Investitionen Aral plant bis zu 150 neue Tankstellen

Den Löwenanteil verdienen Tankstellen mit ihren Shops.
Düsseldorf Der größte deutsche Tankstellenbetreiber Aral will in den kommenden Jahren mit der Eröffnung von bis zu 150 neuen Stationen die Konkurrenz unter Druck setzen. „Wir sehen Potenzial für neue Standorte“, sagte Aral-Chef Stefan Brok am Mittwochabend vor Journalisten in Düsseldorf. Infrage kämen zum Beispiel neue Straßen, aber auch Partnerschaften mit mittelständischen Mineralölhändlern seien möglich. „Bis 2017 wollen wir dafür insgesamt rund 150 Millionen Euro investieren.“ Da auch immer wieder Tankstellen aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen oder verkauft werden, müsse die Gesamtzahl der Aral-Tankstellen aber trotz der Neueröffnungen nicht zwingend ebenso deutlich zunehmen.
Die Zahl der Tankstellen in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Ende der 90er-Jahre gab es rund 16.600 Stationen, heute sind es noch 14.700. Aral verfügt über rund 2.500. Die Hälfte davon sind eigene Tankstellen, die übrigen gehören Partnern, die die Marke Aral vertreiben.
Die BP-Tochter ist nach eigenen Angaben mit einem Anteil von 23 Prozent Marktführer, gefolgt von Shell, JET, den freien Tankstellen, Esso und Total.
Aral hat Brok zufolge im vergangenen Jahr 15 Stationen geschlossen. „Unsere Konsolidierungsphase im Tankstellenbereich ist mit dem vergangenen Jahr nahezu abgeschlossen.“
Das größte Geschäft machen die Betreiber der Tankstellen schon lange nicht mehr mit dem Sprit, sondern mit Tabakwaren, Kaffee, Säften und Süßigkeiten. „Mit mehr als 60 Prozent Anteil am Gesamtertrag ist das Shop-Geschäft mittlerweile die mit Abstand wichtigste Einkommensquelle der Tankstellenbetreiber“, erläutert Aral. Das Geschäft mit der Autowäsche komme auf einen Anteil von 18 Prozent, der Verkauf von Kraft- und Schmierstoffen folge erst auf Platz drei mit zwölf Prozent.
Dem Unternehmen zufolge sank der Kraftstoffabsatz an allen Tankstellen in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 leicht auf 34,9 Millionen Tonnen. Der Absatz von Ottokraftstoffen sei um ein Prozent auf 19,1 Millionen Tonnen zurückgegangen, der Dieselabsatz habe hingegen um 0,8 Prozent auf 15,8 Millionen Tonnen zugelegt. Auch bei Aral sei mehr Diesel als im Vorjahr getankt worden. Der höhere Absatz sei ein Zeichen für die gute Binnenkonjunktur, da der Kraftstoff vor allem von Firmenwagen, Lastwagen, Reisebusse und Baufahrzeugen genutzt wird.
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