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Jobabbau Kekshersteller Bahlsen baut rund 100 Stellen ab

Der Gebäckhersteller aus Hannover zentralisiert seine Organisation. Deshalb fallen vor allem in Deutschland Arbeitsplätze weg. Der Wettbewerb wird härter.
29.04.2021 - 16:19 Uhr Kommentieren
Der 132 Jahre alte Gebäckhersteller aus Hannover will effizienter und agiler werden. Quelle: Bahlsen
Schoko-Kekse von Bahlsen

Der 132 Jahre alte Gebäckhersteller aus Hannover will effizienter und agiler werden.

(Foto: Bahlsen)

Düsseldorf Der Kekshersteller Bahlsen baut um und dabei in den nächsten drei Jahren rund 100 Arbeitsplätze ab. Etwa 60 Prozent der Stellen fallen schon in diesem Jahr weg. Die meisten betroffenen Arbeitsplätze befinden sich in Deutschland, wie das Familienunternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Gebäckhersteller hatte Anfang 2020 weltweit rund 2600 Mitarbeiter, davon 1900 in Deutschland.

Der Stellenabbau betrifft alle Hierarchieebenen. Ausgenommen sind Produktion, Logistik und die Outlets von Bahlsen. Für die betroffenen Mitarbeiter würden sozialverträgliche Lösungen gesucht, versichert das Unternehmen aus Hannover.

Nach der neuen globalen „Bahlsen One“-Strategie sollen Kernbereiche wie Marketing, Innovation, Finanzen, Personal und IT künftig zentral gesteuert werden. So will das 132 Jahre alte Familienunternehmen effizienter und agiler werden – eine Antwort auf die „immensen Herausforderungen des internationalen Lebensmittelmarktes“, heißt es aus Hannover.

Der Keksbäcker steckt mitten im Umbruch. Die Umsätze von Bahlsen waren 2018 und 2019 rückläufig. Die Erlöse sanken 2019 von 545 auf 540 Millionen Euro. Das Inland ist ein weitgehend gesättigter Markt. Bahlsen ist mit den Marken Bahlsen, Leibniz und Brandt deutscher Marktführer bei Süßgebäck. Allerdings drängen Konkurrenten wie Oreo-Bäcker Mondelez und Ferrero verstärkt in den Markt.

„Expansion ist für Bahlsen eigentlich nur noch im Ausland möglich“, meint ein Brancheninsider. Dort macht die Firma rund die Hälfte des Geschäfts. Neben dem Heimatmarkt sollen deshalb künftig verstärkt Großbritannien, die USA und Metropolen in Asien im Fokus stehen.

„In Zukunft setzen wir noch mehr als bisher auf starke Marken, Innovation und Nachhaltigkeit. Mit diesem strategischen Fokus und unserem neuen Organisationsmodell schaffen wir die Voraussetzungen, unsere langfristigen Ziele zu erreichen“, sagt Phil Rumbol, der erste familienfremde Chef von Bahlsen. Der Brite ist seit einem Jahr im Amt.

Gewerkschaft kritisiert Stellenabbau bei Bahlsen

Familie, Verwaltungsrat und Geschäftsführung stünden gemeinsam hinter der Neuausrichtung, ließ Gesellschafter Werner M. Bahlsen mitteilen. „Dieses Unternehmen verdient Geld. Trotzdem wissen wir, dass wir in Zukunft eine Reihe von großen Themen vor uns haben“, hatte Bahlsen im Interview mit dem Handelsblatt im Januar 2020 gesagt.

Die Gewerkschaft NGG kritisiert den Stellenabbau, der vor allem die Verwaltung im Stammhaus treffe, scharf. „Vor einigen Jahren erst wurde das Unternehmen dezentraler aufgestellt und Personal aufgebaut. Die plötzliche Kehrtwende zurück zu Zentralisierung macht uns große Bauchschmerzen“, sagte NGG-Geschäftsführerin Lena Melcher dem Handelsblatt. Sie ist für die Region Hannover zuständig.

Die Gewerkschafterin fragt sich, wer künftig die Aufgaben in der Verwaltung übernehmen soll. Sie befürchtet eine Arbeitsverdichtung sowie eine Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer. Bahlsen produziert Gebäck an fünf Standorten in Europa und exportiert in über 80 Länder.

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