisch. „Das ist leichter gesagt als getan vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes im Handel.“

Die Warenhauskette Kaufhof hatte HBC – im Jahr 1670 gegründet und damit das älteste Unternehmen Nordamerikas – 2015 vom Metro-Konzern übernommen. Hudson's Bay sieht die Warenhauskette für das Weihnachtsgeschäft gut gerüstet.

Angesichts der hohen Investitionen von HBC in Europa muss bis Weihnachten aber auch die Wende gelingen. Schließlich investieren die Kanadier große Millionenbeträge in die Modernisierung der 97 Häuser in Deutschland. Außerdem haben sie fünf Outlets von Saks Off 5th eröffnet. Und alleine im September starten zehn Hudson's-Bay-Kaufhäuser in den Niederlanden. Wenn das Geschäft in den beiden Schlussquartalen nicht wächst, wird der Druck auf HBC-Chef Storch und seinen Europa-Chef Link wachsen.

Große Unruhe gab es in den vergangenen Wochen bei den Kaufhof-Lieferanten. Denn die Kreditversicherung Euler Hermes hatte ihre Garantiezusagen für Lieferungen an die Warenhauskette Kaufhof Branchen-Insidern zufolge kürzlich gekürzt. Es gebe entsprechende Briefe an Lieferanten des Kaufhof, hatten zwei Insider Ende Juli erklärt. Nach Berichten der „Textilwirtschaft“ sowie des „Spiegel“ wurden die Garantiezusagen deutlich zusammengestrichen.

Euler Hermes habe gegenüber mehreren Mode-Lieferanten erklärt, nur noch für 20 bis 25 Prozent des bisherigen Lieferumfangs geradezustehen, berichtete die „Textilwirtschaft“. Bei anderen Unternehmen seien die Einschnitte geringer ausgefallen. Euler Hermes wollte sich zu den Angaben nicht äußern. Bei Unternehmen wie Euler Hermes versichern etwa Produzenten aus der Textilindustrie das Risiko ihrer Lieferungen an Handelsunternehmen. Kann der Händler die Lieferung nicht bezahlen, springt die Kreditversicherung ein.

Anfang dieser Woche sagte Edo Beukema, Einkaufschef von Hudson's Bay in Europa, in einer Telefonkonferenz: „Wir sind in Gesprächen mit unseren Lieferanten und haben keinerlei Unterbrechungen der Warenversorgung“, und ergänzte: „Wir sind warenseitig gut aufgestellt für die Weihnachtssaison – alles im grünen Bereich.“

Das sind Deutschlands größte Shopping-Center
Platz 15: Donau Einkaufszentrum, Regensburg
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Das Donau Einkaufszentrum in Regensburg hat Geschichte: Bei seiner Errichtung 1967 war es das erste vollklimatisierte, zweigeschossige Einkaufszentrum Europas. Außerdem war es bei seiner Eröffnung das erste Einkaufszentrum Bayerns. Über die Jahre wurde es mehrmals erweitert, die Mietfläche erstreckt sich heute über 68.200 Quadratmeter.

Quelle: EHI Retail Institute

(Foto: dpa)
Platz 13: Rhein-Ruhr-Zentrum, Mülheim an der Ruhr
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Das Rhein-Ruhr-Zentrum in Mülheim wurde 1973 auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Humboldt eröffnet. Der Bau kostete rund 150 Millionen D-Mark. Heute verfügt es über rund 70.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.

(Foto: Tuxyso / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Platz 13: Limbecker Platz, Essen
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Die durchschnittliche Größe der Malls in Deutschland ist zuletzt stark gestiegen. Betrug sie 2013 noch 24.000 Quadratmeter, waren es 2014 schon 40.000 Quadratmeter im Schnitt. Der Limbecker Platz in Essen liegt da noch deutlich drüber. 70.000 Quadratmeter Mietfläche bedeuten den geteilten Platz 13.

(Foto: dpa)
Platz 12: Nova Eventis, Günthersdorf
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Der Einkaufs- und Erlebnispark Nova Eventis in Günthersdorf entstand nach einem 170 Millionen Euro schweren Umbau des Vorgänger-Centers Saale-Park und wurde 2006 eröffnet. Zwischen Leipzig und Halle verpasst gelegen ist es mit 76.000 Quadratmetern Mietfläche das größte Einkaufszentrum der Region Leipzig-Halle.

(Foto: ZB)
Platz 11: Boulevard Berlin, Berlin
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Der Boulevard Berlin in Steglitz ist eine von mehreren Mega-Malls in der Hauptstadt. Erst 2012 eröffnet, wurde die Ladenfläche von ursprünglich 76.000 Quadratmetern bereits auf 80.015 Quadratmeter Mietfläche erweitert.

(Foto: dapd)
Platz 10: Elbepark, Dresden
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Seit seiner Eröffnung 1995 wuchs der Elbepark in Dresden trotz Protesten des örtlichen Einzelhandels mehrmals deutlich. Nach der jüngsten Erweiterung verfügt er über eine Ladenfläche von 81.000 Quadratmetern.

(Foto: Z thomas / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Platz 9: LP12 Mall of Berlin, Berlin
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Die LP12 Mall of Berlin am Leipziger Platz wurde im September 2014 eröffnet – das LP12 steht dabei für die Anschrift Leipziger Platz 12. Derzeit verfügt es über eine Mietfläche von 85.000 Quadratmetern.

(Foto: dpa)

Hudson's-Europa-Chef Link bekräftigte im Gespräch mit dem Handelsblatt, dass der Konzern in den kommenden sechs Jahren bis zu eine Milliarde Euro in Deutschland investieren wolle. Geplant sei etwa die Modernisierung von 20 Häusern. Nach den Vorzeigehäusern wie dem Kaufhof an der Düsseldorfer Königsallee wird auch in Filialen in mittelgroßen Städten investiert.

Doch Link bittet um Geduld: "Wir sehen bereits die ersten Erfolge. Aber wir haben noch eine Wegstrecke vor uns". Das werden die Aktionäre und die Lieferanten nicht gerne hören.

  • rtr
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