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Hugo Boss Nach der Party muss der neue Boss aufräumen

Der Modekonzern Hugo Boss ist mit deutlich weniger Gewinn in das neue Jahr gestartet. Die Probleme in China und den USA haben das Unternehmen im Griff. Finanzvorstand Langer muss auf die Kosten drücken.
03.05.2016 Update: 03.05.2016 - 10:25 Uhr
Der deutsche Modekonzern hat zu Jahresbeginn einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Quelle: dpa
Boss-Fabrikverkauf in Metzingen

Der deutsche Modekonzern hat zu Jahresbeginn einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Die Party bei Hugo Boss, Deutschlands größtem Modekonzern, ist vorbei, seit Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs den Metzinger Laufsteg Ende Februar verlassen hat. Lahrs musste gehen, weil er seine Prognosen verfehlt hatte und der Kurs drastisch eingebrochen war. Sein Finanz-Chef Mark Langer ist jetzt ordentlich mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Denn noch immer ist kein Nachfolger gefunden und Langer bleibt die Interimslösung. Und im Stile eines Finanzchefs macht er erst einmal die Hosen kürzer und die Gürtel enger.

50 Millionen Euro will er in diesem Jahr einsparen. Zu teure Mietverträge neuer Shops werden nachverhandelt, in der Verwaltung soll gespart und vor allem die Marketingausgaben drastisch gekürzt werden. Vorbei scheint das große Tamtam unter Lahrs. Nur noch das, was unmittelbar die Frequenz in den Geschäften fördert, soll mit Marketing unterstützt werden.

Das heißt im Umkehrschluss, dass vor allem imagebildende Aktivitäten wie große Modeshows und Sponsoring auf dem Prüfstand stehen. Allerdings laufen die Verträge mit der Formel 1 und der deutschen Nationalmannschaft noch längerfristig. Und auch die große Fashion-Show in New York soll im Herbst auf alle Fälle stattfinden. Bislang war sie die Bühne des Stardesigners Jason Wu und ausschließlich der Frauen-Kollektion gewidmet, die Lahrs unbedingt vorantreiben wollte. Das könnte sich ändern. Langer hat bereits angekündigt, dass man sich wieder etwas mehr auf die Kernkompetenz in der Herrenmode konzentrieren wolle.

Wie dringend der Finanzchef handeln musste, zeigen die Zahlen des ersten Quartals. Hugo Boss ist mit deutlich weniger Gewinn in das neue Jahr gestartet. Die Probleme in China und den USA haben das Unternehmen schwer gebeutelt. Auch die Abfindung für den geschassten Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs sowie Abschreibungen belasteten das Ergebnis. Der Überschuss brach zwischen Januar und März um fast die Hälfte auf 38,5 Millionen Euro ein, wie der Konzern am Dienstag in Metzingen mitteilte. Die anhaltenden Rabattschlachten in den USA und von Hugo Boss eingeleitete Preissenkungen in China drückten auf das Ergebnis. Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 643 Millionen Euro.

Zudem streicht Langer die Investitionen in diesem Jahr von 220 Millionen auf 180 bis 160 Millionen Euro zusammen. Das bringt noch einmal eine Entlastung um gut 50 Millionen Euro. Die Sonderbelastungen im ersten Quartal belaufen sich auf sieben Millionen Euro, der Großteil davon entfällt auf die Abfindung von Lahrs.

Ein Nachfolger für Lahrs ist nach wie vor nicht in Sicht. Aber endlos dürfte die Suche auch nicht mehr gehen. Laut gut informierten Kreisen gibt es inzwischen eine Shortlist mit den zehn besten Kandidaten. Deren Namen sind nicht bekannt. Es gibt demnach bisher auch noch keinen ganz heiß gehandelten Kandidaten. Da es wenige deutsche Manager gibt, die für den Job geeignet sind, so die Kreise, kommen vor allem Kandidaten von internationalen Luxuskonzernen wie Kering, LVMH oder Burberry in Frage.

Langer dürfte noch länger an der Spitze stehen
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